Nachdem es in den letzten Wochen hier im Blog "etwas ruhiger" zuging, hau ich heute mal wieder fleißig auf die Tasten. Wer sich jetzt auf ein paar Zeilen zum vergangenen Sonntag gefreut hat, wird gleich riesig enttäuscht werden - ich hab mich entschieden, von drei Spielen aus den Jahren 2012 respektive 2014 zu berichten (u.a. von den Spielen Bologna vs. Parma und Cesena vs. Modena - womit der Bogen zum vergangenen Sonntag wieder gespannt wäre), die ich bis dato noch nicht "zu Papier" gebracht habe...
Serie A Italien am 22.01.2012
Serie A Italien am 22.01.2012
Stadio Renato dall Ara Bologna
Bologna FC vs. AC Parma 0:0
Gerne nahm ich die "Einladung" einer illustren Groundhopperrunde der roten Münchner auf einen "Doppler" im gelobten Land an, bot sich mir doch so die Gelegenheit, unseren Freunden in Bologna einen Besuch abzustatten. Nach überaus kurzweiliger Fahrt (aufgrund einer überaus kurzen Nacht verbrachte ich einen Großteil dieser schlafend) erreichten wir "la rossa" (den Namen "die Rote" trägt die Hauptstadt der Emilia-Romagna aufgrund der roten Ziegel der Häuser und der vorherrschenden politischen Einstellung ihrer Bevölkerung) rund zweieinhalb Stunden vor Beginn des Derby dell'Emilia; Zeit genug, um noch den ein oder anderen Campari im Kreise der Forever Ultras, Freak Boys und des ebenfalls anwesenden Haufens der Ultras Bochum zu trinken... Salute Fratelli! Um kurz vor zwölf wurde es langsam aber sicher Zeit, die Curva Andrea Costa zu betreten (Anpfiff zwölf Uhr dreißig!)... Zum Einlaufen der Spieler präsentierte die durchwegs ordentlich gefüllte Heimkurve neben unzähligen Schals auch ein paar Doppelhalter, Schwenkfahnen und am Boden vor sich hin brennende Bengalen/Rauchfackeln (Willkommen im "neuen" Italien!), während der spärlich gefüllte Settore Ospiti komplett blas blieb (kein Wunder, fehlten die Boys Parma doch gänzlich; und dem Derby das oft zitierte "Salz in der Suppe" - odio eterno al calcio moderno!). Trotz der widrigen Umstände (keine Gäste, trostloses Gebolze auf dem Platz) zeigte sich die Curva Nord von ihrer besseren Seite (auch wenn die Koordination zwischen Forever Ultras und Freak Boys auf der einen und Beata Gioventú auf der anderen Seite bisweilen doch arg zu wünschen übrig ließ - inwieweit das den "politischen" Differenzen beider Seiten geschuldet ist vermag ich nicht zu sagen)... gerade unseren Freunden stand die Freude am Tifo sprichwörtlich ins Gesicht geschrieben - Mentalita Ultrá! Als Mitte der ersten Halbzeit "Bologna e Bochum..." angestimmt wurde, lief es mir so richtig kalt den Rücken runter und die Augen wurden ein klein wenig feucht (ein Zustand der sich bis zum heutigen Tage nicht verändert hat... an dieser Stelle zitiere ich einfach mal aus einem Lied der Gruppe Warlock: "denn Freunde gehen mir über alles - IMMER")... Nach dem Schlusspfiff galt es noch eine Schrecksekunde respektive -minute zu überstehen, purzelte doch ein älteres Mitglied der Forever Ultras - sichtlich gezeichnet vom Konsum diverser "Genussmittel" - rund zwanzig Stufen herunter und landete mehr als unsanft auf dem Boden; glücklicherweise ohne schlimmere Folgen - sah nämlich im ersten Moment ziemlich übel aus! Wenig später hieß es für mich dann auch schon wieder Abschiednehmen, schließlich wollte ich meine Reisegruppe nicht all zu lang warten lassen...
Gerne nahm ich die "Einladung" einer illustren Groundhopperrunde der roten Münchner auf einen "Doppler" im gelobten Land an, bot sich mir doch so die Gelegenheit, unseren Freunden in Bologna einen Besuch abzustatten. Nach überaus kurzweiliger Fahrt (aufgrund einer überaus kurzen Nacht verbrachte ich einen Großteil dieser schlafend) erreichten wir "la rossa" (den Namen "die Rote" trägt die Hauptstadt der Emilia-Romagna aufgrund der roten Ziegel der Häuser und der vorherrschenden politischen Einstellung ihrer Bevölkerung) rund zweieinhalb Stunden vor Beginn des Derby dell'Emilia; Zeit genug, um noch den ein oder anderen Campari im Kreise der Forever Ultras, Freak Boys und des ebenfalls anwesenden Haufens der Ultras Bochum zu trinken... Salute Fratelli! Um kurz vor zwölf wurde es langsam aber sicher Zeit, die Curva Andrea Costa zu betreten (Anpfiff zwölf Uhr dreißig!)... Zum Einlaufen der Spieler präsentierte die durchwegs ordentlich gefüllte Heimkurve neben unzähligen Schals auch ein paar Doppelhalter, Schwenkfahnen und am Boden vor sich hin brennende Bengalen/Rauchfackeln (Willkommen im "neuen" Italien!), während der spärlich gefüllte Settore Ospiti komplett blas blieb (kein Wunder, fehlten die Boys Parma doch gänzlich; und dem Derby das oft zitierte "Salz in der Suppe" - odio eterno al calcio moderno!). Trotz der widrigen Umstände (keine Gäste, trostloses Gebolze auf dem Platz) zeigte sich die Curva Nord von ihrer besseren Seite (auch wenn die Koordination zwischen Forever Ultras und Freak Boys auf der einen und Beata Gioventú auf der anderen Seite bisweilen doch arg zu wünschen übrig ließ - inwieweit das den "politischen" Differenzen beider Seiten geschuldet ist vermag ich nicht zu sagen)... gerade unseren Freunden stand die Freude am Tifo sprichwörtlich ins Gesicht geschrieben - Mentalita Ultrá! Als Mitte der ersten Halbzeit "Bologna e Bochum..." angestimmt wurde, lief es mir so richtig kalt den Rücken runter und die Augen wurden ein klein wenig feucht (ein Zustand der sich bis zum heutigen Tage nicht verändert hat... an dieser Stelle zitiere ich einfach mal aus einem Lied der Gruppe Warlock: "denn Freunde gehen mir über alles - IMMER")... Nach dem Schlusspfiff galt es noch eine Schrecksekunde respektive -minute zu überstehen, purzelte doch ein älteres Mitglied der Forever Ultras - sichtlich gezeichnet vom Konsum diverser "Genussmittel" - rund zwanzig Stufen herunter und landete mehr als unsanft auf dem Boden; glücklicherweise ohne schlimmere Folgen - sah nämlich im ersten Moment ziemlich übel aus! Wenig später hieß es für mich dann auch schon wieder Abschiednehmen, schließlich wollte ich meine Reisegruppe nicht all zu lang warten lassen...
Stadio Mario Rigamonti Brescia
Brescia Calcio vs. ASG Noncerina 2:0
Weiter ging es nach Brescia, wo wir unser Auto in einer Seitenstraße unweit des Stadio Mario Rigamonti abstellten; per Pedes machten wir uns anschließend auf den Weg nach etwas Essbaren. Nachdem wir rund zwanzig Minuten erfolglos die nähere Umgebung erkundet hatten, wurden wir in einer kleinen Bar doch noch fündig... Frisch gestärkt ging es anschließend zurück zum Stadion, wo schon allerhand los war. Schnell die bestellten Karten abgeholt und ab auf die Haupttribüne. Dass es in der Ultraszene von Brescia gewisse Spannungen gibt ist kein großes Geheimnis; so hat die Gruppe Brescia 1911, die sich stark den "alten" Werten verbunden fühlt und die Tessera strikt ablehnt(e), schon vor einigen Jahren von der Curva Nord auf die Gegengerade verabschiedet, wo sie ihren eigenen "Stiefel" durchziehen... sahen irgendwie verloren aus, auch wenn die Mitmachquote und die Tatsache, dass neunzig Minuten voller Inbrunst gesungen wurde, schon irgendwie beeindruckend waren. Die gut gefüllte Curva Nord läutete das Spiel mit etlichen, auf dem Boden liegenden Bengalen ein, und war auch sonst immer bemüht, das Level hoch zu halten - kam aber nicht an die Jungs und Mädels von Brescia 1911 heran. Aus dem rund achthundert Kilometer entfernten Nocera hatten sich rund hundertfünfzig Ultras eingefunden, die den Gästeblock unmittelbar vor dem Anpfiff betraten und zwei Bengalen zündeten (landeten ebenfalls schnell auf dem Boden). Obwohl ihre Mannschaft den Gastgebern nicht sonderlich viel entgegenzusetzen vermochte, machten sie das ganze Spiel über ordentlich Alarm. Da ich mir von beiden Seiten nicht all zu viel erwartet hatte, war ich letztendlich mehr als zufrieden... Nach dem Spiel gab es dann noch einen kleinen Adrenalinkick für uns, stand doch rund um unser Auto ein recht "stabiler" Haufen Bresciani, der uns dank des Wiesbadener Kennzeichens (scheiß Leihwagen!) vermeintlich als Frankfurter ausgemacht hatte (Atalanta, Todfeind der Bresciani und befreundet mit den Ultras Frankfurt, hatte am Vorabend gegen Juventus gespielt). Mit Händen und Füßen konnte das "Missverständnis" aus der Welt geschafft werden; wobei die Stimmung bis zuletzt ziemlich angespannt blieb. Letztendlich waren wir froh, die Stadtgrenze von Brescia unbeschadet hinter uns gelassen zu haben. Tja, ein solcher "Amateurfehler" wird (zumindest mir) nicht mehr unterlaufen...
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Play Off Serie B Italien am 11.06.2014
Play Off Serie B Italien am 11.06.2014
Stadio Dino Manuzzi Cesena
AC Cesena vs. Modena FC 1:1
Springen wir knapp zweieinhalb Jahre weiter... Familienurlaub an der italienischen Adria; da kommt das Relegationsrückspiel zum Aufstieg in die Serie A zwischen Cesena und Modena gerade recht, zumal Strand und Stadion keine zwanzig Kilometer trennen. Und so kehrte ich am Mittwochnachmittag (bei bestem Badewetter) dem Strand den Rücken (nicht ohne mich zuvor von meinen Mädels verabschiedet zu haben), um mich wenig später mit unserer "Familiensauna" (schwarzes Auto - kein Parkplatz im Schatten) auf den Weg nach Cesena zu machen. Da gerade zwischen Vereinen aus der Emilia und Vereinen aus der Romagna meist neben der sportlichen auch eine lokalpolitische Rivalität besteht (Highlight in dieser Hinsicht ist zweifelsohne das Spiel unserer Freunde gegen Cesena), hatte ich mit diesem Spiel ein absolutes Highlight auf dem "Silbertablett" präsentiert bekommen! Cesena hatte das Hinspiel drei Tage zuvor knapp mit eins-zu-null für sich entscheiden können, womit Modena mit mindestens zwei Toren Unterschied gewinnen musste (eine Auswärtstorregel gibt es im italienischen Ligabetrieb nicht; es zählt bei Torgleichheit die Abschlusstabelle - und da hatten die Schwarz-Weißen knapp die Nase vorn!)... Knapp neuntausendfünfhundert Zuschauer hatten sich im schmucken Stadio Dino Manuzzi eingefunden; rund siebenhundert dürften wohl den Gästen die Daumen gedrückt haben. Die Curva Mare (unterstützt von ihren Freunden aus Mantova) startete mit einer durchaus sehenswerten Choreographie (einem "Vorhang", auf dem die Rocca Malatestiana* abgebildet war, folgte ein weiß-schwarz-weißes Meer aus Tifofähnchen), während die Modenesi optisch blas blieben. Was beide Seiten in den folgenden neunzig Minuten in punkto Tifo ablieferten war aller Ehren wert, wobei die Gastgeber nicht zuletzt aufgrund der zahlenmäßigen Überlegenheit gerade gegen Ende der Partie klar die Nase vorn hatten. Das Unentschieden reichte Cesena, um das Finale der Play Off gegen Latina zu erreichen, an dessen Ende letztendlich der Aufstieg in die Serie A gefeiert werden konnte... Nachdem ich die Siegesfeier der "Seepferdchen" noch ein wenig auf mich hatte wirken lassen, wurde es langsam Zeit, die "Heimreise" nach Pinarella di Cervia anzutreten, schließlich wollte ich meine Lieben nicht so lange mit dem (gemeinsamen) Abendessen warten lassen...
* die Rocca Malatestiana erhebt sich auf dem Hügel Garampo über die Stadt Cesena
Im Zusammenhang mit Cesena muss ich jetzt noch ein Lied unserer Freunde posten:
Sento la nostalgia del passato
Sento la nostalgia del passato
quando la mamma mia ho lasciato
non ti potrò scordar casetta mia
in questa notte stellata la mia serenata io canto per te
Romagna mia, Romagna in fiore
tu sei la merda, tu sei l'orrore
quando ti penso vorrei cagare
in quella merda che chiami mare
Cesena, Cesena vaffanculo!
Romagna, Romagna mia
ti rompo il culo e vado via!
Cesena, Cesena vaffanculo!