Samstag, 10. November 2018

Damals 1997... Dortmund vs. VfL Bochum 5:2

Passend zum heutigen Spiel unserer roten Freunde bei den Schwarz-Gelben aus dem Randruhrgebiet habe ich mal wieder tief in der "Historienkisten" gekramt, und den Bericht von unserem Gastspiel anno 1997 herausgekramt - seinerzeit waren wir, was die Einflüsse aus bella Italia betrifft, mit Sicherheit eine "Hausnummer" im Pott. Der folgende Bericht entstammt der neunten Ausgabe der Red News (erschienen am 4. Oktober 1997)…

4. Spieltag 1. Bundesliga am 23.08.1997
Westfalenstadion Dortmund
Borussia Dortmund vs. VfL Bochum 5:2

Es war mal wieder soweit, das Derby (heute würde ich dazu nur noch Nachbarschaftsduell sagen - stehe diesbezüglich aber beinahe allein da... aber das einzig wahre Derby ist nun mal gegen Wattsche!) bei den ach so geliebten Dortmundern stand auf dem Programm. Wie auch schon bei unserem Gastspiel im letzten Jahr hatten wir in wochenlanger Kleinarbeit eine Choreographie (heute wäre das ne kleine Geschichte, für die damalige Zeit und unsere beschränkten Mittel aber eine richtige Hausnummer) geplant, entworfen und vorbereitet... Mit dem gewissen Derbyfeeling traf man sich am Bochumer Hauptbahnhof, von wo aus es wie gewohnt mit dem Sonderzug in die "verbotene" Stadt ging. Mit einer extrem harten Mischung versuchte man die Anspannung etwas abzubauen, was aber so gut wie nicht gelingen wollte. Wie gehabt warteten gut hundert grüngekleidete Herrschaften auf uns, um uns sicher ins Stadion zu geleiten. Hierbei hatte man mal wieder das Ultrà Feeling, als man singend zum Westfalenstadion marschierte (heute würde man wohl schreiben "singend zog man im Corteo zum Stadion")… Vor dem Stadion durften wir unsere Transparente vor den neugierigen Augen der Dortmunder Zivis entrollen, aber letztendlich durfte man alles bis auf die Stangen (stinknormale PVC-Rohre - heute Usus!) für die Fahne mit in den Block nehmen. Zum Glück wurden uns dann zwei Teleskopstangen überlassen, so dass einer perfekten Inszenierung nichts mehr im Wege stand. Zum Einlaufen der Gladiatoren... äh... Spieler präsentierten wir ein 2 1/2 Quadratmeter große Fahne, auf  der ein Henker (adaptiert aus Innsbruck, wohin wir zu dieser Zeit gute persönliche Kontakte pflegten) zu sehen war, sowie zwei Spruchbänder mit der Aufschrift "WIR KRIEGEN EUCH ALLE!". Abgerundet wurde dieses Intro mit einer Menge schwarzen und weißen Rauches (damals Standard in Deutschland - blau und weiß wäre natürlich rückblickend deutlich besser gewesen)… Die Dortmunder brachten, genau wie im letzten Jahr, einfach nichts auf die Beine. Nicht einmal als das Spiel schon klar zu Gunsten der Borussen entschieden war, kam bei den besten Fans der Liga (so wurden sie in den Medien zu dieser Zeit des Öfteren genannt) richtig Stimmung auf. Bei uns war der Support heute einmal mehr vom Feinsten (war wirklich geil, was die damals anwesenden Bochumer, trotz der klaren Niederlage gegen den amtierenden Champions League Sieger, an jenem Tag akustisch ablieferten), wobei mir persönlich das "You'll never walk alone" gegen Ende des Spiels am besten gefiel (fast jeder streckte hierbei seinen Schal in die Höhe - heute eher eine Seltenheit). Auf der Tribüne neben dem Gästeblock kam es noch zu einigen derben Hauereien zwischen beiden Lagern, wobei die Cops anfangs nicht viel Plan hatten... Wir machten uns dann geschlossen auf den Weg zur Straba, hatte man doch wenig Lust, sich ähnlich wie bei den letzten beiden Auftritten beim BVB von den Cops einkesseln zu lassen. Auf der Fahrt zum Dortmunder Hauptbahnhof sorgte Moppel noch für den einen oder anderen Lacher. Wer dabei war, weiß was ich meine! In Bochum ging es noch ins Haus "Otto", wo die erste (offizielle) Fanclubversammlung in unserer Geschichte anstand. Fraglich ist nur, ob hierbei besonders viel herausgekommen ist...
Das erste Bild findet Ihr auch in meinem Bildband "MOMENTAUFNAHMEN", das zweite ist von FaBu (PhotomafiA Bochum)

Donnerstag, 8. November 2018

07. November 2018 - FC Bayern vs. AEK Athen 2:0 (Champions League)

Nach dem Bombenauftritt von Ajax war ich natürlich auf den Auftritt der Athener von AEK gespannt - versuchte aber meine Erwartungshaltung nicht (all) zu hoch zu schrauben... 
Wie auch PAOK sieht sich AEK als (inoffizieller) Nachfolger des Pera Club aus Konstantinopel. Die Schwarz-Gelben aus Athen wurden zwölf Mal griechischer Meister (2018 endete eine vierundzwanzigjähre Durststrecke, in der man "alle Tiefen" durchschritt) und fünfzehnmal griechischer Pokalsieger. Das muss zumindest heute in punkto Vereinsinformation genügen!
Da das Hinspiel vor zwei Wochen im Athener Olympiastadion das erste Aufeinandertreffen beider Vereine war, erwartete uns heute quasi ein absoluter Neuling. Die Befürchtungen, dass die Arena - wie letzte Saison gegen Besiktas - an allen Ecken und Enden von Griechen bevölkert werden würde, bestätigten sich überraschenderweise nicht. Klar sah man den einen oder anderen Sympathisanten von AEK auch außerhalb des, mit rund viertausend Schwarz-Gelben, knallevollen Gästeblocks (mich hätte interessiert, wie viele davon aus Griechenland angereist waren), aber es war definitiv nicht schlimmer als bei einem stinknormalen Bundesligaspiel auch. Nachdem die Griechen sich vor dem Spiel ein- bis zweimal richtig laut zeigten, hoffte ich einen ähnlich guten Auftritt wie den von Ajax vor einem guten Monat, jedoch folgte die Ernüchterung auf dem Fuße... ganz ehrlich, das war bestenfalls Mittelmaß! Zwar mühten sich zwei kleinere Stimmungsherde immer wieder redlich, konnten aber den Rest nur selten mitreißen - und wenn alle sangen, fehlte einfach die Inbrunst/Durchschlagskraft! Für mich nicht ganz nachvollziehbar... Aber auch die Südkurve (vom Rest des Stadions mal ganz zu schweigen) konnte die Handbremse das komplette Spiel über nicht richtig lösen... Sportlich wurde am gestrigen Abend (wie so oft in letzter Zeit) von unseren roten Freunden wieder (nur) Magerkost geboten - dennoch stieß man mit dem glanzlosen Sieg (ein umstrittener Elfmeter in Halbzeit eins - ein lichter Moment in Halbzeit zwei) die Tür zum Achtelfinale weit auf. 

Dienstag, 6. November 2018

Rezension: BLOCK WEST ECHO 40

Stolze zweihundertzwölf Seiten umfasst die Jubiläumsausgabe des Block West Echo aus dem  Hause Ultras Rapid. Nach einem kurzen/knappen "Rückblick" auf vierzig Ausgaben ihrer Gazette, folgen ein paar Worte der Vorsänger, ehe es mit dem obligatorischen Saisonrückblick (Herbst 2017 - 32 Seiten, Spruchbänder & Gruppenfotos - 14 Seiten und Frühjahr 2018 - 22 Seiten), bei dem mich das letzte Pflichtspiel Steffen Hoffmanns gegen Altach am meisten bewegt hat (selten bekomme ich beim Lesen Gänsehaut), und der Sektorsperre (aufgrund der "Vorkommnisse" beim Heimderby gegen die Violetten von der Bundesliga verhängt) gegen Sankt Pölten, die Dank Mithilfe/Entgegenkommen des SKN Sankt Pölten und dessen führender Fangruppe "Wolfbrigade" mehr oder weniger ad absurdum geführt werden konnte (der Block West fand sich im Gästeblock ein, während die rund hundert mitgereisten Gäste auf der Gegengerade untergebracht wurden), weiter geht. Mit einem ausführlichen Rückblick auf den 1. Februar 2018, die 30 Jahre Ultras Rapid Feier (gefeiert wurde übrigens am 9. Juni 2018 in der Ottakringer Brauerei) - unter anderem sind im Block West Echo die kompletten Plakate der Ausstellung abgedruckt - und dreißig Gedanken zu dreißig Jahren Ultras Rapid (fand ich persönlich richtig geil!) sind wir auch schon beim Jubiläum der Ultras Rapid angekommen - sechsunddreißig Seiten umfasst dieser Block... Es folgen Rückblicke auf das 7. Grober Spaß Turnier, die Tätigkeiten der Rechtshilfe Rapid und die Block West Spendenaktionen 2017 (Wiener helfen Wienern & Wiener helfen Lina). Wie auch schon in den letzten Ausgaben gibt es auch diesmal einen weiteren Teil der Reihe "Amarcord Veneziamestre", in dem die Ultras über die Auswärtsspiele der Orangegrünen bei Lazio (30. April 2000) und Chievo (23. Dezember 2000) berichten - wie gehabt beschäftigen sich die Macher des Block West Echos wieder mit der jeweiligen Fanszene, wobei in Verona neben Chievo auch Hellas (fantechnisch die klare Nummer eins in der Stadt) beleuchtet wird. Auf den folgenden Seiten dreht sich alles um die Freunde aus Athen (neben Spielberichten - Fußball und Basketball - erzählen die Protagonisten von einem Hochzeitsbesuch im Mai 2018 und der Gate 13 Wien Party am 3. Februar 2018 in Hütteldorf) und Nürnberg (die Ultras Nürnberg blicken auf die Saison 2017/2018 zurück - die Ultras Rapid lassen die Österreich-Premiere des Films "Großer Bruder", das eine oder andere besuchte Glubbspiel, sowie die 15 Jahre Frankenstolz Adelsdorf Feier Revue passieren). Wer gedacht hätte, das Heft wäre jetzt (fast) zu Ende, der täuscht sich gewaltig! Auf jeweils zehn Seiten blicken die Ultras Rapid auf die bis dato letzte Meisterschaft (Saison 2007/2008), sowie auf die UEFA Cup Saison 1997/1998 zurück. Es folgen Rückblicke auf die Ernst Happel Erinnerungswochen, 130 Jahre Dionys Schönecker, die Übergabe der Block West Kapitänsschleife an Stefan Schwab, die Ultras Rapid Weihnachtsfeier, die Beerdigung Pedros (langjähriges Mitglied der Alten Garde und der Ultras Rapid) und etliche weitere Ereignisse rund um die Hütteldorfer Fanszene im Allgemeinen und Ultras Rapid im Besonderen. Auf den letzten vier Seiten kommen schließlich noch die Freunde der "Straßenkunst" auf ihre Kosten... Wie immer - absolute Kaufempfehlung!
Block West Echo 40
Herausgeber: Ultras Rapid
Format: A4 - farbig

Seiten: 212
Preis: 7,00 Euro

Montag, 5. November 2018

Drei Tage im Oktober 2010

Bei der Suche nach Fotos vom Sepp-Doll-Stadion in Krems stieß ich auf die Bilder eines ereignisreichen Wochenendes im Oktober 2010 - freitags war ich mir zwei Freunden aus dem Lager der Roten in Schwarzach, ehe es am Samstag mit eine Bochumer Autobesatzung (bis auf einen Insassen alles Fantastic Supporters) via Krems, Sankt Pölten und Wiener Neustadt in die österreichische Hauptstadt ging, wo am Sonntag das Wiener Derby bei der Austria auf dem Programm stand. Als warm-up standen der FavAC (für die komplette Autobesatzung) und SV Donau Wien (für mich) auf dem Programm. Da damals das Thema "Fanzine" mehr oder weniger ad acta gelegt war, wurden die Erlebnisse nie zu Papier gebracht. Dies versuche ich hier und heute - mit nur acht Jahren Abstand - nachzuholen...

13. Spieltag Salzburger Liga am 19.10.2012
Hermann Steinlechner Sportanlage Schwarzach
SV Schwarzach vs. SV Kuchl 0:3

Zu fünft starteten wir am Freitagnachmittag 'gen Salzburger Land - in Grünau (SV Wals-Grünau vs. FC Pinzgau Saalfelden 4:1) und Grödig (SV Grödig vs. First Vienna FC 2:0) wurde je ein Mitfahrer "entsorgt", so dass es letztendlich zu Dritt weiter nach Schwarzach ging. Schnell noch 'nen Hofer angesteuert, und schon ging es weiter zur Hermann Steinlechner-Sportanlage, die aufgrund Ihrer markanten Archetektur richtig punkten konnte. In der Mitte befindet sich, auf Stelzen stehend das Vereinsheim (dahinter respektive darunter befinden sich die Umkleidekabinen), rechts und links daneben je eine überdachte Sitzplatztribüne. Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es noch mittig ein paar Stufen. Feine Anlage... Spielerisch hatten die Schwarzacher den Gästen aus Kuchl wenig entgegenzusetzten, und so ging der Sieg der Gäste vor rund vierhundert Gästen vollkommen in Ordnung. Auf dem Heimweg wurden dann noch unsere beiden Mitfahrer eingesammelt - beide ebenfalls durchwegs zufrieden mit dem Gesehenen. Gegen Mitternacht endet mein persönliches Österreich Warmup in den heimischen vier Wänden...

11. Spieltag 2. Kasse Wachau Reserve am 20.10.2012 (13:00)
Sepp-Doll-Stadion Krems
ESV Krems vs. SC Mautern 1:4

Samstagmorgen halb acht - raus aus der Bude, rein ins Auto und ab nach Hengersberg, wo ich mich mit der Bochumer Autobesatzung (hatten eine null-zu-zwei-Heimniederlage gegen die Hertha im Gepäck) verabredet hatte. Da noch etwas Zeit blieb, tobte ich mich im nächstbesten Supermarkt aus, was sich in den nächsten Stunden spürbar an meinem Zustand zeigen sollte - ein paar Dösken, 'ne Flasche Havanna, und wenig motivierte Mittrinker waren ne fatale Mischung! So erreichten wir das Kremser Sepp-Doll-Stadion rund zwanzig Minuten vor dem Beginn des Reservekrachers zwischen dem ESV Krems und dem SC Mautern (manchmal lohnt es sich doch, wenn man im Vorfeld die Schiedsrichterbesetzung der Verbände entlang der Strecke checkt). Dass sich außer uns so gut wie keine Zuschauer einfanden war egal, ist das Stadion doch so oder so eine Augenweide... boah, was für ein geiler Oldschoolground! Auf der einen Geraden eine überdachte Tribüne mit richtig alten Holzbänken (Schalensitze gibt es nur im mittleren Bereich - für meinen Geschmack vollkommen überflüssig), hinter einem Tor und auf der Gegengeraden ordentlich Stehplätze. Top fand ich auch die Bäume auf der Gegengeraden direkt hinter den Stufen... Leute, solltet ihr noch nicht in Krems gewesen sein - ab ins Auto und los! Da das spielerische Niveau weitgehend überschaubar war, wurde (weiterhin) ordentlich gequatscht und noch ordentlicher getrunken. Als wir uns unmittelbar nach dem Schlusspfiff schnellen Schrittes auf den Weg zum Auto machten, hatte ich (laut Aussagen meiner vier Mitfahrer) schon ordentlich Schlagseite. In halsbrecherischer Manier (na ja, für den Herrn Göser wären wir wohl "Sonntagsfaher"gewesen) ging es weiter nach Sankt Pölten...

12. Spieltag 1. Landesliga Niederösterreich am 20.10.2012 (15:00)
Voithplatz Sankt Pölten
SKN Sankt Pölten Juniors vs. SV Gaflenz 2:1

Für die rund dreißig Kilometer benötigten wir knapp fünfundzwanzig Minuten, weshalb wir den Voithplatz erst zur vierten Spielminute betraten. Da ich den Voithplatz bereits "gekreuzt" hatte (um es vorweg zu nehmen - es sollte an diesem Tag bei einem neuen "Ground", nämlich dem Sepp-Doll-Stadion bleiben), nutzte ich die zweite Halbzeit, um den arg geschundenen Akku (Gerüchten zu Folge, soll der fortgeschrittene Alkoholkonsum auch seinen Teil dazu beigetragen haben) ein wenig aufzuladen. Viel verpasst hab ich wohl nicht! Der Schiedsrichter hatte die Partie gerade abgepfiffen, das saßen wir auch schon wieder im Auto - nächstes Ziel Wiener Neustadt...

12. Spieltag Bundesliga am 20.10.2012 (18:30)
Wiener Neustädter Stadion
SC Wiener Neustadt vs. FC Admira Wacker 2:1

Dank Fabus "durchgedrücktem Bleifuß" erreichten wir das Wiener Neustädter Stadion unmittelbar vor dem Anpfiff - die Südstadt Fanatics beendeten gerade ihre Choreographie (für die Nachwelt konnte ich leider nur noch das Spruchband vor dem Gästeblock festhalten, die dazugehörenden Zettel befanden sich bereits größtenteils vor dem Block). Während die mitgereisten Gäste eine durchwegs solide Sohle aufs Parket legten, sorgte der Heimanhang rund um die Freakshow doch eher für den einen oder anderen "Schmunzler"... Obwohl die Admira deutlich mehr vom Spiel hatte, konnten die Wiener Neustädter das Spiel letztendlich (etwas glücklich) für sich entscheiden. Nach dem Spiel streunten wir noch ein wenig durchs weite Rund (den Luxus, mal nicht sofort weiter zu müssen, kosteten wir gerne aus), ehe wir uns auf den Weg nach Wien machten, wo sich mein Weg und der meiner vier Mitstreiter vorerst trennen sollte. Während ich mich mit einem im Wien lebenden "Bolognesi" verabredet hatte (dieser hatte mir einen Schlafplatz in "seiner" WG angeboten), ließen die anderen Vier den Abend ruhig in einem Hotel am Stadtrand ausklingen. Tja, mit ruhig konnte ich nicht dienen - schnell ein, zwei Ottakringer zum Vorglühen, und schon war ich mit Michele und ein paar seiner Freunde auf dem Weg in die Innenstadt. Ich glaube es war schon fast sechs, als ich völlig gerädert endlich in der Waagerechten lag... Aber egal - man lebt schließlich nur einmal; und der Abend war wirklich aller erste Sahne! Um so schwerer viel mir das Aufstehen nach nur zweieinhalb Stunden Schlaf. Nachdem ich mich von meinem Gastgeber verabschiedete hatte, ging es mittels öffentlicher Verkehrsmittel (endlich mal) zum FacAC-Platz, wo mich der Rest unserer Autobesatzung bereits sehnsüchtig erwartete...

10. Spieltag Wiener Liga am 21.10.2012 (10:15)
FavAC-Platz Wien
Favoritener AC vs. First Vienna FC II 4:1

Auf die Heimstätte des Favoritener AC war ich schon lange heiß - keine Ahnung, warum es mit dem ersten Besuch so lang gedauert hat. Herrlich gelegen zwischen Hochhäusern, mitten im Viertel. Dazu (gewöhnlich) mit den Fedayn FavAC noch eine durchaus interessante Fangruppe - heute leider (zumindest optisch und auch akustisch) nicht anwesend. Während ich meinen Kater (und die Müdigkeit) mit dem einen oder anderen Kaffee zu bekämpfen versuchte, orderten etliche der anwesenden Zuschauer in der Halbzeitpause bereits das erste, zweite oder gar dritte (Reparatur)Seidl... geiles Volk! Spielerisch hatte die Zweitvertretung des ältesten Wiener Fußballclubs den Gastgebern nichts entgegenzusetzen. Nach neunzig überaus unterhaltsamen Minuten sollten sich unsere Wege nochmals trennen. Während die Anderen sich auf die Suche nach einem gemütlichen Gasthaus machten, zog es mich (im Laufschritt zur U-Bahn, und nach vierzehnminütiger Fahrt mit der U1 erneut schnellen Schrittes - ein richtiger Sprint war noch nicht wieder möglich) noch zum SV Donau, wo ich in der elften Spielminute eintraf (jetzt wird die Groundhoppingpolizei wieder mahnend den Zeigefinger erheben oder mich gleich - ohne über Los zu ziehen - in den Häfen schicken)…

10. Spieltag Wiener Liga am 21.10.2012 (12:15)
Sportplatz SV Donau Wien
SV Donau vs. SC Columbia Floridsdorf 2:1

Der Sportplatz des SV Donau verfügt über eine kleine überdachte Tribüne, sowie etliche unüberdachte Bänke auf einer Geraden - die Kantine befindet sich linkerhand hinter dem Tor, und konnte (seinerzeit) mit echt leckeren Schnitzelsemmeln zu kleinen Preisen glänzen (der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle noch erwähnt, dass auch beim FavAC leckere Schnitzelsemmeln angeboten wurden). Beim ersten (und letzten) Dösken des Tage verfolgte ich eine kämpferische Partie, die die Gastgeber etwas glücklich für sich entscheiden konnten. Highlight zur Mittagszeit waren die pöbelnden/grantelnden Rentner auf beiden Seiten! Nach dem Spiel machte ich mich gemütlich (Stress hatte ich an diesem Sonntag bereits genug!) auf den Weg zurück nach Favoriten, wo ich rechtzeitig zum (für Staatsmacht und Austrianer vollkommen überraschenden) Eintreffen...

12. Spieltag Bundesliga am 21.10.2012 (16:30)
Generali Arena Wien
FK Austria Wien vs. SK Rapid Wien 2:0

...des harten Kerns der Hütteldorfer Fanszene (hinter der Osttribüne - auf der die Fanszene der Violetten ihre Heimat gefunden hat) eintrudelte. Der kurze Schlagabtausch, bei dem die Angreifer klar die Oberhand behielten, wurde von den herbeieilenden Staatsdienern beendet (tja, mit Ruhm bekleckert haben sich die Kiwara wirklich nicht - wussten sie doch über Stunden nicht, wo der grüne Pöbel unterwegs ist). Wenig später konnte ich mich mit einer Karte für die Gegengerade (zum Normalpreis) eindecken (meine Anfrage bezüglich einer Karte war zuvor von der Austria abgelehnt worden). Wussten wir schon vor dem Spiel, dass die Heimkurve, die übrigens von einer Abordnung der Ultras Essen unterstützt wurde, aufgrund von Streitigkeiten mit dem eigenen Verein auf eine Choreographie verzichten würde (die genauen Gründe teilte man den Stadionbesuchern mittels eines Flyers, der hinter Heimkurve und Gegengerade verteilt wurde, mit), hofften wir bis zu Letzt auf eine "große" Aktion der Hütteldorfer - wurden aber letztendlich enttäuscht, hatten die Gäste doch "nur" Doppelhalter, Schwenker und etliche Fackeln im Gepäck. Ich weiß, jammern auf hohem Niveau - sah nämlich dennoch ganz geil aus, was die Grünen optisch ans Tageslicht förderten. Richtig geil war dann aber der neunzigminütige Tifo des Rapidanhangs - fast nonstop wurde in echt brachialer Lautstärke durchgesungen, und dass obwohl die Heimelf das Spiel für sich entscheiden konnte. Hätten die Violetten an diesem Nachmittag eine Choreo gezeigt, hätte ich von einem richtig guten Derby (na ja, ich hätte mir darüber hinaus einen andren Sieg gewünscht) gesprochen, so war es ganz ordentlich... Nach dem Spiel weiten wir noch 'ne Zeitlang in und um die Generali Arena, ehe wir uns langsam aber sicher auf den Heimweg machten. Die gut drei Stunden bis Hengersberg, von wo aus ich mich allein in Richtung durchschlagen musste (war nach den Strapazen des Wochenendes echt eine Qual), verbrachte ich mehr oder weniger schlafend. Um kurz nach Mitternacht endete das überaus gelungene und unterhaltsame Wochenende - da es nie zu spät ist... VIELEN DANK an meine vier Mitstreiter und an Michele für den geilen Abend und das spontan angebotene "Dach überm Kopf"!

In dieser Zeit war ich übrigens überaus aktiv, was Besuche in unserem Nachbarland betraf...
15.9.12 FC Wacker Alpbach vs. SVG Erl 6:1 (zusammen mit Sebi und meine Tochter, die zu auch bei allen hier folgenden Spielen dabei war, ging es nach dem Heimspiel der Bayern gegen Mainz nach Tirol), 29.9.12 Innsbrucker AC vs. SV Absam und FC Wacker Innsbruck vs. SK Rapid Wien (neben Stella waren Nobber und Nils mit an Bord), 5.10.12 SV Kematen 1b vs. FC Grinzens 0:3, SPG Mölz/Silz vs. SV Kundl 0:2 und FC Tiroler Zugspitze vs. FC Pians 3:0 (beim ersten Spiel des Tages lief uns Weih über den Weg - spontan wurde unsere Planung über den Haufen geworfen und fortan gemeinsam weitergezogen),  13.10.12 FC Wacker Innsbruck vs. NÖSV Neulengbach 0:2 (Damen), Union Innsbruck vs. SV Fügen 3:1, SV Hall vs. SPG Mlz/Silz 1:0 und SPG Innsbruck West vs. SPG Pitztal 0:1 (nicht nur für Stella, sondern auch für mich ein straffes/hartes Programm)
Tribüne des Alpbacher Stadions