Freitag, 20. März 2020

Solidarität, Respekt, Freundschaft & Zusammenhalt...

...diese Werte zählen gerade in dieser schwierigen Zeit mehr denn je - nicht nur für uns Ultras! Der Fußball, der für viele von uns an erster Stelle (oder zumindest ganz weit oben) steht, spielt plötzlich keine Rolle mehr; wir sehen uns mit einer Situation konfrontiert, die wir uns wohl nicht vorstellen konnten...
Während (leider) eine nicht unbeachtliche Zahl unserer Mitmenschen den Ernst der Lage immer noch nicht begriffen haben (oder für sich beschlossen haben, dass sie das Wohl ihrer Mitbürger nichts angeht), verbreitet sich Covid-19 in rasender Geschwindigkeit. Während es bei uns in Deutschland "nur" fünfundvierzig Todesfälle gibt, vermeldet Italien inzwischen mehr als dreieinhalbtausend Todesfälle im Zuge der "Coronavirus-Pandemie". Eine Zahl die mich einerseits fassungslos macht, andererseits aber auch unheimlich beunruhigt... wenn ich dann aber an die "Uneinsichtigen/Egoisten" denke, kommen unbändige Wut und Enttäuschung hinzu! Leute, bitte reißt Euch endlich alle zusammen und bleibt daheim - denn nur so werden wir eine Chance haben, die "Geschichte" mehr oder weniger glimpflich zu überstehen... es geht vielleicht nicht um Euer Leben, aber um das Eurer Eltern, Großeltern, Freunde und Bekannte mit Vorerkrankung oder schwachem Immunsystem - es geht darum, sein eigenes Ego aus SOLIDARITÄT mit den "Schwachen" hinten anzustellen!
In den letzten Tagen hat mich neben den erschreckenden Bildern aus Italien (jeder der mich kennt weiß, wie sehr mir dieses Land und seine Leute am Herzen liegen) die Mail eines überaus geschätzten Fanzinekollegen berührt.
In meiner engsten Familie gibt es drei Menschen, die zur Covid-19-Risikogruppe zählen. Der Jüngste ist vier Jahre alt und hängt gerade mal wieder mit Atemproblemen am Inhalator. Ansonsten spielt er gerne Lego und sorgt im Stadion für Lacher, wenn er Heim- und Gästeblock in „Dorfultras“ und „richtigen Ultras“ kategorisiert. Covid-19-Risikogruppe bedeutet, es wird potentiell eng. Und zwar an dem Punkt, an dem die Kapazitäten der Krankenhäuser nicht mehr ausreichen um die neu angekommenen Notfälle zu versorgen. Dann muss ein Arzt oder eine Ärztin entscheiden, ob jemand behandelt wird und eine Überlebenschance zugestanden bekommt oder dem Tod geweiht wird. […]

Gerade wenn man selbst Kinder hat, sieht man das ganze Thema noch einmal anders - ja, man leidet irgendwie mit...

An dieser Stelle möchte ich aber auch ein paar positive Aspekte der Krise erwähnen. Landauf landab rufen Ultra-/Fangruppen zur Solidarität auf, sei es in punkto Nachbarschaftshilfe, Einkaufen für alte und schwache Mitmenschen oder wie aktuell in Innsbruck zur Unterstützung für ihre arg "gebeutelten" Freunde und Brüder in Bergamo (eben jene Stadt wird momentan derart von der Katastrophe "gebeutelt" wie keine zweite in Europa - die Militärfahrzeuge, die die Toten in Krematorien anderer Städte bringen, weil die eigenen bei weitem nicht mehr reichen, haben sich tief in meine Seele eingebrannt); eine Aktion, die ich hier gerne vorstellen möchte:

Abschließend möchte ich mich dem Dank vieler Ultrá-/Fangruppen für diejenigen anschließen, die momentan für unser aller Wohl bis an ihre Grenzen (und teils auch darüber hinaus) gehen - seien es die Leute in den Supermärkten und anderen Geschäften, die für unsere Versorgung verantwortlich sind, Ärzte, Pfleger, Krankenschwestern und alle Anderen, die für unser Wohlergehen kämpfen...
 DANKE FÜR EUREN UNERMÜDLICHEN EINSATZ!