Dienstag, 29. Januar 2019

HASTA SIEMPRE SPAGNA!

Vierundzwanzig Jahre sind vergangen, seit ich das erste Mal mit Ultras und Mord "konfrontiert" wurde. An jenem 29. Januar 1995 wurde Vincenzo Claudio Spagnolo, bekannt unter dem Namen "Spagna", von einem "Cane Sciolto" (Steunendem Köter) aus dem Lager der Rossoneri im Vorfeld der Partie zwischen Genoa und Milan erstochen. Heftige Straßenschlachten mit der Polizei waren die Folge. Die Gäste aus der Lombardei mussten bis in die späten Abendstunden im Stadio Luigi Ferraris verweilen, ehe sie unter dem wachsamen Auge unzähliger Staatsdiener unversehrt die Heimreise antreten konnten - zu gerne hätten die Rot-Blauen den Mord umgehend gerächt!
Manch einer sagt heute, dass der Tod "Spagnas" den "Anfang vom Ende" der italienischen Ultrabewegung darstellen würde; auch weil die einzelnen Gruppen es in der Folgezeit nicht geschafft haben (respektive es nicht schaffen wollten) die Resolution (aller Ultras) "BASTA LAME, BASTA INFAMI - Schluss mit den Messern, Schluss mit der Schande!" umzusetzen - der Versuch der Selbstregulierung innerhalb der Kurven war somit gescheitert...



Samstag, 12. Januar 2019

Oldschool... Städtisches Stadion Erding

Eigentlich wollte ich Euch die Bilder von diesem wunderbaren Oldschool Ground schon ewig zeigen - aber irgendwie hab ich's immer wieder vergessen...
Entstanden sind die Fotos bei meinem Besuch am 19. August 2018 - der FC Erding empfing am 6. Spieltag der Bezirksliga Oberbayern Nord den SV Manching. Das Spiel endete trotz unzähliger hundertprozentiger Chancen auf beiden Seiten torlos null zu null.

Freitag, 11. Januar 2019

2323 Kilometer - ein ganz normales Wochenende anno 2001

Unter weiter geht die Reise in die Vergangenheit! Heute blicke ich auf ein ganz normales Wochenende im November 2001 zurück. Nachdem ich am Freitag und Samstag in Bochum weilte, ging es am Sonntag noch schnell ins "gelobte Land" - aber lest selbst...

13. Spieltag 2. Bundesliga am 17.11.2001
Ruhrstadion Bochum
VfL Bochum vs. Arminia Bielefeld 0:0

Es war schon ein komisches Gefühl, als ich mich am Freitagabend ein letztes Mal mit meinem Corsamobil auf den Weg nach Bochum machte... Mein Gott, die unzähligen Kilometer, die wir auf unseren gemeinsamen Touren quer durch Europa bewältigt haben. All die Nächte, in denen ich auf deinen Sitzen mein Nachtlager aufgeschlagen habe. All dies bleibt mit Sicherheit unvergessen... Um kurz nach elf endete unser gemeinsamer Weg in Bochum-Gerthe… Nachdem ich mit Dani das Geschäftliche erledigt hatte... pass bloß gut auf meinen Kleinen auf... wurde erst mal das erste Dösken geleert, ehe wir... Cobi, Kai, Dani, Meike und ich... uns ans Fähnchenkleben für die morgige Choreographie machten... Obwohl wir uns redlich mühten, schafften wir in den nächsten fünf Stunden... in denen übrigens noch das eine oder andere Dösken geleert wurde... nur rund Hundertzwanzig der geplanten dreihundert blau-weißen Plastikfähnchen... Dank der tatkräftigen Mithilfe etlicher Damen und Herren aus dem Dunstkreis der Ultras Bochum, die sich am Samstagvormittag in den Räumlichkeiten des Fanprojekts eingefunden hatten, schafften wir es letztendlich doch noch, alle Fähnchen fertig zu stellen... Um kurz nach eins ging es dann gutgelaunt... und nicht mehr ganz nüchtern... weiter zum Ruhrstadion... Pünktlich zum Einlaufen der Mannschaften verwandelte sich die Ostkurve in ein Meer aus blau-weißen Fahnen. Zudem gab es einen überdimensionalen Doppelhalter, auf dem sich Darius Wosz mit Zepter und Umhang befand, und ein Transparent mit der Aufschrift "KNIET NIEDER VOR KÖNIG DARIUS IHR BAUERN". Eine passende Antwort auf die permanenten Pöbeleien der Ostwestfalen gegen unseren Kapitän... Die Stimmung am heutigen Nachmittag war weder bei den rund dreitausend mitgereisten Bielefeldern, noch bei uns in der Ostkurve sonderlich gut, was wohl nicht zuletzt am tristen Gebolze beider Mannschaften lag... Richtig laut wurde es eigentlich nur, wenn die Gäste mit dem allseits bekannten "Ostwestfalen Idioten..." bedacht wurden. Schade eigentlich... Letztendlich waren wohl die meisten der 13.244 Zuschauer froh, als der Schiedsrichter das Trauerspiel nach zweiundneunzig Minuten endlich beendete... Nach dem Spiel half ich noch ein wenig, unsere Utensilien aufzuräumen, ehe ich mittels Deutscher Bahn AG die knapp siebenstündige Heimreise antrat, während mein geliebtes Spaßmobil, das mir ja mittlerweile nicht mehr gehört, in Bochum blieb...

13. Spieltag Serie B am 18.11.2001
Stadio Alberto Braglia Modena
FC Modena vs. AC Reggina 3:1

Unmittelbar nach meiner Rückkehr aus Bochum trudelten auch schon Thorsten und Patrick, seines Zeichens Bayernfan aus Gammertingen ein. Nachdem sich die beiden noch ein wenig über meine Fotosammlung hergemacht hatten, hauten wir uns noch ein paar Minuten aufs Ohr... AUA... ehe wir gegen halb sechs in Richtung bella Italia starteten... Sechs Stunden später hatten wir unser erstes Etappenziel bereits erreicht. Vor dem Stadio Alberto Braglia trieben sich neben Polizia und Carabinieri, die gerade dabei waren, den Settore Ospiti weiträumig abzuriegeln, unzählige vermummte Modenesi, die die Gäste aus Süditalien wohl gebührend in Empfang nehmen wollten... Während Thorsten und Patrick sich alsbald auf die Haupttribüne des fünfzehntausend Zuschauer fassenden Stadio Alberto Braglia verzogen, machte ich noch schnell einen Abstecher in die Curva Nord, ehe ich es mir im Innenraum des Stadions bequem machte... Von wegen bequem... Da es mittlerweile wie aus Kübeln goss, war ich binnen kürzester Zeit patschnass... Während die Curva Nord zum Einlaufen der beiden Mannschaften lediglich ihre Schals, Doppelhalter und Schwenkfahnen präsentierten, hantierten die rund achthundert mitgereisten Gäste aus Kalabrien mit unzähligen roten, weißen und grünen Nebeltöpfen, sowie der einen oder anderen Bengale... Was beide Seiten in den folgenden neunzig Minuten supporttechnisch abzogen, konnte sich wahrlich sehen und hören lassen... Auf dem Spielfeld hatten die Gäste dem spielstarken Aufsteiger nur wenig entgegen zu setzen. Nach neunzig überaus unterhaltsamen Minuten konnten die Gastgeber weitere drei Punkte auf der Habenseite verbuchen... Kurz nach dem Schlusspfiff kehrten wir dem Stadio Alberto Braglia den Rücken, schließlich sollte in knapp vier Stunden das Derby zwischen Hellas und Chievo angepfiffen werden...

11. Spieltag Serie A am 18.11.2001
Stadio Marc Antonio Bentegodi Verona
Hellas Verona vs. Chievo Verona 3:2

Obwohl wir es recht ruhig angehen ließen, erreichten wir Verona rund eineinhalb Stunden später... Auf der Suche nach einem geeigneten Parkplatz wurden wir einmal mehr direkt hinter der Haupttribüne des Stadio Marc Antonio Bentegodi fündig... Während Thorsten und Patrick ihre bestellten Karten wenig später in Empfang nehmen konnten, war meine weit und breit nicht zu finden... Einfach umwerfend... Nachdem ich mir geschlagene fünfzig Minuten die Beine in den Bauch gestanden hatte, tauchte doch noch ein Offizieller mit meiner Karte auf. Wenig später machten wir es uns auf der Haupttribüne des WM-Stadions von 1990 bequem und harten der Dinge, die da kommen sollten... Letztendlich zog das erste Derby zwischen Hellas und Chievo in der Serie A rund fünfunddreißigtausend Zuschauer in seinen Bann. Unter ihnen gut und gerne achttausend Sympathisanten aus dem Stadtteil Chievo... Während die Curva Sud beide Mannschaften mit einer Schalparade und dem Spruchband "LA SQUADRA, LA STORIA, LA TRADIZIONE, HELLAS VERONA, ORGOGLIO E FEDELITA"... "DIE MANNSCHAFT, DIE GESCHICHTE, DIE TRADITION, HELLAS VERONA, STOLZ UND TREUE"... begrüßte, gab es seitens der North Side eine durchaus gelungene Choreographie, bestehend aus blauen und gelben Fähnchen, die eine überdimensionale Krone, auf der sich das Wappen von Chievo befand, umgaben. Des weiteren wurden unzählige blaue und gelbe Esel mit Flügeln mittels Seilen in Richtung Stadiondach gezogen. Hintergrund dieser Aktion war ein Spruchband der Curva Sud bei einem Derby in der Serie B vor einigen Jahren, auf dem man den Anhängern des Lokalrivalen mitteilte, dass der Esel, Wappentier von Chievo Verona, eher das Fliegen lernen würde, als dass Chievo in die Serie A aufsteigen würde... In den folgenden neunzig Minuten entwickelte sich ein munteres Spielchen, das die Gastgeber letztendlich mit drei zu zwei für sich entscheiden konnten, was deren Anhang gebührend zu feiern wusste. Überhaupt war die Stimmung auf beiden Seiten am heutigen Abend ganz ordentlich... Nach dem Schlusspfiff machten wir uns alsbald vom Acker, schließlich wollten wir nicht all zu lange im Abfahrtsstau stehen... Während der Sonntagsausflug nach bella Italia für mich um halb vier in Hebertshausen endete, mussten meine beiden Mitstreiter noch ein wenig durchhalten...

Sonntag, 6. Januar 2019

Tirol im August 2018...

Vor die Arbeit wieder ruft, noch schnell einen Blick zurück in den August des vergangenen Jahres - ursprünglich schaute die Tagesplanung für den 18. August 2018 wie folgt aus: 12:00 Uhr TSV Fulpmes Reserve vs. SV Fritzens Reserve, 15:00 FC Natters vs. SV Telfs, 17:00 FC Wacker Innsbruck vs. SKN Sankt Pölten und 19:15 FC Vomp Reserve vs. SV Weerberg Reserve... aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt... Aus unerfindlichen Gründen kam ich nicht wirklich in die Pötte - gemütlich nen Kaffee trinken auf dem Balkon, schnell noch ein zwei weitere Seiten in einem der unzähligen Fanzines... Letztendlich machte ich mich erst um kurz nach elf auf den Weg in Richtung Tirol, womit das erste Spiel des Tages nicht mehr im Bereich des Machbaren lag - na ja, in Fulpmes wird bestimmt noch öfter gespielt... 

3. Spieltag Tiroler Liga am 18.08.2018
Sportplatz Natters
FC Natters vs. SV Telfs 3:2

Da ich unterwegs noch einen kurzen Stopp am Walchensee eingelegt hatte, erreichte ich den Sportplatz Natters erst drei Minuten vor dem Anpfiff. Der Aufsteiger in die Tiroler Liga verfügt über eine kleine überdachte "Tribüne" auf einer der Geraden, sowie eine sehr individuelle "Sitzecke", auf der ich mich dann auch niederlies. In einem äußerst kampfbetonten Spiel konnten sich die Gastgeber knapp aber verdient mit drei zu zwei gegen den SV Telfs durchsetzen. Unmittelbar nach dem Schlusspfiff saß ich schon wieder im Auto, schließlich sollte das Spiel zwischen dem FC Wacker und dem SKN Sankt Pölten bereits vierzehn Minuten später angepfiffen werden...

4. Spieltag Bundesliga am 18.08.2018
Tivolistadion Innsbruck
FC Wacker Innsbruck vs. SKN Sankt Pölten 0:2

Letztendlich sollte es - dank Glück bei der Parkplatzsuche - eine Punktlandung werden. Exakt 4.321 Zuschauer hatten sich bei sommerlichen Temperaturen im Tivolstadion eingefunden. Während mich die gerade einmal zweiunddreißig Gäste rund um die Wolfbrigade nicht weiter verwunderten, war ich doch ob der nur spärlich gefüllten Nordtribüne doch ein wenig enttäuscht. Nach dem Aufstieg hatte ich ehrlich gesagt mit deutlich größerem Zulauf/Interesse gerechnet. Apropos Aufstieg - seit der Rückkehr in die Bundesliga hat man auf der Nord zwei Vorsängerpodeste im unteren Bereich installiert, um den Tifo künftig noch besser zu koordinieren... Stimmungstechnisch hat mir der Innsbrucker Anhang an jenem Samstag trotz (oder gerade aufgrund) der schwachen Resonanz durchaus begeistert, und das, obwohl die eigenen Mannschaft das Spiel trotz bester Chancen verlor - sehr zur Freude der mitgereisten Gäste... Nach dem Spiel wollte ich ja, wie eingangs erwähnt, sofort weiter nach Vomp, aber "leider" lief mir Mike hinter der Nord über den Weg. "Kimmscht no kurz mit zum Container?" - na ja, so wurde aus "dann halt (ausnahmsweise) nur eine Halbzeit" schnell "für a Halbzeit fahr i ned nach Vomp"... Dafür wurde in den nächsten zwei Stunden mit den anwesenden Bekannten (respektive nun neuen Bekannten) über Gott und die Welt geplaudert - doof nur, dass ich noch fahren musste...

Eine Woche zuvor weilte ich übrigens ebenfalls bei unseren Tiroler Nachbarn... Nachdem ich mit unserer Kleinen nachmittags auf dem Unterberghorn in Kössen weilte (puh, meine Oberschenkel waren zehn Tage nach dem Abstieg immer noch lädiert) - alternativ wäre auch ein Besuch beim FC Kössen möglich gewesen, aber irgendwie siegte das Gipfelfieber (und außerdem wollte ich ja zusammen mit Sebi die Kaiserwinkel Arena "kreuzen"), ging es am späten Nachmittag nach Münster, wo der SV Münster nicht nur auf den SV Langkampfen traf, sondern ich mich auch mit Sammy verabredet hatte. Der Sportplatz des SV Münster verfügt über eine durchwegs nette Tribüne - unten die Kabinen, oben Sitzplätze und Kantine... kann definitiv was"! Das Nachbarschaftsduell konnten die Münsteraner klar mit drei zu null für sich entscheiden; sehr zur Freude der heimischen Fans (die sehr irgendwie wie ein Abklatsch der Innsbrucker Nordtribüne wirkte). Nach dem Spiel ging es noch auf nen "Sprung" (na ja, letztendlich waren es fast drei Stunden - aber wenn die Mädels so schön miteinander spielen, können die Väter besten Gewissens über die "gute alte Zeit" plaudern) mit zu Sammy, ehe es via Achen- und Tegernsee wieder heimwärts ging...