Ja, ich tue mir schwer mit Veränderungen im Fußball; noch dazu, wenn sie einzig und allein kommerzielle Zwecke haben. Dass unser "geliebter" Fußball schon lange kein "Volkssport" mehr ist, ist mir in diesem Zusammenhang deutlich bewusst (auch dass es - wenn man mal ehrlich ist - besser wäre, dem "Modernen Fußball" lieber heute als morgen den Rücken zu kehren; aber geht das, wenn man schon so lange dabei ist, und Fußball das Leben mehr oder weniger bestimmt?), aber irgendwann ist dann wohl doch das Ende der Fahnenstange erreicht. Die "Revolution" der Champions League bringt zumindest mich diesem Ende ein Stückchen näher... Sprechen die Verantwortlichen von mehr Spitzenduellen und Spannung bis zum Schluss, so sehe ich in erster Linie zwei bis vier Spiele mehr; ebenso fühlt es sich ein weinig an wie "Super League light". Aber am meisten nervt es mich, dass man nicht mehr gegen jeden Gegner Hin- und Rückspiel hat, was einerseits die Chancengleichheit mindert, andererseits gerade für den reisefreudigen Anhang bitter ist (da spielst du etwa gegen 'nen "Exoten" zu Hause, hast aber nicht die Möglichkeit deine Mannschaft auch im Stadion dieses "Exoten" zu sehen).
Aber genug der kritischen Gedanken; noch scheine ich ja mit all dem Mist gut leben zu können. Und ja, der Gegner Dinamo Zagreb sorgte bei mir im Vorfeld des Spiels doch eine gewisse Freude/Erwartung. Zum einen ist der Anhang der Kroaten rund um die Bad Blue Boys berühmt berüchtigt, zum anderen waren sie ja nach dem Tod eines griechischen Fans rund um das Europapokal-auswärtsspiel bei AEK Athen mit einer Auswärtssperre bis zum Ende der Saison 2023/2024 belegt worden.
Während sich die Bad Blue Boys nebst einer durchaus gelungenen Choreographie unter dem Motto "UNWANTED GUEST" auch überaus lautstark auf der europäischen Bühne zurückmeldeten, kam ihre Mannschaft mal so richtig unter die Räder. Letztendlich waren die Gäste mit den neun Gegentoren noch ganz gut bedient; womit über das Kräfteverhältnis auf dem Rasen alles gesagt sein durfte. Die Südkurve machte zu Beginn des Spiels mittels etlicher Spruchbänder ihrem Unmut über das neue Format der europäischen Königsklasse Luft. Es folgte ein durchwegs guter Auftritt des Münchner Anhangs, der am heutigen Abend von vereinzelt anwesenden Freunden aus Jena, Sankt Pauli und Bochum unterstützt wurde; Fahnen der Freunde hingen jedoch keine.
Ein erster Schritt in Richtung "München 2025" ist gemacht; bleibt zu hoffen, dass noch viele weitere folgen, und die "Narbe" vom Finale anno 2012 im kommenden Jahr endlich gänzlich verheilt!