Sonntag, 13. November 2022

12. November 2022 - FC Augsburg vs. VfL Bochum 0:1

Letztes Bundesligaspiel vor dieser unsäglichen Weltmeisterschaft (#boykottkatar); nach dem immens wichtigen Heimsieg gegen Mönchengladbach der perfekte Zeitpunkt, um endlich auch mal auswärts zu punkten. Nachdem wir die zwei bisherigen Spiele in Augsburg (0:1 am 31.01.2011, damals noch in Liga 2, mit einem aus meiner Sicht mehr als geil beflaggten Zaun und 2:3 am 04.12.2021 - das Spiel verfolgte ich mit Stella und ein paar weiteren Bochumern vor dem Stadion; Corona und "König Maggus" sei Dank!) für uns entscheiden konnten, war im Vorfeld der Partie (zumindest in Kreisen der Fantastic Supporters) klar, dass auch in diesem Falle aller guten Dinge drei sind! 😊
Das Spiel im Süden der Republik nahm eine Autobesatzung Fantastic Supporters zum Anlass, um mal wieder in Hebertshausen vorbeizuschauen; und so ging es am Spieltag ziemlich relaxed in Richtung Schwaben. Während meine Begleiter sich alsbald in Richtung Gästeblock verzogen, wartete ich noch auf den Bus der Ultras Bochum. Die Wartezeit wurde mit ein zwei Fiege und dem einen oder anderen Plausch mit den bereits anwesenden Bekannten gut überbrückt... Das nervigste am gestrigen Tag stand mir noch bevor; unglaublich was die Ordner in Augsburg für einen Aufriss bei den Einlasskontrollen veranstalten. Sowas hab ich ehrlich schon ganz lange nicht mehr erlebt! Im Gästeblock gesellte ich mich dann zum Rest unseres (inzwischen nochmal angewachsenen) Haufen; schnell noch den Schwenker ausgepackt (schön, dass unser Mad Head mal wieder Bundesligaluft schnuppern durfte), und schon konnte das Spiel beginnen. Während die Stimmung bei den mitgereisten Bochumern auch heute wieder überdurchschnittlich gut war, war zumindest bei uns im Gästeblock von den Augsburgern recht wenig zu hören. Aber vielleicht legten diese heute auch alle Energie in die "Boykott Katar" Kampagne; zumindest wurde viel Zeit damit verbracht, dass riesige (und durchaus gelungene) Hauptspruchband am Zaun auszurollen... 😉
Unsere Mannschaft schaffte es heute endlich einmal, die Aggressivität der Heimspiel auch auf des Gegners Platz an den Tag zu legen, und wurde dafür letztendlich mit dem verdienten Auswärtssieg belohnt. Immer vorwärts VfL Bochum! Erreichte die Stimmung bei uns nach dem Führungstreffer von Christopher Antwi-Adjei erstmals den Siedepunkt, explodierte der Gästeblock spätestens nach dem verschossenen Elfmeter (einmal mehr meldete sich hierfür der verhasste "Kölner Keller" zu Wort - VAR abschaffen!) drei Minuten später... 
Nach dem Spiel wurde noch ausgiebig der erste Punktgewinn (dieser Saison) in der Fremde gefeiert, ehe wir uns langsam aber sicher wieder in Richtung Hebertshausen auf den Weg machten. Das Wochenende wurde (zumindest für uns Fantastic Supporters) am heutigen Sonntag perfekt gemacht, als FaBus Autobesatzung auf dem Heimweg noch ein paar (in Schieflage geratene) Dinge gerade rücken konnte...


(alle Fotos Photomafia Bochum)

Mittwoch, 2. November 2022

01. November 2022 - Bayern München vs. Internationale FC 2:0

Auf das letzte Gruppenspiel der Champions League gegen Inter hatte ich mich im Vorfeld gefreut; nicht zuletzt weil die Curva Nord in den letzten Monaten durchwegs vielversprechende Auftritte an den Tag gelegt hatte. Zudem hatte Dominik in den Wochen vor dem Spiel immer mal wieder was von einer möglichen Choreographie der Nerazzurri anklingen lassen... Der gewaltsame Tod von Vittorio Boiocchi, seines Zeichens Capo der Curva Nord (über die kriminellen Machenschaften des 69jährigen brauche ich an dieser Stelle wohl nicht näher einzugehen) am vergangenen Samstag (in der Halbzeitpause des Heimspiels gegen Sampdoria räumten die aktiven Ultragruppen den Mittelrang der Curva Nord, was im Nachgang für viel Unmut unter den "normalen" Fans sorgte) ließ hinsichtlich eines guten Gästeauftritts in der Münchner Arena nichts Gutes erwarten (ein internes Kommuniqué der Curva Nord bestätigte zwei Tage vor dem Spiel meine Befürchtungen; schweigen für "Zio" Vittorio lautete die Devise)...
An der U-Bahn-Station Fröttmaning hatte ich mich mit Dominik verabredet. Dieser wusste sowohl von einem (wohl) durchaus sehenswerten Corteo der Curva Nord in der Münchner Innenstadt, sowie einem weiteren in Richtung Arena (komischerweise wurden die Nerazzurri von der Polizei hierbei die Esplanade hinaufgeschickt; fraglich nur, warum man diesmal auf den neuen Weg zum Gästeblock verzichtet hat) berichten; vorneweg selbstredend ein Transparent für den ermordeten "Onkel" Vittorio... Da wir noch ein etwas Zeit hatten, wurde an einem der Fanclubbusse noch Nachschub für meinen (nicht mehr ganz nüchternen) Südtiroler Begleiter organisiert.
Die aktiven Gruppen der Curva Nord hatten (wie im Kommuniqué angekündigt) sämtliches Material in der Lombardei gelassen; einzig und allein ein Spruchband mit der Aufschrift "ZIO VITTORIO CON NOI" hing vor ihnen an der Brüstung. Den normalen Fanclubs hatte man augenscheinlich frei gestellt, ob sie Materiale mit an die Isar nehmen oder nicht; so hingen schlussendlich doch etliche Fahnen diverser Interclubs. Und auch am "Stimmungsboykott" beteiligte sich der Rest des, bis auf den letzten Platz gefüllten Gästeblock nur bedingt. Vor dem Spiel präsentierte die alarMstufe rot in ihrem Teil der Südkurve ein schicke Choreographie anlässlich ihres fünfzehnjährigen Bestehens (Motto hierbei: "Kinder der Viertel - Krieger der Stadt" - hat was!), ehe die Südkurve einen weiteren Sahneauftritt an den Tag legte (an dem bisweilen auch der Rest des weiten Runds Gefallen fand - gut so). Sportlich zeigten die Mannen von Julian Nagelsmann den Italienern deutlich ihre Grenzen auf; lediglich mit dem Toreschießen haperte es heute ein klein wenig. Am Ende des Tages standen achtzehn von achtzehn möglichen Vorrundenpunkten auf der Habenseite; von Krise ist in München eh schon länger nicht mehr die Rede!
Ach ja, in der Halbzeitpause hatte ich endlich mal die Gelegenheit, mich persönlich mit Maxime von den Ultra Boys Strasbourg zu unterhalten, der heute gemeinsam mit zwei Freunden (einer von ihnen aus dem Umfeld der Munich Rebels) in München weilte. Auch wenn die knapp fünfzehn Minuten natürlich viel zu kurz waren; es hat richtig Spaß gemacht. Vielleicht setzen wir unser Gespräch ja im kommenden Jahr in Strasbourg fort...