Samstag, 12. Mai 2018

11.05.2018 - FC Wacker Innsbruck vs. SV Ried 3:1

Eine Woche nach dem Besuch des "Derbys" gegen Wattens ging es erneut nach Innsbruck, wo heute im Spitzenspiel gegen den SV Ried (Erster gegen Dritter) endlich die Rückkehr des FC Wacker ins Oberhaus klar gemacht werden sollte... wobei - wenn ich es mir wünschen könnte, hätte ich Wacker und Ried gerne als Fixaufsteiger und Lustenau als Dritten (in der Relegation), aber das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert!
Zum Einlaufen der Spieler präsentierten die Verrückten Köpfe endlich mal wieder ihren Kasi (dieser wurde mittels Seilzug vor der Nord hochgezogen), sowie Stadt- und Vereinswappen. Vor der Nordtribüne hing ein riesiges Spruchband mit der Aufschrift "WIR VERTEIDIGEN STADT UND VEREIN SEIT 1991" - nett... aber irgendwas hat mir gefehlt... auf der Heimfahrt waren wir uns einig, dass die Choreo mit ner gehörigen Portion grünen und schwarzen Rauch und/oder Bengalen ne richtig fette Nummer gewesen wäre...
Die mitgereisten Rieder, die (Glory Boys) von einer Abordnung aus Sion unterstützt wurden, legten sowohl optisch als auch akustisch einen astreinen Auftritt hin - Hut ab! In der Halbzeitpause wollte ich einem meiner Rieder Kontaktleute nen Besuch abstatten, doch aus unerfindlichen Gründen konnte keiner der Ordner am und im Gästeblock den benötigten Schlüssel finden - oder sie wollten schlichtweg nicht. So blieb es bei einem kurzen Shake Hand durch den Zaun... aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben - dann schau ich halt nächste Saison in der Bundesliga mal (wieder) bei Euch in Ried vorbei...
Auf dem Rasen bestimmten die Gastgeber klar das Geschehen - einzig nach dem Anschlusstreffer zum eins zu zwei wurde es für einen kurzen Augenblick richtig spannend, ehe Innsbruck mit dem drei zu eins den Sack endgültig zumachte, und somit den langersehnten Aufstieg unter Dach und Fach brachte. Nach dem Schlusspfiff folgte natürlich der zu erwartende Platzsturm... aber irgendwie feierte der Wackeranhang mit angezogener Handbremse...
Im Gegensatz zur Vorwoche machten wir uns alsbald auf den Heimweg, nicht aber ohne dem einen oder anderen Innsbrucker Bekannten noch persönlich zum Aufstieg zu gratulieren...
Bleibt jetzt nur noch zu hoffen, dass der SV Ried in den verbleibenden drei Spielen noch den zweiten Platz klar machen kann, denn die Jungs auf den Rängen gehören definitiv in die bel Etage des österreichischen Fußballs!


Mittwoch, 9. Mai 2018

Rezension: Unterwegs 18

Puh, fünf Tage hat es diesmal gedauert, bis ich das neue Unterwegs durch hatte... Schon im Vorwort bekommt der Italienkenner ein Kribbeln in der Magengegend - Freak Brothers 1979... ups... da stimmt doch was nicht! Die Freak Brothers Ternana wurden erst anno 1980 gegründet (das Buch zum zwanzigjährigen Bestehen der Gruppe - erschienen im Jahr 2000 - steht im gutsortierten Bücherregal des Unterwegs-Chefredakeurs*)!
Aufgeführt wird die legendäre Gruppe der Curva Est zusammen mir sechzehn weiteren (legendären) Gruppen des Mutterlands der Ultras - mit allen wurden in den bis dato erschienenen siebzehn Ausgaben des Unterwegs Interviews geführt. In der aktuellen Ausgabe kommt ein Interview mit einem der Choreoverantwortlichen der Fossa dei Grifoni (Genoa) hinzu - Josef selbst bezeichnet eben jenes Interview für einen Meilenstein seines Heftes...
Im Vorwort gibt es noch zwei Rezensionen des Unterwegs ("11 Freunde" und "In den Grüben") und einen kräftigen Seitenhieb in Richtung "Erlebnis Fußball" (diese erdreisteten sich doch, im großen Italienteil der vorletzten Ausgabe folgende Überschrift zu verwenden: UNTERWEGS - Spielberichte & Fotoreports)
Nun aber zum Inhalt der 18. Ausgabe - zu Beginn gibt es Erlebnisberichte von den Spielen Inter vs. Roma, Borussia Dortmund vs. Atalanta (gefolgt vom offiziellen Bericht der JUBOS zum Rückspiel in Reggio Emilia... warum man in diesem davon berichtet, dass Atalanta aufgrund von Bauarbeiten im heimischen Stadio Atleti Azzuri d'Italia ins MAPEI Stadium - Cittá dei Tricolore ausweichen musste, bleibt wohl ein Rätsel), FSV Mainz II vs. Waldhof Mannheim, Brescia vs. Cremonese, SPAL vs. Juventus, Valchiampo vs. Mantova und Ujpest vs. Ferencvaros (das erste Derby seit vier Jahren, in dem sich die beiden verfeindeten Lager gegenüberstanden... laut Josef ne runde Sache, auch wenn das Salz in der Suppe - in Form von Toren - fehlte). Es folgt ein Budapest Special, in dem der geneigte Leser mit ins Jahr 1998 genommen wir. Seinerzeit war die Ultraszene in Ungarn zweifelsohne eine der führenden in Europa. Ach ja, ich durfte meinen Teil in Form eines Fotos, dass sich in meiner "kleinen aber feinen" Fanzinesammlung befand, ebenfalls beisteuern... ;-)
Die restlichen sechzig (!) Seiten beinhalten Edizione 4 (Valle de Aosta - mit den Ultras Aosta gibt es hier nur eine einzige, inzwischen aufgelöste Gruppe), Edizione 5 (Liguria - den größten Teil nimmt hier die Fossa dei Grifoni ein, über die es einen ausführlichen Bericht in der Rubrik "Die historischen aufgelösten Gruppen", sowie das Eingangs erwähnte Interview gibt... bei den Unterwegs Bücher/Video/DVD Tipps wird unsere ULTRA-DVD-Reihe positiv erwähnt - mein Dank gebührt Thorsten, der sich in den ersten Jahren des neuen Jahrtausend bei etlichen Derbys della Lanterna herumtrieb) und Edizione 6 (Trentino-Alto Adige - auch hier nehmen die aufgelösten Gruppen einen großen Teil ein... beim Bericht über die Blue Headz Sterzing hat übrigens der Fehlerteufel wieder zugeschlagen - wären die Broncos 2015 Meister der Serie A2 geworden, so hätten dies die Blue Headz nicht mehr (in der Eishalle) miterlebt... insgesamt hat die Sportart Eishockey in der Region einen hohen Stellenwert, was zwei Interviews mit Eishockey-Ultragruppen wiederspiegeln!), die wie gehabt in Einleitung, Vorstellung der Region (natürlich wurde hierfür wieder der, von mir überaus geschätzte Herr Bruckner engagiert), die Vereine der Region, die historische und aufgelösten Gruppen, Interviews und die Vorstellung aller relevanten Vereine und deren Anhang (diesmal trotz drei Regionen nur zwölf Stück) untergliedert sind...  
Unterwegs 18
Herausgeber: Josef Gruber
Kontakt: gruberjosef.jg@gmail.com
Format: A5 - farbig
Seiten: 96
Preis: 4,50 Euro
P.S.: Das Spiel zwischen Borussia Dortmund und Atalanta Bergamo fand übrigens am 15. Februar und nicht erst am 21. Februar statt... :-p
*wie ich gerade erfahren habe, fehlt Josef das Buch der Freak Brothers noch - vielleicht kann ihm ja einer von Euch helfen

Dienstag, 8. Mai 2018

Unterwegs bei unseren Nachbarn...

Erstens war ich schon länger nicht mehr in Österreich beim Fußball, und zweitens galt es den einen oder anderen alten Kontakt zu pflegen respektive neue zu knüpfen...
Am Freitag ging es am frühen Nachmittag nach Innsbruck, wo um halb neun das "Hauptgericht" in Form des Derbys zwischen dem FC Wacker Innsbruck und der WSG Wattens auf der "Speisekarte" stand. Als "Vorspeise" wurde das Spiel des SV Innsbruck gegen die Zweite der WSG Wattens auserkoren. Rund hundertfünfzig Zuschauer sahen auf dem Hauptplatz der Sportanlage Wiesengasse (bis auf eine zweireihige "Tribüne" mit Sitzschalen ist nichts geboten, dafür schmeckte die Leberkässemmel ausgezeichnet) sahen zwei völlig verschiedene Halbzeiten. Während die Gäste das Geschehen auf dem Rasen in den ersten fünfundvierzig Minuten nach Belieben dominierten, drehten die Gastgeber nach dem Seitenwechsel die bereits verloren geglaubte Partie... null zu zwei zur Halbzeit - vier zu zwei nach neunzig unterhaltsamen Minuten! Per pedes ging es anschließend weiter ins Tivoli Neu (noch heute blutet mir das Herz, wenn ich mich an die vielen wunderbaren Momente am alten Tivoli zurückerinnere), wo mich fast der Schlag traf... war doch die (immer so schön bemalte) Mauer hinter der Nord einem hässlichen Gitterzaun gewichen... tja, die Zeiten ändern sich... Zum Einlaufen der beiden Mannschaften gedachte die Nordtribüne mittels Spruchband und einzelner Bengale einer gewissen Brigitte, während die sagenumwobene "Cristal City Crew" mit einer grün-weißen Schwenkfahne hantierte - gehört hat man den Gästeroar übrigens während der kompletten dreiundneunzig Minuten nicht... Vom Innsbrucker Anhang war ich mehr als positiv überrascht. Seit sich die einzelnen (zwischenzeitlich wohl nicht immer grünen) Gruppen wieder unter dem Namen "Tivoli Nord" zusammengeschlossen haben, scheint es glücklicherweise wieder aufwärts zu gehen - der aktuell Sportliche Höhenflug tut wohl sein übriges. Bisweilen fühlte ich mich am vergangenen Freitag an die "gute alte Zeit" erinnert... ach ja, nach dem zwei-zu-null-Sieg gegen den Nachbarn aus Wattens reicht den Innsbruckern am kommenden Freitag ein Unentschieden gegen den Aufstiegskonkurrenten aus Ried, um die ersehnte Rückkehr in die Bundesliga perfekt zu machen... Zum "Nachtisch" ging es nach dem Spiel noch auf ein (?!) Bierchen zum Container der Gruppen hinter der Nord, wo alte Kontakte aufgefrischt und neue geknüpft wurden - bisweilen untermalt von euphorischen Gesängen und der einen oder anderen Fackel... 
Tags darauf ging es dann ins beschauliche Pasching, wo der österreichische Rekordmeister beim Linzer Athletik Sport Klub (dieser fristet sein Dasein nach Streitigkeiten mit der Stadt Linz aktuell in der sechstausend Seelen Gemeinde) gastierte. Vor dem Spiel hatte ich noch ein kurzes, aber für mich immens wichtiges Treffen mit Vertretern der Fanszene der Schwarz-Weißen, ehe ich im Kreis der Wiener Ultraphotographen dem Geschehen auf den Rängen und dem Rasen folgte. Rapid wie eigentlich immer mit einem durchwegs guten Auftritt (optisch setzte man am Samstag "nur" auf Schwenker, Doppelhalter und Pyrotechnik) - richtig geil wurde es jedoch nur unmittelbar nach den Toren, sowie in den letzten zehn Minuten, als sich die mitgereisten Grünen in einen wahren Rausch sangen) - aber auch die Linzer konnten mich durchaus begeistern. Ich kann mich an kein Spiel des LASK erinnern, bei dem deren Anhang eine ähnlich flotte Sohle aufs Parkett legte. Es hat sich bei den Schwaz-Weißen in den letzten Jahren augenscheinlich einiges getan zu haben. Ach ja, optisch sorgten die Gastgeber mit einer kleinen Blockfahne (schwarz-gelb/schwarz-weiß), mittels derer sie ihren Berner Freunden zum Meistertitel gratulierten, für Akzente, ansonsten kamen (auch hier nur) Schwenker und Doppelhalter (auf Pyrotechnik wurde gänzlich verzichtet) zum Einsatz. Trotz des knappen aber verdienten Sieges des SK Rapid hatten die Linzer allen Grund zu feiern, spielt ihre Mannschaft doch in der kommenden Saison das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit wieder international! Wie das in diesem Stadion funktionieren soll, ist mir jedoch ehrlich gesagt ein Rätsel...
Nach dem Spiel noch schnell ein paar Sammelbände an die Grünen "ausgeliefert", ehe es - zufrieden mit dem erlebten - wieder gen Heimat ging...