Mittwoch, 9. April 2025

8. April 2025 Bayern München vs. Internationale FC 1:2

Auf dem Weg zum "Finale Dahoam" sollte der FC Bayern die Klingen mit den Nerazzuri aus der lombardischen Hauptstadt kreuzen. Ein Duell mit langer Tradition. Ich erinnere mich insbesondere an das Aufeinandertreffen im UEFA-Cup 1988, als die Bayern eine 0:2-Heimniederlage im San Siro noch drehen konnten (die Bayern siegten durch Tore von Jürgen "Cobra" Wegmann, Klaus Augenthaler und Roland Wohlfahrt mit drei zu eins - damals standen bei Inter Legenden wie Walter Zenga, Giuseppe Bergomi, Andreas Breme, Lothar Matthäus, Nicola Berti und Aldo Serena auf dem Platz), das Champions League Finale 2010 (das die Mailänder als haushoher Favorit mit zwei zu null für sich entscheiden konnten), sowie Aufeinandertreffen im Achtelfinale der Königsklasse anno 2011 (dem 1:0-Sieg in Mailand folgte eine 2:3-Niederlage in München; damals fand noch die Auswärtstorregel Anwendung). Von drei entscheidenden Duellen konnten die Italiener zwei für sich entscheiden; höchste Zeit also, um diese Statistik auszugleichen!
Mit einer Mischung aus Vorfreude und Anspannung ging es mit einer Autobesatzung der Dachau City, die anlässlich des Geburtstages unseres leider viel zu früh verstorbenen Freundes Bonsai dessen "Gedenkfahne" mal wieder im Gepäck hatten (ebenso wie die, zum dreißigjährigen Bestehen neu erstellte Zaunfahne; ja, mit der optischen Präsenz im Stadion haben es unsere Dachauer Freunde nicht mehr so 😅). Zum Einlaufen wurde in der Südkurve eine "Kings of the Cup"-Fahne über alle drei Ränge präsentiert; sah gerade mit den Schatten, die das "Wehen" der Fahne symbolisieren sollte, richtig geil aus! Sowohl auf dem Rasen als auch auf den Rängen legten die Roten los wie die Feuerwehr. Leider schafften es weder Michael Olise noch Harry Kane ihre Hochkaräter im Gehäuse von Yann Sommer unterzubringen, und so kam es in Minute 38 wie es kommen musste; mit der ersten richtigen Chance erzielte Lautaro Martinez den Führungstreffer für die Schwarzblauen, sehr zur Freude der mitgereisten Interisti (die Curva Nord befindet sich seit Ende letzten Jahres - im Rahmen einer groß angelegten Razzia wurden am 30. September neunzehn führende Personen der beiden Mailänder Kurven wegen dem Aufbau mafiöser Strukturen zur systematischen Bereicherung auf Kosten der eigenen Vereine festgenommen - in einer Art Findungsphase, die durch Einschränkungen und Repressionen erschwert wird). Diese hatten aufgrund von Repressionen und der "beschämenden" Erhöhung der Ticketpreise im heimischen San Siro die ersten zwanzig Minuten geschwiegen; mit der Aufnahme des Tifo hatte sie ein Fahne mit der Aufschrift "Noi abbiamo l'Inter nel cuore" (Wir tragen Inter im Herzen) vor ihrem Block befestigt. Während das Gegentor und später ein medizinischer Zwischenfall der Südkurve ein wenig den Wind aus den Segeln nahm (in dieser Phase schaffte man es auch nicht das restliche Publikum "mitzunehmen"). Mitte der zweiten Halbzeit, als der Ausgleich aufgrund der schier unzähligen Chancen der Hausherren eigentlich permanent in der Luft lag, wurde es dann wieder richtig laut. Man hatte das Gefühl, dass sowohl Südkurve als auch der Rest des Stadions den Ball mit seinen Gesängen förmlich ins Tor tragen wollte. In der 85. Spielminute explodierte das Stadion, als dem kurz zuvor eingewechselte Thomas Müller doch noch der hochverdiente Ausgleich gelang. Leider sollten die Bayern, die in den letzten Minuten unbedingt auch das zweite Tor erzielen wollten (und dies auch fast geschafft hätten), von Inter kurz vor Schluss nach einem perfekt gespielten Konter eiskalt bestraft. So geht es in der kommenden Woche mit einer durchaus vermeidbaren Niederlage als Hypothek nach Mailand; aber warum sollte sich die Geschichte (denkt das Aufeinandertreffen im UEFA-Cup anno 1988) nicht wiederholen?