Donnerstag, 30. November 2023

29. November 2023 - Bayern München vs. FC Kopenhagen 0:0

Letztes Heimspiel in der (wohl letzten) Gruppenphase der Champions League (ab der kommenden Saison werden in einer Liga acht Spiele gegen acht verschiedene Gegner ausgetragen; ein Modus, der wohl nicht nur für mich mehr als fragwürdig erscheint, und die Champions League eher unattraktiver macht - gerade weil man im Gegensatz zum aktuellen Format nicht mehr gegen jeden Verein auswärts und zuhause antritt) gegen den (aus meiner Sicht) fantechnisch interessantesten Gegner; mit der Urban Crew verfügt der 1992 gegründete "Fusionsverein" FC Kopenhagen (während der 1876 gegründete Kjøbenhavns Boldklub für mich ein unbeschriebenes Blatt ist, so verbinde ich den Boldklubben 1903 mit einer historischen Niederlage des Deutschen Rekordmeisters - in der Saison 1991/1992 "durfte" ich nach dem zwei zu sechs im Hinspiel einem eher mauen eins zu null vor knapp 21.000 Zuschauern im alt-ehrwürdigen Olympiastadion beiwohnen) über eine, auch über die Grenzen Dänemarks bekannte Utrágruppe. Die Tatsache, dass diese freundschaftliche Kontakte zum Hambuger SV (beim Spiel in München sollte die Fahne der ehemaligen Jugendsektion der CFHH hängen) unterhält, während unsere Freunde von der Schickeria seit Jahren auch mit Ultrá Sankt Pauli befreundet sind, sollte für zusätzlichen Zündstoff sorgen. Die für heute "angekündigte" Choreographie anlässlich des Champions League Sieges vor zehn Jahren im Londoner Wembley Stadium gegen die Schwatzgelben steigerte meine Vorfreude auf "das Spiel" der Gruppenphase selbstredend...
In der Südkurve wurde schon weit Spielbeginn ein großes Transparent mit der Aufschrift "EUROPAPOKALSIEGER" (links flankiert vom Datum, dem 25. Mai 2013, rechts mit dem Spielort, dem Londoner Wembley Stadion) präsentiert, zudem wurden vom Oberrang drei riesige Wimpel (links Trainerlegende Jupp Heynckes mit dem Europapokal der Landesmeister, in der Mitte ein Teil der Mannschaft während der Pokalübergabe und rechts Siegtorschütze Arjen Robben) präsentiert (umrandet von roten und weißen Folien). Zum Einlaufen der beiden Mannschaften wurde zudem noch "ich hab geträumt von dir" von den Vorsängern angestimmt. Gänsehaut pur! Im Gästeblock gab es ebenfalls eine Choreo unter dem Motto "Copenhagen Dreaming", bei der neben silbernen und blauen Glitzerfolien auch ordentlich Pyrotechnik zum Einsatz kam. Alles in allem ein mehr als gelungener Start... Die Stimmung war sowohl in der (heute bestens aufgelegten) Südkurve, als auch bei den zahlreich mitgereisten Gästen (bei denen es zudem das ganze Spiel über immer wieder "brannte") richtig gut. Einzig auf den Rasen wollte der Funke (zumindest lange Zeit) nicht so richtig überspringen; so richtig aufregend wurde es eigentlich erst in der Schlussphase, als die Hausherren (endlich) alles daran setzten, auch den achtzehnten Sieg in der Gruppenphase einzufahren. Letztendlich sollte die durchaus beeindruckende Serie jedoch an diesem Abend reißen...
Hatte ich zu "Beginn" bereits über die anwesenden Hamburger auf Seiten der Gäste berichtet, so reiche ich zu guter Letzt noch die anwesenden Freunde auf Münchner Seite nach - neben den zu erwartenden Jungs und Mädels von USP kamen noch Abordnungen aus Jena, Bordeaux und Bochum.






Dienstag, 28. November 2023

9. November 2023 - Bayern München vs. Galatasaray Istanbul 2:1

Bereits im Vorfeld des Champions League Spiels gegen Galatasaray hegten die meisten Münchner Bekannten die Befürchtung, dass in der Fröttmaninger Arana deutlich mehr als fünf Prozent der Zuschauer dem amtierenden türkischen Meister die Daumen drücken würden... in Anbetracht der Tatsache, dass sich beim Achtelfinalhinspiel der Champions League Saison 2017/2018 gegen Besiktas zwischen fünfzehn- und zwanzigtausend Türken im weiten Rund eingefunden hatten, nicht weiter verwunderlich, ging es doch diesmal um weitaus weniger... Und dennoch sollte sich jeder Einzelne, der seine Karte aus reiner Profitgier an "Gästefans" weitergegeben hat (respektive derartiges in Zukunft beabsichtigt) hinterfragen, was ihm der eigene Verein bedeutet; aus meiner (vielleicht viel zu ideellen) Sicht ist ein derartiges Verhalten ein absolutes No-Go! Angesprochen wurde dieses Thema im übrigen auch von der aktiven Fanszene im Rahmen der Jahreshauptversammlung des FC Bayern...
Aber zurück zum 9. November. Gemeinsam mit ein paar Jungs der Dachau City ging es relativ früh (ist schon ein paar Europapokalspiele her, dass ich mich um sieben auf den Weg in Richtung Fröttmaning gemacht habe - Arbeit, Familie und Bequemlichkeit spielen bei der oft sehr knappen Anreise definitiv keine untergeordnete Rolle). Sowohl in der U-Bahn als auch auf der Esplanade hatte man das Gefühl, dass der Anhang von "CimBom" (über den Ursprung dieses Spitznamen gibt es zwar verschiedene Theorien; abschließend klären konnte ich diesen jedoch nicht) klar in der Überzahl war... Wenig später sollte sich das ganze Ausmaß der bereits angesprochenen "Kartenschacherei" zeigen; bei den ersten Gesängen der ultrAslan (der Name der 2001 gegründeten Gruppe setzt sich aus "Ultras" und "Aslan" - der Löwe - zusammen; laut eigenen Angaben unterhält ultrAslan rund sechzig Sektionen auf fünf Kontinenten) erhoben sich (auch im Ober- und Mittelrang der Südkurve!) unzählige Türken und stimmten lautstark mit ein. Glücklicherweise hat es die Fanszene von Galatasaray nicht so arg mit dem Singen (im Vordergrund steht hier definitiv das Auspfeifen der gegnerischen Mannschaft, wenn sie im Ballbesitz ist), sonst wäre das heute ein richtig schlimmer Abend für unsere Freunde in der Südkurve geworden. So schaffte man es jedoch (dank eines durchaus engagierten Auftritts) sich die Butter (bis auf wenige Augenblicke; so zum Beispiel nach dem Abseitstor der Türken, als knapp die Hälfte der fünfundsiebzigtausend Zuschauer in wahre Jubelarien ausbrach) nicht vom Brot nehmen zu lassen. In der Halbzeitpause kam es dann am Rande der Südkurve zu einigen kleineren Reibereien; nicht weiter verwunderlich, denn welche Kurve sieht gerne des Gegner Farben im eigenen Refugium...
Aus sportlicher Sicht war es (trotz klarer Überlegenheit) letztendlich eine durchaus enge Kiste, die mit etwas Pech auch in die Hose hätte gehen können. So aber bleibt der Deutsche Rekordmeister auch im siebzehnten Gruppenspiel in Folge ohne Punktverlust.