Samstag, 4. November 2017

"Ab in den Süden"- Tour 2001

Als ich mit Thorsten vor einigen Wochen zwei Tage in den Dolomiten war - tja, wie sich die Zeiten ändern... früher wären wir mindestens bei zwei Spielen aufgeschlagen, heute genießen wir die Ruhe und Anmut der "bleichen Berge" - kamen das Gespräch (mal wieder) auf unsere einwöchige Tour durch Italien, Slowenien und Frankreich. Vier Mann im Opel Corsa, bewaffnet mit Isomatten und Schlafsäcken (na ja, einer hatte beides vergessen), schließlich war seinerzeit noch Low Budget und Abenteuer angesagt...

- Cover DER (PF)LÄSTEIN Nr. 17 (l.) und Auszug aus dem Heft (r.) -

 


Dienstag, 21. August 2001

Eigentlich wollten wir erst am späten Dienstagnachmittag in Richtung bella Italia starten, doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt... Die kurzfristige Verlegung des Inter Toto Cup Spiels zwischen Brescia Calcio und Paris Saint-Germain von Mittwoch auf Dienstag sorgte nicht nur in Dachau sondern auch in Plochingen und Nöttingen für helle Aufregung... Während Nobber und Kathi kurzerhand beschlossen, bereits am Dienstagvormittag 'gen Süden aufzubrechen, startet ich das aussichtslose Unterfangen, meinen Chef davon zu überzeugen, mich bereits am Dienstagmittag in den wohlverdienten Urlaub zu entlassen... Letztendlich einigte ich mich mit Thorsten, Timo, Georg und Marco um halb drei... mehr konnte ich bei den Verhandlungen mit meinem Chef nicht herausschlagen... in Hebertshausen aufzubrechen... Am Dienstagmorgen teilte mir Marco in aller letzter Minute... eine halbe Stunde später hätte er Thorsten, Timo und Georg am Stuttgarter Hauptbahnhof einsammeln sollen... mit, daß er leider nicht mitfahren könne... So mußten die drei Stuttgarter die erste Etappe wohl oder übel mit dem Zug zurücklegen, da Thorstens Uno mal wieder außer Gefecht war...

Rückspiel Finale UEFA Intertoto Cup am 21.08.2001
Stadio Mario Rigamonti Brescia

Brescia Calcio vs. Paris Saint-Germain 1:1

Um kurz vor drei sammelte ich Thorsten, Timo und Georg am Karlsfelder Bahnhof ein. Obwohl ich meinem Spaßmobil ordentlich die Sporen gab, erreichten wir Brescia erst um zwanzig nach acht... Über dem Stadio Mario Rigamonti stiegen zu diesem Zeitpunkt bereits die ersten Rauschschwaden auf... Tja, c'
est la vie... Letztendlich betraten wir das Stadio Mario Rigamonti erst fünfzehn Minuten nach Spielbeginn... Anstatt der üblichen Fahnen hingen am heutigen Abend sowohl in der Curva Nord, als auch auf der Gegengeraden unzählige Transparente, auf denen die Bresciani ihren Unmut hinsichtlich der Entscheidung ihres Präsidenten, Roberto Baggio nicht von Anfang an spielen zu lassen, kund taten... Obwohl sich die rund hundertfünfzig Boulogne Boys, Supras, Tigris & Co. im Gästeblock die kompletten neunzig Minuten redlich mühten, war von ihnen nicht sonderlich viel zu hören, was einzig und allein an der Stimmgewalt des Heimanhangs lag... Nach dem Seitenwechsel deckte die Curva Sud den Rasen hinter dem Tor... vereinzelte Bengalen landeten sogar gar auf dem Spielfeld... mit unzähligen Bengalen ein, woraufhin der Schiedsrichter das Spiel für rund zehn Minuten unterbrach. Tja, auch eine Art seinem Unmut Luft zu machen. Oder waren es etwa Freudenfeuer, schließlich durfte Roberto Baggio nun endlich mitwirken... Letztendlich trennten sich beide Mannschaften nach neunzig überaus spannenden Minuten eins zu eins, womit die Gäste aufgrund des auswärts erzielten Tores in den UEFA Cup einzogen... Während die Pariser im Gästeblock noch gut abfeierten, verließen wir das Stadio Mario Rigamonti unmittelbar nach der Siegerehrung... Im Gegensatz zu Nobber und Kathi, die sich wenig später auf in Richtung Bardolino verabschiedeten, folgten wir hundert vermummten Bresciani in Richtung Gästeblock. In der folgenden Stunde kam es immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Bresciani und rund zweihundert Staatsdienern, bei denen beide Seiten derbe einstecken mußten... Irgendwann machten wir uns dann auch auf den Weg nach Bardolino, schließlich wollten wir Nobber und Kathi nicht zu lange warten lassen... Auf der Landstraße zwischen Brescia und Peschiera durften wir dann noch die eine oder andere leicht bekleidete Dame am Straßenrand bewundern... Als wir den Campingplatz endlich erreichten, wurden wir von Nobber und Kathi bereits sehnsüchtig erwartet. Nachdem wir uns noch ein paar Minuten in geselliger Runde beisammen gesessen hatten, verabschiedete sich einer nach dem anderen ins Reich der Träume...

Mittwoch, 22. August 2001

Am nächsten Morgen ging zuerst die Sonne auf und dann wurde es hell... oder war es etwa umgekehrt? Auf jeden Fall gelang es ihr, sogar bis in den hintersten Winkel des Campingplatzes... wo Nobber und Kathi ihr Zelt aufgeschlagen hatten - Thorsten, Timo, Georg und ich hatten lediglich Schlafsäcke... und noch nicht einmal den hatten alle eingepackt - gell Timo... und Isomatten im Gepäck... vorzudringen und uns wach zu kitzeln. Nach erquickender Dusche machten wir uns auf den Weg zum Supermarkt, schließlich meldeten sich unsere Mägen langsam aber sicher zu Wort... Später machten wir es uns dann am Ufer des Lago di Garda bequem... In den nächsten Stunden pendelten wir permanent zwischen Liegewiese und Wasser... Um kurz nach fünf machten wir uns dann auf den Weg nach Peschiera, schließlich wollten wir vor dem Abendessen noch ein bummeln. Leider hatte das Salions, ein Klamottenladen, dessen Besitzer zum harten Kern der Curva Sud von Hellas zählt, geschlossen... Zurück am Campingplatz zog es mich noch mal schnell zum respektive in den See, während sich die anderen bereits ausgehfertig machten... Um halb acht machten wir uns dann auch den Weg zu unserer Stammpizzeria im Zentrum von Bardolino. Nachdem wir unsere hungrigen Mägen gefüllt hatten, zogen wir weiter in eine nicht ganz unbekannte Gelateria am Ufer des Lago di Garda, wo wir den Abend bei einigen Cocktails ausklingen ließen...

Donnerstag, 23. August 2001

Aus unerfindlichen Gründen erwachte ich am nächsten Morgen mit heftigen  Kopfschmerzen... Nach aus-giebigem Frühstück und erquickender Dusche machte ich mich zusammen mit Thorsten, Timo und Georg auf den Weg in Richtung Slowenien, genaugenommen nach Gorica, wo am Abend das UEFA Cup Qualifikationsspiel zwischen HIT Gorica und Neftchi Baku stattfinden sollte, während es Nobber und Kathi bereits einen Tag vor dem UEFA Super Cup zwischen Bayern München und dem FC Liverpool in Monaco an die Côte d'Azur zog... In der Nähe von Monfalcone, legten wir einen knapp dreistündigen Zwischenstop ein... Forza Sandstrand ale...
ehe wir über Stock und Stein... tja, teilweise waren die Straßen mehr als abenteuerlich... die restlichen dreißig Kilometer nach Gorízia respektive Gorica... der eine Teil der Stadt gehört zu Italien, der andere zu Slowenien... in Angriff nahmen.

Rückspiel Qualifikation UEFA Cup am 23.08.2001
Sportni Park Gorica

ND HIT Gorica vs. Neftchi Baku FK 1:0

Letztendlich erreichten wir den Sportni Park knapp 1½
Stunden vor dem Anpfiff. Während es sich die drei Stuttgarter auf der Haupttribüne bequem machten, stürzte ich mich noch ein wenig ins Getümmel vor dem Stadion... Zum Einlaufen der beiden Mannschaften flogen seitens der Goriške Vrtnice, die sich mit rund dreißig Leuten auf einer kleinen Tribüne auf der Gegengerade breit gemacht hatten, etliche Wurfrollen gen Spielfeld. Anschließend hantierten die Jungs und Mädels noch mit blauen Luftballons... Gut und gerne zweitausend Zuschauer zog das Rückspiel der UEFA Cup Qualifikation in seinen Bann. Nach Gästen aus Aserbaidschan suchte man im 4.200 Zuschauer fassenden Sportni Park wie erwartet vergebens... Zwar mühte sich das Häuflein Heimfans über weite Strecken redlich, zu hören war jedoch mangels Masse nicht sonderlich viel. Richtig laut wurde es nur nach dem Führungstreffer, als sich auch die Haupttribüne am Support beteiligte... Während der Heimanhang nach dem Schlußpfiff noch den Einzug in die erste Runde des UEFA Cups feierte, befanden wir uns bereits auf dem Rückweg nach Italien... In Gorízia besichtigten wir noch schnell das Stadio Comunale, das aufgrund seiner doppelstöckigen Haupttribüne einen ganz ordentlichen Eindruck hinterließ, ehe wir uns auf die Suche nach etwas Eßbaren machten... Letztendlich landeten wir in respektive vor einer urigen Trattoria kurz vor Monfalcone. Der Laden verfügte zwar über eine Speisekarte, doch letztendlich bekam jeder das was er wollte... Um kurz nach elf machten wir uns auf den Weg Richtung Novara, hatten ich doch den Parkplatz des Stadio Silvio Piola als Ruhestätte auserkoren... Nach knapp vierstündiger Odyssee hatten wir unser Ziel endlich erreicht. Während es sich Timo, der ja keinen Schlafsack dabei hatte, in meinem Corsa bequem machte, hatten Thorsten, Georg und ich das zweifelhafte Vergnügen, auf dem geteerten Parkplatz zu nächtigen. Das mich beinahe ein Hund angepißt hätte, erwähne ich nur mal so am Rande...

Freitag, 24. August 2001

Als ich am nächsten Morgen aus den Federn... äh... dem Schlafsack kroch, quälten mich starke Rückenschmerzen. Zweifelsohne die Folgen des harten Bodens... Nachdem ich mir ein wenig die Füße vertreten hatte, machte ich mich daran, meine drei Leidensgenossen aufzuwecken... Vierzig Minuten später befanden wir uns bereits auf dem Weg nach Torino, wo wir ursprünglich dem Fanladen Campione einen Besuch abstatten wollten, doch leider waren wir zu blöd den Laden zu finden... So ging es nach einstündigem Aufenthalt in der Hauptstadt des Piemont unverrichteter Dinge via Fossano, Cuneo und Ventimiglia weiter nach Monaco... Nachdem ich mein Spaßmobil in unmittelbarer Nähe des Stade Louis II. in einem Parkhaus abgestellt hatte, machten wir uns daran, per pedes das Fürstentum zu erkunden... Den Reichtum und die Pracht, die einem hier entgegenschlägt in Worte zu fassen, ist eigentlich unmöglich. Ich kann nur jedem empfehlen, sich selbst ein Bild von Monaco zu machen... Nachdem wir uns in einem kleinen Park in der Nähe des Fürstensitzes ein wenig ausgeruht hatten, machten wir uns knapp 3½
Stunden vor Spielbeginn auf den Weg zurück zum Stade Louis II., wo wir wie verabredet auf Nobber, Kathi und Nils trafen. Nachdem wir über die neuste Heldentaten des Postboten... äh... Postbediensteten informiert worden waren, gesellten wir uns zu den anwesenden Bekannten, die es sich vor dem Stadioneingang bequem gemacht hatten...

UEFA Super Cup am 24.08.2001
Stade Louis II. Monaco

Bayern München vs. Liverpool FC 2:3

Um kurz nach sieben durften wir das Stade Louis II. endlich betreten. Während sich Nils, Kathi und die drei Stuttgarter schon mal in den kühlen Katakomben niederließen, machte ich mich zusammen Nobber auf die Suche nach einem vernünftigen Fahnenplatz... Bis zum Anpfiff fanden sich gut und gerne dreitausend Fans des amtierenden Champions League Siegers im nur mäßig gefüllten Stade Louis II, das sich übrigens auf dem Dach eines Gebäudekomplexes, in dem sich neben Büroräumlichkeiten, einer Turnhalle und einem Schwimmbad, auch eine vierstöckige Parkgarage befindet, ein. Den Anhang des FC Liverpool schien das Spiel um den UEFA Super Cup nicht sonderlich zu interessieren, hatten doch gerade einmal dreihundert Engländer den Weg aufs Festland angetreten... Während die mitgereisten Reds bis auf ein zaghaftes "You'll never walk alone"... okay, nach den drei Treffern ihrer Mannen machten sich die Tommies ebenfalls kurz bemerkbar... nicht sonderlich viel von sich gaben, war die Stimmung auf unserer Seite über weite Strecken des Spiels richtig gut... Die Herren Bayernprofis schien das Spiel eben so wenig zu interessieren wie die daheimgebliebenen Anhänger des FC Liverpool, stolperten sie doch bis zum null zu drei völlig unmotiviert übers Spielfeld. In der letzten halben Stunde besannen sich die Mannen von Ottmar Hitzfeld dann doch noch eines besseren, und kamen binnen weniger Minuten auf zwei zu drei heran. Obwohl die Bayern nun alles nach vorne warfen, wollte der Ausgleichstreffer nicht mehr fallen... Ach ja, sowohl vor, als auch während des Spiels präsentierte der Münchner Anhang Spruchbänder gegen die Ankündigung der Clubführung, zum Champions League Auswärtsspiel in Rotterdam aus Sicherheitsgründen keine Fans mitzunehmen... Während sich Nobber, Kathi und Nils unmittelbar nach dem Spiel in Richtung Heimat verabschiedeten, machten wir... Thorsten, Timo, Georg und ich... uns auf den Weg nach Ventimiglia, wo wir einen kurzen Zwischenstopp beim Schotten einlegten, ehe wir uns auf die Suche nach einem gemütlichen Schlafplatz machten... Nach rund zweistündiger Odyssee entlang der ligurischen Küste wurden wir in einem Örtchen kurz vor Imperia endlich fündig. Schnell die Schlafsäcke aus dem Kofferraum, und ab an den öffentlichen Strand...

Samstag, 25. August 2001

Am nächsten Morgen ging zuerst die Sonne auf... aber lassen wir das. Als ich um kurz nach zehn meine müden Äuglein rieb, herrschte um mich herum bereits reges Treiben... würde mich mal interessieren, was die Badegäste von mir gehalten haben... Nachdem ich mich aus meiner Sauna... äh... meinem Schlafsack gequält hatte, machte ich mich auf die Suche nach meinen drei Mitstreitern. Nachdem ich ein paar Minuten völlig planlos durch die Gegend geirrt war, fand ich die drei Stuttgarter, die es sich oberhalb des Stands im Schatten bequem gemacht hatten... Nachdem wir uns in einem nahen Supermarkt mit Brot, Wurst und Wasser eingedeckt hatten, wurde erst einmal ausgiebig gefrühstückt, ehe ich mich in die Fluten stürzte... Um kurz vor zwölf machten wir uns dann endlich via Genoa... wo wir dem Stadio Luigi Ferraris einen kurzen Besuch abstatteten... Staglieno, Doria, Ottone, Bobbio,... tja, unsere Route führte uns bisweilen quer durch die Pampa... Rivergaro, Piacenza, Parma, Reggio nell'
Emilia und Modena auf den Weg nach Bologna...

1. Spieltag Serie A Italien am 25.08.2001
Stadio Renato Dall'
Ara Bologna

FC Bologna vs. Atalanta Bergamo 1:0

Um kurz nach sechs parkte ich mein Spaßmobil hinter der Haupttribüne des Stadio Renato Dall'
Ara... Nachdem wir die bestellten Karten abgeholt und für Timo eine Karte neben dem Gästeblock organisiert hatten, beobachteten wir noch ein wenig das rege Treiben hinter dem Gästeblock, wo die Bergamaschi von Policia und Carabinieri in Schach gehalten wurden, ehe wir uns in Richtung Haupttribüne respektive Curva verzogen... Wenig später lief mir Josef Gruber junior, seines Zeichens Ex-Herausgeber des Fanzines Unterwegs, in den Katakomben des Stadio Renato Dall' Ara über den Weg. Da wir uns schon lange nicht mehr gesehen hatten, gab es natürlich einiges zu erzählen... Zum Einlaufen der beiden Mannschaften hantierten sowohl die die rund zweitausendfünfhundert mitgereisten Bergamasci, als auch die Bolognesi mit Bengalen, Doppelhaltern und Schwenkfahnen... Während sich Forever Ultras, Freak Boys, Mods & Co. in den folgenden neunzig Minuten eher bedeckt hielten, zogen die Gäste aus der Lombardei, die einige Doppelhalter mit der Aufschrift "MERCI PSG" im Gepäck hatten, eine durchaus beeindruckende Show ab. Neunzig Minuten Extasse pur... Auf dem Spielfeld bot sich den knapp 23.000 Zuschauern jedoch ein anderes Bild. Von der ersten bis zur neunzigsten Minute spielten die Bolognesi mit den Gästen Katz und Maus. Letztendlich konnten die Bergamaschi sich bei ihrem Torwart bedanken, der mit unzähligen Glanzparaden eine höhere Niederlage verhindern konnte... Während der Heimanhang den Sieg noch ausgiebig feierte, kehrten wir dem Stadio Renato Dall' Ara alsbald den Rücken, schließlich wollten wir noch eine Maffiatorte einwerfen, ehe es zurück ins Hinterland von Piacenza, wo wir am Nachmittag einen gemütlichen Lagerplatz ausfindig gemacht hatten, gehen sollte... Nachdem wir uns die Bäuche ordentlich voll geschlagen hatten, machten wir uns um kurz nach Mitternacht auf die rund hundertsiebzig Kilometer lange Strecke nach Piacenza. Gut zwei Stunden später hatten wir unser Ziel endlich erreicht. Ich war so müde, daß ich es nicht einmal mehr schaffte, in den Schlafsack zu kriechen, ehe mir die Augen zufielen...

Sonntag, 26. August 2001

Um kurz nach neun endete die vorerst letzte Nacht unter italienischen Himmel. Nachdem wir uns im nahegelegenen Bach den Schlaf aus den Augen gewaschen hatten, schoben wir uns noch schnell das eine oder andere Baguette zwischen die Kiemen, ehe wir uns auf den Weg nach Torino machten, wo um drei das erste Spiel des Tages angepfiffen werden sollte...

1. Spieltag Serie A Italien am 26.08.2001
Stadio Delle Alpi Torino

Juventus FC vs. Venezia Mestre 4:0

Zwei Stunden vor dem Anpfiff parkte ich mein treues Spaßmobil in eine Seitenstraße unweit des Stadio Delle Alpi... Während sich Thorsten, Timo und Georg alsbald in Richtung Haupttribüne verabschiedeten, stattete ich sowohl den Black & White Fighters in der Curva Sud, als auch den Irriducibili in der Curva Nord einen Besuch ab, ehe ich meinen Platz im Innenraum des 69.041 Zuschauer fassenden Stadio Delle Alpi einnahm... Wenig später präsentierten die Fighters nebst unzähliger Doppelhalter und Schwenkfahnen eine ihrer Blockfahnen, während die Irriducibili lediglich mit Doppelhalter und dem einen oder anderen Spruchband hantierten... Die knapp drei-hundert mitgereisten Arancioverdi hatten neben den obligatorischen Doppelhaltern auch die eine oder andere Bengale im Gepäck... Sowohl auf dem Rasen, als auch auf den Rängen gaben die Gastgeber ganz klar den Ton an. Letztendlich waren die Gäste aus der Lagunenstadt mit vier Gegentreffern noch gut bedient... Unmittelbar nach dem Schlußpfiff verließen wir das schönste Leichtathletikstadion Italiens, schließlich wollten wir pünktlich zu Beginn des Abendspiels in Verona sein. Obwohl wir in Milano knapp vierzig Minuten im Stau standen... oh, wie ich diese Mautstationen liebe... erreichten wir die Hauptstadt des Veneto rund fünfundzwanzig Minuten vor Spielbeginn..

1. Spieltag Serie A Italien am 26.08.2001
Stadio Marc Antonio Bentegodi Verona

Hellas Verona vs. AS Roma 1:1

Nachdem ich meinen Corsa hinter der Haupttribüne abgestellt hatte, hieß es die Beine in die Hände zu nehmen, schließlich wollten pünktlich zum Anpfiff im Stadio Marc Antonio Bentgodi sein... Letztendlich konnten wir unsere Plätze auf der Haupttribüne respektive im Innenraum unmittelbar vor dem Einlaufen der beiden Mannschaften einnehmen... Wenig später präsentierten beide Seiten unzählige Doppelhalter, Schwenkfahnen, Bengalen und Rauchfackeln. Zudem hing in der Curva Sud ein Transparent, auf dem die Veronesi ihre Mannschaft zum bedingungslosen Kampf aufforderten... Während sich die knapp dreitausend Romanisti nur selten lautstark zu Wort meldeten, sorgte der Heimanhang von der ersten bis zur letzten Minute für Gänsehaut-feeling... Nach neunzig spannenden Minuten trennten sich beide Mannschaften, mit einem, für den amtierenden italienischen Meister schmeichelhaften Unentschieden... Nach dem Schlußpfiff beobachteten wir noch ein wenig das Geschehen rund ums Stadio Marc Antonio Bentegodi. Unter anderem wurden wir Zeugen, wie die Busse, die die Zugfahrer aus der ewigen Stadt zum Bahnhof bringen sollten, mit Steinen beworfen wurden... Irgendwann kehrten wir dem bunten Treiben den Rücken, schließlich hatten wir noch ein paar Kilometer vor uns... Um kurz nach fünf trennten sich unsere Wege nach sechs ereignisreichen Tagen am Münchner Hauptbahnhof. Während die Tour für mich eine halbe Stunde später in Hebersthausen endete, hatten meine drei Mitstreiter noch eine knapp dreistündige Zugfahrt vor sich...

 
Zum Abschluss noch die entsprechenden Seiten aus meinem Bildband "MOMENTAUFNAHMEN"