Nachdem die letzte Woche mit dem Dachauer Volksfest, unterklassigem Fußball und einem Ausflug in die Berge bereits recht ereignisreich war, stand gestern der Auftakt zur 57. Bundesligasaison zwischen dem FC Bayern und Hertha BSC auf dem Programm - vor einigen Jahren hätte mich mein Weg (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) jedoch nach Hamburg geführt, wo der VfL (zur arbeitnehmerunfreundlichen Zeit - 18:30 am Freitagabend!) beim ehemaligen Bundesligadino gastierte (und die zweite Niederlage im dritten Spiel kassierte - den Siegtreffer erzielte, wie könnte es auch anders sein, unser ehemaliger Stürmer Lukas Hinterseer)…
Nachdem wir uns in kleiner Runde (eine Handvoll Dachauer, meine große Tochter und ich) auf dem Dachauer Volksfest "eingestimmt" hatten, starteten wir mit den "Öffentlichen" in Richtung "Schlauchboot" (das Experiment "Bus ab der Donnersberger Brücke" kann dank der weiten Laufstrecke getrost als gescheitert bezeichnet werden). Während sich ein Teil unserer illustren Reisegruppe alsbald in Richtung Südkurve verabschiedete (Einsingen hinter der Kurve stand auf der Agenda der aktiven Szene), genoss der Rest noch ein wenig die Sonne auf dem Kurt-Landauer-Platz (der eine oder andere Bekannte gesellte sich erfreulicherweise noch zu uns), ehe es Zeit wurde, die Arena zu betreten...
Während die mitgereisten Herthaner das Spiel mit einer Choreographie, bestehend aus blauen und weißen Plastikfähnchen und einem Transparent mit der Aufschrift "Hertha BSC - Traditionsverein" einläuteten (Kritiker meinen, dass die Fähnchen nicht "dicht genug" waren), gab es von der Schickeria ein Spruchband in Richtung der Deutschen Fußball Liga (Es wird Zeit für Veränderung - der Fußball gehört allen), sowie eine kleine Aktion der Alarmstufe für ihre Stadionverbotler (Sektion SV - Euer Platz bleibt in unserer Mitte). Stimmungstechnisch legten beide Seiten gut los. Während die Münchner Südkurve (mit Unterstützung der Freunde aus San Benedetto, Jena und Hamburg) das durchaus hohe Level die kompletten neunzig Minuten durchhalten konnte, hatten die Gäste (gerade in der zweiten Halbzeit) ein paar Durchhänger; dennoch machten die beiden Kurven definitiv Bock auf mehr! Trotz durchaus guter Ansätze kamen die Bayern über ein (unbefriedigendes) Unentschieden nicht hinaus - der hochverdiente Ausgleich (die hochverdiente Bayernführung hatten die Berliner mit zwei "halben Chancen" gedreht) fiel erst nach Intervention des (von der Fanszene so verhassten) Videoassistenten (meine ebenfalls ablehnende Haltung dürfte hinlänglich bekannt sein) und der anschließenden Überprüfung durch den Schiedsrichter via Monitor... Ergebnis: Elfmeter für Bayern, den Robert Lewandowski eiskalt verwandelte...
Nach dem Schlusspfiff noch schnell ein wenig "Taschengeld" verdient, und schon konnte es mittels U- und S-Bahn wieder 'gen Heimat gehen. Um kurz vor eins endete ein durchaus unterhaltsamer Nachmittag/Abend...
Zum Abschluss noch ein italienisches Stadionverbotlerlied, dass die Schickeria gestern im Südkurvenbladdl (ein wenig falsch) abgedruckt hat - "DIFFIDATO ALÉ - NON MOLLARE PERCHÉ - C'É LA CURVA CHE CANTA PER TE"