Als ich das erste Mal von "einem geplanten Buch über die Fanszene von Austria Salzburg" hörte war ich hellauf begeistert, zumal mich das erste Buch aus der Fanszene der Violetten (Michael Bergschober MEINE MUTTER HAT STADIONVERBOT) derart in seinen Bann gezogen hatte, dass ich es von der ersten bis zur letzten Seite an einem Wochenende verschlungen hatte...
Als das Buch kurz vor Weihnachten bei mir eintrudelte war ich noch voller Vorfreude, doch bereits das erste Feedback von Josef Gruber ("schick es zurück" - "bin total enttäuscht") verließ nichts Gutes erahnen. Und ja, ich muss dem Macher des Unterwegs recht geben, das Buch, bei dem es sich um eine leicht aufgepeppte Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades an der Kultur- und Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg handelt, enttäuscht mich doch auf allen Ebenen. So gibt es zur Einführung in die Materie eine sage und schreibe sechzigseitige wissenschaftliche Abhandlung über die Fan-/Hool-/Ultrasezene im Allgemeinen, wobei sich meiner Meinung nach auch noch etliche inhaltliche Unzulänglichkeiten eingeschlichen haben. Weiter geht es mit einem kurzen geschichtlichen Abriss der Salzburger Austria, ehe es ab Seite 73 doch endlich um den Anhang - sprich den Hauptteil des Buches - geht. Sind die Anfänge des organisierten Fantums in Salzburg (Anhängerklub des SV Austria Salzburg, gegründet am 17. März 1972 und 87er-Fanclub) noch relativ interessant (gerade aus dieser Zeit wusste ich als Außenstehender so gut wie nichts), so gibt es auf den folgenden siebzig Seiten so gut wie nichts Neues zu lesen - alles in allem muss man sagen, dass die einzelnen Epochen, Fanclubs und Gruppen verdammt oberflächlich und überaus lieblos abgehandelte werden... Meine - zugegebenermaßen hohen Erwartungen - konnte dieses Buch nicht mal im Ansatz erfüllen. Aus diesem Grund kann ich mich abschließend nur Josefs Urteil anschließen... auch ich bin von diesem Buch mehr als enttäuscht!