Sonntag, 28. August 2022

27. August 2022 - Bayern München vs. Borussia Mönchengladbach 1:1

Eigentlich hätte ich zu Hause genug zu tun gehabt, aber die geplante Choreographie zum fünfzigjährigen Bestehen der Südkurve München machten einen "Baustopp" im Wohnzimmer unabdingbar. Da ich die Zeit optimal nutzen wollte, wurde auf einen Besuch am Südkurvenplatz verzichtet (an dieser Stelle vielen Dank an Tobi fürs Organisieren der Jubiläumsschals)... Rund eine halbe Stunde vor Anpfiff des "Spitzenspiels" gegen Angstgegner Mönchengladbach war ich letztendlich in der Arena, wo ich von Tobi bereits erwartet wurde. Nach kurzem Hallo mit dem einen oder anderen noch herumstreunenden Bekannten (auch Teile der Bochumer Reisegruppe liefen mir quasi in die Arme), ging es dann hoch in den dritten Rang der Nordkurve, schließlich wollten wir den bestmöglichen Blick auf das Geschehen in der Südkurve haben. Rund fünf Minuten vor dem Einlaufen der Spieler wurden vom dritten Rang fünf große Blockfahnen (bis hinunter in den Unterrang) gespannt, auf denen das alt-ehrwürdige Olympiastadion (hier begann bekanntermaßen die Geschichte der Südkurve; in diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass die aktiven Fans nach Eröffnung des Olympiastadions nicht gleich in der Südkurve standen, sondern auf der Gegengeraden) mit dem allseits bekannten "TOR" auf der Anzeigetafel in der Südkurve zu sehen war, flankiert von Vereinswappen auf der linken und Stadtwappen auf der rechten Seite, darunter der 50-Jahre-Südkurve-Schriftzug. Als die Spieler den Rasen endlich betraten wurden im Steplatzbereich (der mittels weißer Mottoshirts ein einheitliches Bild ergab) noch rote, bordeauxfarbene und weiße Schwenker präsentiert. Am Zaun hing zudem ein Transparent mit der Aufschrift "TRIUMPHE UND SIEGE, HÜRDEN UND VERLUSTE - DIE KURVE GEHT WEITER MIT BREITER BRUST!" Gerade für mich als einen, der im Olympiastadion groß geworden ist, 'ne geile Choreo... ich muss zugeben, dass es mir die Nackenhaare aufgestellt hat! Stimmungstechnisch legten beide Seiten ordentlich los, wobei man sagen muss, dass trotz guter Performance der zahlreich mitgereisten Gäste, über weite Strecken des Spiels die Gesänge der Südkurve (bei der sich das "normale" Publikum am gestrigen Abend erfreulich oft lautstark beteiligte) direkt neben dem Gästeblock laut und deutlich zu hören waren. Wir waren uns einig, dass wir Zeugen einer der besten Auftritte des Bayernanhangs wurden... Zu Beginn der zweiten Halbzeit (Gladbach ging übrigens mit der ersten richtigen Chance zwei Minuten vor dem regulären Ende der ersten fünfundvierzig Minuten in Führung, nachdem den Bayern zuvor der vermeintliche Führungstreffer durch Sadio Mané mittels VAR wegen Abseits aberkannt worden war; unzählige weitere Chancen wurden von einem heute überragenden Yann Sommer pariert) gab es in der Südkurve die bis dato erste Pyroshow zu bewundern; diese hatte es jedoch wirklich in sich! Wie auch schon vor dem Seitenwechsel spielte mehr oder weniger nur eine Mannschaft, angetrieben von einer, sich inzwischen in Ekstase gesungenen Heimkurve (tja, augenscheinlich hatte die Pyroshow die Jungs und Mädels in der Kurve noch einmal richtig gepuscht), aber der ersehnte und mehr als fällige Ausgleichstreffer wollte schier nicht fallen - als ich mich insgeheim schon mit dem mehr als unverdienten Sieg der Gladbacher abgefunden hatte, gelang Leroy Sané nach einer herrlichen Kombination doch noch der vielumjubelte Treffer zum eins zu eins. Trotz einer Handvoll weiterer Hockkaräter sollte es letztendlich nichts mehr mit einem weiteren Münchner Treffer werden... Der Heimanhang war dennoch zufrieden und feierte (wie auch die Gäste) noch ausgiebig die eigene Mannschaft. Zusammen mit einem Arbeitskollegen, dem ich das zweite Bier des Tages zu verdanken hatte (das erste hatte Tobi für seinen Post am vergangenen Sonntag nach unserem Debakel gegen den Deutschen Rekordmeister dankenswerterweise springen lassen), ließ ich das in den vergangenen rund zwei Stunden erlebte noch einmal Revue passieren, ehe ich mich zufrieden (die zwei verlorenen Punkte sollten unseren Freunden auf dem Weg zur elften Meisterschaft in Folge nicht weiter schaden) auf den Heimweg machte... Gratulation zu 50 Jahren Südkurve!
















Samstag, 20. August 2022

19. August 2022 - First Vienna FC vs. Admira Wacker Mödling 1:1

Knapp fünf Tage Wien; da durfte natürlich ein Fußballspiel nicht fehlen... Zur Auswahl standen Austria Wien vs. Fenerbahce Istanbul (mit den Veilchen kann ich nix anfangen), Young Violets vs. Rapid Wien II (auf das "kleine Darby" ohne "richtige" Zuschauer hatte ich keine Lust), eine Handvoll Spiele in der Wiener Liga (hier bot sich mir leider nicht die Möglichkeit einen neuen Ground zu machen) und das Nachbarschaftsduell zwischen dem First Vienna FC und dem FC Admira Wacker Mödling. Lange musste ich nicht überlegen, lag mein letzter Besuch auf der Hohen Warte (zweifelsohne eins der geilsten Stadien des Landes) doch schon eine gefühlte Ewigkeit zurück... Nach einem Besuch im Tiergarten Schönbrunn und anschließendem Spaziergang durch den Schlosspark machte ich mich zusammen mit unserem Nesthäkchen mit der U-Bahn auf den Weg nach Döbling, während Bele sich in Richtung Innenstadt verabschiedete (um genau zu sein, trennten sich unsere Wege erst am Karlsplatz). Vom Bahnhof Heiligenstadt ging es - den zahlreichen Vienna-Anhängern folgend (na ja, verlaufen kann man sich hier eigentlich nicht, schließlich sieht man die Flutlichtmasten ja fast schon vom Bahnhof aus) - in knapp zehn Minuten hoch zur Hohen Warte. Bei seiner Eröffnung im Jahr 1921 (das erste Spiel bestritt die Vienna am 19. Juni 1921 gegen den SC Hakoah Wien) war das Hohe-Warte-Stadion das größte und modernste Fußballstadion Kontinentaleuropas. Rund 80.000 Zuschauer fanden in den Anfangsjahren Platz; voll ausgelastet war die größte Naturarena Europas beispielsweise zum Länderspiel zwischen Österreich und Italien im Jahr 1923. Über die Jahrzehnte verfiel das Stadion jedoch zusehend, so dass zwischenzeitlich offiziell nur noch 4.500 Zuschauer zugelassen waren. Inzwischen (genaugenommen im Jahr 2005) hat man im unteren Bereich der Naturtribüne Stahlrohrtribünen errichtet (auf der unter anderem die Gäste untergebracht werden), so dass aktuell 7.500 Zuschauer zugelassen sind. Das heutige Spiel lockte offiziellen Angaben zufolge 2.156 Zuschauer ins weite Rund (ich hätte auf ein paar hundert Zuschauer mehr getippt!), unter ihnen knapp zweihundert Gäste aus dem knapp zwanzig Kilometer entfernten Mödling. Diese läuteten das Spiel mit einem durchaus sehenswerten Intro, bestehend aus etlichen schwarz-weiß-roten Fahnen und ein paar Bengalen, ein, während auf Seiten der Vienna lediglich ein paar Fahnen zum Einsatz kamen. Auch so war im ersten Durchgang auf Seiten der Döblinger nicht sonderlich viel los, was wohl nicht zuletzt der kürzlich erfolgten Auflösung der Vienna Wanderers (das offizielle Statement der Gruppe findet Ihr unten) geschuldet war. Vom Tifo der Gäste rund um Gate 2 und die Südstadt Fanatics war ich hingegen recht angetan. Das in der ersten Halbzeit wenig unterhaltsame Spiel (für den größten Aufreger sorgte zweifelsohne das überharte Einsteigen von Kerim Abazovic gegen den Mödlinger Lukas Malicsek, der das Spielfeld daraufhin mit einer Trage verlassen musste; der Übeltäter sah übrigens nur Gelb), sollte nach dem Seitenwechsel zusehend Fahrt aufnehmen. Zuerst sah Nicolas Keckeisen wegen wiederholtem unsportlichen Verhalten die gelb-rote Karte, ehe die dezimierten Gäste mit der ersten hundertprozentigen Chance in Führung gehen konnten. In der Folgezeit drückten die Hausherren mit Mann und Maus auf den Ausgleich; zehn Minuten vor Schluss wurden ihre Bemühungen, sehr zur Freude des inzwischen aus dem "Dornröschenschlaf" erwachten Heimpublikums, belohnt. Leider sollte es trotz weiterer hochkarätiger Chancen letztendlich nicht mehr zum Sieg reichen... Am Ende schienen jedoch beide Seiten mit dem Unentschieden gut leben zu können, und so ließen sich beide Mannschaften noch von ihren Fans feiern (auf Seiten der Gäste gab es noch ein Spruchband bezüglich des bevorstehenden "Niederösterreich-Derby" gegen des SKN Sankt Pölten am kommenden Wochenende. Ida besserte mit ein paar Pfandbechern noch ein wenig ihr Taschengeld auf, und schon waren wir - bei leichtem Regen (zwischenzeitlich hatte es ordentlich geschüttet, was vor allem den Zuschauern auf der Gegengeraden nasse Klamotten beschert hat) - auch schon wieder auf dem Weg zur U-Bahn, mit der es weiter in die Innenstadt ging, wo Bele in First American Bar auf uns wartete.










Die Affen verlassen den Zoo
Wir möchten hiermit die Chance nutzen um euch mitzuteilen, dass wir, die Vienna Wanderers 2008, unsere Aktivitäten als Fangruppe des First Vienna Football Club 1894 beenden.
Wir möchten uns auf diesem Wege bei all unseren Freund:innen in Döbling bedanken, die uns in all den Jahren, in guten wie in schlechten Zeiten begleitet haben. Auch möchten wir uns bei unseren Freund:innen aus Meran, Innsbruck, Grenoble, Dornbirn, Linz, Leipzig und Trencin bedanken, die uns immer wieder unterstützt haben und den Weg lange Jahre gemeinsam mit uns gegangen sind. Es war eine affengeile Zeit, die wir trotz, oder gerade wegen den unzähligen Höhen und Tiefen niemals missen möchten. Die unzähligen Siege und Niederlagen, Choreos, Auswärtsfahrten, Parties uvm. werden jedem Einzelnen von uns für alle Ewigkeiten nicht nur in Erinnerung, sondern auch im Herzen bleiben.
Wir werden als Einzelpersonen und Freunde, aber vor allem als Vienna Fans unserem Verein und unserer Szene erhalten bleiben.
In diesem Sinne: Blau-Gelb ist unser Herz, wir sterben in Döbling! Wir sehen uns auf unserer geliebten HoWa oder sonstwo - hey ho, let's go!