Sonntag, 28. Juli 2019

28. Juli 2019 - SSV Jahn Regensburg vs. VfL Bochum 3:1

Sportlich war das heute wenig bis nix... Der Videobeweis, der ja (leider) inzwischen auch in der zweiten Liga angekommen ist, bewahrte unsere Elf vor einem höheren Rückstand zum Seitenwechsel (ein Elfmeter für die Heimelf wurde zurückgenommen - mich würde interessieren, wie viele derer, die danach "SCHEISS DFB!" skandierten, insgeheim heilfroh waren...), und bescherte uns Mitte der zweiten Halbzeit den vielumjubelten Anschlusstreffer... Ehrlich gesagt war ich vom ersten Auftritt unserer Mannschaft ziemlich geschockt - bis weilen wirkte es, als hätten die Jungs am heutigen Nachmittag das erste Mal miteinander gespielt... die Abstimmung fehlte an allen Ecken und Enden! Zudem brannte es - gerade in der ersten Halbzeit - bei jeder Standardsituation der Gastgeber lichterloh im Bochumer Strafraum... Na ja, Start vergeigt - Mund abwischen und weiter... getreu dem Motto einer der drei heute verwendeten Schwenkfahnen "IMMER VORWÄRTS VFL BOCHUM"...
Stimmungstechnisch startete unsere Kurve, mit zahlreicher Münchner Unterstützung, durchaus passabel in die neue Saison - gerade den Ultras (präsentierten heute mittels Schwenkfahne das Logo zum 20jährigen Jubiläum - schaut echt geil aus! Gerade aktuell, wo das runde Jubiläum ansteht, und sich die erste Generation Ultras Bochum intensiv austauscht, merke ich, dass das Feuer tief in mir noch immer lodert) "stand die Motivation deutlich ins Gesicht geschrieben"...
Die Ultras Regensburg starteten mit einer Chaoschoreographie unter dem Motto "Der Verein in sicherer Bahn...die Fans im chaotischen Wahn" - mir hat's gefallen. Aber auch sonst fand ich den Auftritt des Heimanhangs auf der Hans-Jakob-Tribüne richtig gut. Zugegeben, die Szene in Regensburg gefällt mir richtig gut... Hammer was da in Punkto Streetart geboten wird! Unterstützt wurden die Ultras Regensburg von ihren Freunden aus Linz und (wenn meine schlechten Augen den "Briefmarkenfetzen" richtig gesehen haben) Stuttgart.
Nach dem Spiel wurde noch ein wenig mit den anwesenden Leuten unserer Gruppe geschnackt (aufgrund meiner späten Anreise, war vor dem Spiel nicht sonderlich viel Zeit - die "Schnecken" am Kassenhäuschen taten ihr Übriges dazu), ehe ich mich mit meiner "Kurzen" (wollte heute unbedingt mit - di padre in figlia) den relativ kurzen Heimweg antrat.
Vielen Dank an die lautstarke Unterstützung - gute Freunde kann niemand trennen...
Bayern & der VfL!

PS: "Ordentliche" Fotos findet Ihr in den nächsten Tagen auf FaBu's Blog...

Samstag, 27. Juli 2019

26. Juli 2019 - FC Bayern Amateuere vs. KFC Uerdingen 2:1

Acht Jahre mussten die Fans uns Sympathisanten der Bayern Amateure auf die langersehnte Rückkehr in die dritte Liga waren - den meistens "Roten" dürfte das Drama gegen Fortuna Köln anno 2014 noch durch die Köpfe schwirren. Nachdem der Auftakt in Würzburg in der Vorwoche leider in die Hose ging (1:3), sollte heute gegen den Pokalsieger von 1985 (damals noch unter dem Namen Bayer 05 Uerdingen agierend) der erste Dreier eingefahren werden...
Mit einer gewissen Vorfreude - schließlich war/ist bei den Spielen der "kleinen Bayern" auf Giesings Höhen eigentlich immer was geboten - machte ich mich mit zwei Jungs von der Dachau City auf den Weg nach Minga… 
2.164 Zuschauer wollten sich die Heimpremiere in Liga drei nicht entgehen lassen - anscheinend mehr als gedacht, oder warum mussten zusätzlich handgeschriebene Karten für die Gegengerade verkauft werden - darunter erschreckend wenig Gäste aus Krefeld (mit viel gutem Willen waren es knapp hundertfünfzig); von den Ultras Krefeld fehlte gar jede Spur! Der Heimanhang startete mit einer durchaus sehenswerten Choreographie unter dem Motto "DER TRADITIONS-DRITTLIGIST IST ZURÜCK - DANKE AUFSTIEGSDIRIGENT" - auf der Trainingsjacke des Meister- und Aufstiegstrainers Holger Seitz prangte "ZURÜCK ZUR JAHRESKARTENREGEL" ("Zwei Wochen nach dem Aufstieg und der zahlreichen auf der Vereinswebseite dokumentierte Worte der Wertschätzung gegenüber den Fans, deren Anteil am Aufstieg gar nicht hoch genug bewerten zu sei, handelte man von Vereinsseite wieder einmal gänzlich konträr, strich eine Jahrzehnte alte und auch in den 3. Liga-Spielzeiten von 2008 bis 2011 geltende Praxis, der in der Jahreskarte der ersten Mannschaft (Profis) enthaltene Zugang zu den Spielen der Reservemannschaft (Amateure), ersatzlos. Eine lapidare Meldung auf der Webseite. Das wars. Das vielfach an verschiedenen Stellen des Vereins (Fanbetreuung, Ticketing, Junior Team, Vorstand und Präsidium) herangetragene Unverständnis und der Gesprächswunsch wurde ausgesessen. Wahlweise auf andere Zuständigkeiten im Verein verwiesen oder Erklärungen verweigert, sowie mitgeteilt, dass man keinen Gesprächsbedarf sehe. Resultierend daraus wurde die Thematik schon bei Vorbereitungsspielen, wie auch am ersten Spieltag in Würzburg von Seiten der Fans per Spruchband oder diverser anderer Aktionen ins Stadion getragen, denn durch das bis heute nicht stattgefundene Gespräch konnte die Sicht der Dinge nicht im normalen Austausch angebracht werden. Schade! 700 Millionen jährlicher Umsatz feien scheinbar nicht vor dem (moralischen) Bankrott!" soweit das Bayern-Amateure Bladdl zum Thema Jahreskartenregel)… Die Stimmung auf der Gegengeraden war von der ersten bis zur letzten Minute richtig gut - mir persönlich gefielen die vielen alten Klassiker (absolutes Highlight "Wir schlugen Werder, wir schlugen Stuttgart, und die Kölner sowieso, wir schlugen Darmstadt und auch Chemnitz, ja das war halt damals so"; wahrscheinlich weil ich persönlich damit die Erinnerungen an die legendären Pokalspiele in den Anfangsjahren meiner "Fankariere" verbinde) besonders. Ebenfalls geil finde ich die Tatsache, dass immer noch wahnsinnige Viele Leute aus der "ersten Generation" der Amateurefans anzutreffen sind. An dieser Stelle seien die "Fat-Boys Munich" erwähnt, deren Fahne seit eh und je im hinteren "Mundloch" der Gegengerade hängt! Das Spiel konnten die kleinen Bayern verdient mit zwei zu eins für sich entscheiden, wobei die mangelnde Chancenauswertung einen deutlich höheren Sieg (und weniger Schockmomente für den leidenden Anhang) verhinderte...
Es war ein gemütlicher "Ausflug" in die Stod - bestimmt ned zum letzten Moi!
Vielleicht erzähl ich Euch die Tage mal von den legendären Pokalspielen der Amateure in der Hermann-Gerland-Kampfbahn...

Donnerstag, 25. Juli 2019

"Spiel gegen die Zeit"

Unter diesem Motto versucht der angeschlagene Traditionsverein FC Wacker Innsbruck Geld in die eher klamme Vereinskasse zu bekommen...

"Die Zeit ist der härteste Gegner der Welt. Sie rennt bis es vorbei ist. Durch den Abstieg in die 2. Liga ist das Budget des Traditionsvereins FC Wacker Innsbruck von knapp 7 Millionen Euro auf 3 Millionen Euro eingebrochen. Aufgegeben wird jedoch nicht. Neue Positionierung. Förderung der Jugend. Durchdates Konzept, bei dem zuallererst am stabilen Fundament gearbeitet wird. Eine neue Ära beginnt. Und jeder Fußballfan kann seinen Teil dazu beitragen.
Eine Million Euro zusätzlich. So lautet. das Ziel. Gelingt dem FC Wacker Innsbruck, seinen Fans, Sympathisanten und Unterstützern die Zielerreichung, so kann der neue, junge Weg fortgesetzt werden. Dann lebt der Traditionsverein von 1913 gesund weiter. Dann dürfen die größten Optimisten ihren Traum vom Europacup in schwarz-grün weiterträumen.
Dann dürfen sich Fans anderer Teams auch in Zukunft auf Duelle mit dem 10-fachen österreichischen Meister, 7-fachen Cupsieger und Tiroler Traditionsverein freuen. Dann wurde die Spezies "junge Wackerianer" geschützt und für die Zukunft bewahrt. Aber es ist ein Spiel gegen die Zeit. Höchste Zeit sich für dieses Duell ein Ticket zu sichern.
Wird das Spiel mit 15.200 Zuschauern ausverkauft sein? Oder mehr?"

So lautet der Text auf der Seite Spiel gegen die Zeit die von den Verantwortlichen des FC Wacker ins Leben gerufen wurde.

Ich selbst hab vor zwei Wochen beim Kurt-Landauer-Turnier der Schickeria das erste Mal davon gehört, ein paar Tage später wurde ich von Mike mittels Challenge damit "so richtig" konfrontiert... Und da mir Traditionsverein im Allgemeinen und der FC Wacker Innsbruck, mit dessen Fanszene ich in all den Jahren mal mehr, mal weniger intensiv in Berührung gekommen bin respektive komme, im Besonderen sehr am Herzen liegen, war es für mich eine "Ehrensache" mich mit Tickets für das Europapokalspiel "anno irgendwann" gegen den VfL Bochum (ein bissl träumen wollen wir Bochumer auch) einzudecken...

In der Zwischenzeit haben auch die Ultras Rapid (unter dem Motto "BLOCK WEST HILFT WACKER INNSBRUCK" zum Kauf von "Gästetickets" aufgerufen, um ihren Teil dazu beizutragen, dass nicht ein weiterer österreichischer Traditionsverein in der Bedeutungslosigkeit verschwindet.

Vielleicht wollt Ihr ja auch einen kleinen Beitrag (pro Ticket werden 20,00 Euro fällig) zum Erhalt des FC Wacker Innsbruck beitragen... TRADITION DARF NICHT STERBEN!

Ausführliche Informationen über den FC Wacker Innsbruck und dessen Fanszene findet Ihr übrigens in der aktuellen Ausgabe des (PF)LÄSTERSTEINS - noch sind einige Exemplare erhältlich!



Dienstag, 16. Juli 2019

Eine Handvoll Fanzines - besser als NIX!

Als ob ich nicht schon genug Projekte (an dieser Stelle nenn' ich mal den zweiten Teil meines Bildbandes "MOMENTAUFNAHMEN" und den dritten Teil des (PF)LÄSTERSTEIN Sammelbandes... und auch die Planung des nächsten (PF)LÄSTERSTEIN) auf dem "Schreibtisch" liegen habe, habe ich mir selbst noch ein weiteres Projekt aufs Auge gedrückt... tja selber schuld, wenn man überall mitmischen muss!
Trotzdem hab ich es am letzten Wochenende zwischen Familienfreizeit, "Hausarbeit", Kurt-Landauer-Turnier und und und mal wieder geschafft, ein paar Fanzines auf "Herz und Nieren" zu testen...

CELLE LOYALIST Ausgabe 18 - 3,50 Euro

365 Tage, 208 Spiele, 22 Länder, 1 Abstieg - hiermit werben die Macher des Fanzines aus der Herzogstadt auf dem Cover den aktuellen Ausgabe. Ich muss zugeben, dass mich das Heft irgendwie nicht so geflasht hat; wohl auch ein Grund, warum ich das Heft während unseres Sardinienurlaubs nicht fertig gelesen hab. Irgendwie fehlt mir in den Berichten zu meist das gewisse Etwas. Gerade bei den "großen Spielen/Touren" würde ich mir ein paar Hintergrundinfos über die Szenen, sowie über Land und Leute wünschen... Auf hundertzweiundzwanzig Seiten gibt es Berichte vom TuS Celle FC, der definitiv schon erfolgreichere Tage gesehen hat, sowie von Fußballtouren durch Deutschland, die Niederlande, Luxemburg, Spanien, Griechenland, Frankreich, die Schweiz, Österreich, Polen, Irland, Dänemark, Tschechien, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Rumänien, Serbien, Schweden, Mazedonien, Zypern, Nordzypern und Italien. Ordentlich unterwegs die Jungs... Ach ja, Fans und Freunde von Hannover 96 und der Frankfurter Eintracht kommen ebenfalls auf ihre Kosten, sind doch Sympathien/Verstrickungen (einzelner Redaktionsmitglieder) zu beiden Verein nicht von der Hand zu weisen.
Format: A5 - s/w (Einband farbig) 
Seiten: 122 Seiten
Kontakt: celofanzine@web.de
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DER DAGGL Ausgabe 16 - 4,50 Euro

Überraschend lange lag die sechzehnte Ausgabe des Daggl auf meinem Schreibtisch, ehe ich ihn am vergangenen Wochenende mehr oder weniger auf eine Ruck verschlungen hab! Neben allen Spielen des Glubb in der Hinrunde der abgelaufenen Saison gibt es den obligatorischen Rückblick (Was geschah seit dem letzten Daggl?), einen Classic Bericht von Leuchtturm-Harry (wer kennt dieses kultige Groundhoppingzine noch?) - Harry's CZ Tour Ende der 90er, Fear and Loathing in Göteborg (eine Zeitreise ins Jahr 2010), Fußballfilmreviews (gibt es anstelle der von mir so geschätzten Fanzinekritiken; definitiv Grund für einen Abzug in der "B-Note"), ein Interview mit Jens "Jente" Knibbich, dem Magdeburger "Helfers" des Buches "CAPO - MEINE STIMME FÜR DYNAMO DRESDEN". Daggl en masse UND Groundhopping vom anderen Stern! Unter anderem weilte man in Myanmar, Malaysia, Singapur, Vietnam, Kambodscha, Laos, Thailand, auf den Komoren, im Kongo, in der Demokratischen Republik Kongo, in Kartar, Indien, der Vereinigten Arabischen Emirate,  und dem Oman, um hier mal die "Exoten" zu nennen. Jungs ihr seid irre! Schlichtes aber sauberes Layout, kurzweilige Schreibe mit viel Hintergrundinfos... das inzwischen alle Ausgaben (evtl. werdet Ihr - falls Ihr noch nicht zugegriffen habt - im NOFB-Shop oder bei Blickfang Ultrà bzgl. der aktuellen Ausgabe noch fündig) des Daggl restlos vergriffen sind, sagt eigentlich alles! Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die siebzehnte Ausgabe des tierisch-starken Fanzines...  
Format: A5 - s/w 
Seiten: 164 Seiten
Kontakt: dagglmania@gmail.com
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GAZZETTA ULTRA' Ausgabe 0 - 5,50 Euro

Es ist schon ein paar Tage her, seit es in Frankreich mit dem Sup' Mag oder Culture Tribunes ein überregionales Fanzine/Magazine alla Erlebnis Fußball, 45 Grad oder Blickfang Ultrà gegeben hat. Grund genug für eine Handvoll Ultras mit der Gazzetta Ultra' einen neuen Anlauf zu wagen. Auf 160 farbigen A5-Seiten gibt es massig Fotos vom aktuellen Kurvengeschehen bei unseren Nachbarn (u.a. ASSE vs. Lyon, ASSE vs. PSG, PSG vs. Nantes und Nantes vs. Bordeaux), sowie dem "Rest" aus Europa (teils mit Spielberichten/Infotexten versehen), einen Oldschool-Rückblick von OM, Berichte zu 25 Jahren Red Tigers Lens, 25 Jahren Section Ouest Lausanne, eine Hommage der Merlus Ultras an Damien, sowie eine des Saturday FC an Jordan, ein Interview mit der Szene in Toulon und vieles mehr. Da ich der französischen Sprache leider nicht mächtig bin (tja, meine Eltern meinten seinerzeit Latein wäre für mich besser), musste meine große Tochter als Dolmetscherin herhalten - merci beaucoup! Alles in Allem ein Heft, das definitiv in keiner gut sortierten Sammlung fehlen darf!
Format: A5 - farbig 
Seiten: 160 Seiten
Kontakt: ultragazzetta@gmail.com
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LANDSHUDA BLAUHELM Ausgabe 4 - 3,00 Euro

Zum Abschluss der heutigen Rezensionsrunde gibt es einen "Exoten" - dreht sich im Landshuda Blauhelm alles um Eishockey (im Allgemeinen und den EV Landshut im Besonderen)… Neben allen Spielen des EVL im Frühjahr 2018, gibt es die Saison 2017/2018 von "A" bis "Z", die Geschichte des EV Landshut, Coppa Antirazzista (antirassistisches Fußballturnier in Landshut), einen Blick über den Gutenbergweg (Eishockey in Deutschland, Schweden, Österreich und der Schweiz - mein persönliches Highlight ist der Bericht vom Spiel HC Ambri-Piotta vs. Lusanne HC) und Rezensionen etlicher Fanzines/Kurvenflyer der deutschen Eishockey(Ultra)szene. Mir hat "der Blick über den Tellerrand" (sprich auf eine Sportart, mit der ich mich seit dem Bayernliga-Aus des ASV Dachau nur noch sehr stiefmütterlich beschäftige) nicht zuletzt dank der kurzweiligen und zugleich informativen "Schreibe" durchaus gefallen. 
Format: A5 - s/w (Einband farbig) 
Seiten: 160 Seiten
Kontakt: landshuda-blauhelm@web.de

Sonntag, 7. Juli 2019

Traingslager des VfL Bochum auf Norderney anno 2002

War es in den ersten Jahren der Ultrabewegung noch "schick" ins Trainingslager zu fahren, ist es heute vielerorts verpönt, der Mannschaft ins Trainingslager zu folgen... manche Gruppe/Szene beschränkt sich auf die Anreise zu "besonderen" Vorbereitungsspielen, während andere immer noch immer und überall dabei sind... Während ich meinen Urlaub inzwischen (fast) ausschließlich mit meinen Damen verbringe, weilen etliche Fantastic Supporters aktuell im Allgäu, wohin es den VfL in diesem Sommer verschlagen hat. Grund genug, auf ein paar unterhaltsame Tage im Sommer 2002 zurückzublicken - in einer Zeit, als noch nicht alles soooo (bier)ernst war...

Donnerstag, 11.07.2002
Nachdem sich die Bochumer im vergangenen Jahr wieder in der westfälischen Pampa auf die Saison vorbereitet hatten... mein Gott, wie genial war das Trainingslager vor zwei Jahren in der Schweiz (ein Rückblick auf den Besuch am Vierwaldstättersee wäre bestimmt auch mal 'ne feine Sache)… entschied man sich diesmal für de Nordseeinsel Norderney... Nach einigen Telefonaten entschloss ich mich für ein verlängertes Wochenende nach Ostfriesland zu fahren... Während das Abenteuer für mich bereits am späten Donnerstagnachmittag begann, hatten die Bochumer noch eine geruhsame Nacht vor sich, sieht man einmal von Cobi ab, der das zweifelhafte Vergnügen hatte, mich um kurz nach zwei am Bochumer Hauptbahnhof einzusammeln... Schnell noch zwei Dösken hinter die Kiemen gekippt und ab aufs Sofa...

Freitag, 12.07.2002
Um halb sieben wurde ich von Cobi und Dani unsanft aus den Träumen gerissen. Schnell ab unter die Dusche und 'ne Tasse Kaffee hinter die Kiemen gekippt, und schon befanden wir uns auf dem Weg zum Kirmesplatz, wo wir uns mit der zweiten Autobesatzung... die ursprünglich aus Fabian, Marcel, Kai und Meike bestehen sollte, letztgenannte aber kurzfristig abgesprungen war... verabredet hatten... Während Fabian und Kai bereits auf uns warteten, war von Marcel weit und breit nichts zu sehen. Nachdem wir eine Viertelstunde gewartet hatten, meldete sich der Herr aus dem Dunstkreis der Supreme Corps via Handy mit der Bitte, ihn im Keller abzuholen... Letztendlich machten wir uns mit knapp dreißigminütiger Verspätung auf den Weg nach Ostfriesland... Um kurz vor elf hatten wir unser erstes Etappenziel Aurich erreicht... Nachdem wir unsere Zelte... HALT... nachdem Cobi und Dani ihr Zelt aufgebaut hatten.. in der Zwischenzeit lieferten Fabian und ich die Hängematte - Fazit: Für zwei Personen nicht geeignet... ging es gutgelaunt weiter nach Norddeich, von wo aus mit der Fähre nach Norderney übergesetzt werden sollte... In Norddeich wurden wir bereits von Suppe und Velbi erwartet, die das heutige Testspiel der Bochumer gegen die Ostfrieslandauswahl ebenfalls mit ihrer Anwesenheit beglücken wollten... Kaum hatten wir die Fähre geentert, war diese auch schon ordentlich beflaggt. Tja, schließlich sollte jeder wissen, woher wir kommen... Wir hatten gerade abgelegt, da stellte sich die Frage nach den Fahrkarten... Nach kurzer Diskussion machten wir uns auf die Suche nach dem Schaffner. Als wir diesen auf dem Zwischendeck endlich gefunden hatten, teilte er uns mit, dass es Gruppenkarten nur in Norddeich oder auf Norderney, nicht aber auf der Fähre gäbe. Auch gut... Die restliche Überfahrt verlief übrigens feucht-fröhlich... Auf Norderney schlossen wir uns spontan einer Schulklasse an, und sparten uns so nicht nur die Kosten für die Überfahrt, sondern auch die Kurtaxe... Nachdem wir unsere Vorräte im nächstbesten Supermarkt aufgefüllt hatten, zogen wir weiter zum Strand... Nachdem wir unsere Badetücher... äh... Fahnen fachmännisch ausgebreitet hatten, konnte der gemütliche Teil des Tages beginnen... Nachdem wir den Eimer etliche Male geleert hatten... Ballermann ole… meinten einige Herren, ein kleines aber feines Fußballspiel veranstalten zu müssen. Tja, schnell aus Doppelhaltern zwei Tore gezimmert, und schon erfolgte der Anpfiff... Während sich die Jungen vor allem durch derbe Pöbeleien hervortaten, konnten wir Alten durch schöne Kombinationen glänzen... oder täusch ich mich jetzt? Nach einigen mißglückten Kopfbällen... vor allem der Versuch, einen flach gespielten Ball mit dem Kopf weiterzuspielen, war mehr als genial... verabschiedete sich Kai von uns, da er das unbändige Verlangen verspürte, einmal um Norderney herumzulaufen... Ob er sein Vorhaben letztendlich in die Tat umgesetzt hat, bleibt wohl für immer sein Geheimnis. Auf jeden Fall tauchte er nach knapp zwei Stunden wieder auf.... Wenig später packten wir unsere sieben Sachen zusammen, schließlich wartete ja noch der eigentliche Grund unseres Norderneybesuches auf uns...

Vorbereitungsspiel am 12.07.2002
Sportplatz an der Mühle Norderney
Ostfrieslandauswahl vs. VfL Bochum 0:14

Die Tatsache, dass der Sportplatz an der Mühle über einen Hintereingang verfügt, verleitete die Hälfte unserer illustren Reisegruppe, die Heimstätte des TuS Norderney ohne gültige Eintrittskarte zu betreten... Nachdem wir unsere Fahnen... äh... Badetücher... STOP... Nachdem wir unsere Fahnen fernsehgerecht befestigt hatten... tja, wo waren eigentlich die Herren von Premiere... machten wir uns auf der überdachten Tribüne bequem... Zu Beginn des Spiels kamen auf unserer Seite ein paar Doppelhalter, zwei Schwenkfahnen und eine Magnesiumfackel... die übrigens stolze zehn Minuten vor sich hin brannte... zum Einsatz, während es seitens der Gastgeber keinerlei nennenswerte Aktionen gab... Es muss wohl am allgemeinen Pegel gelegen haben, oder wie lässt es sich sonst erklären, dass wir fast das komplette Spiel über am Singen waren... Ist ja auch egal. Jedenfalls war unser Trainer (die Schalker Sau) derartig begeistert, dass er uns einen Kasten Bier versprach... Nach dem Spiel sorgten wir noch schnell fürs leibliche Wohl, ehe wir uns auf den Weg zum Hafen machten, schließlich wollten wir ja nicht auf Norderney übernachten... Die Zeit bis zur Ankunft der letzten Fähre nutzten die Einen, um sich ein wenig von den Strapazen des Tages zu erholen, während die Anderen lustige Lieder mit den Mitgliedern eines Chanty Chores sangen... Unser Fahrkartenproblem... tja, da wir uns vor dem Spiel nicht um Karten gekümmert hatten, und es danach keine mehr zu kaufen gab, war guter Rat teuer... löste sich glücklicherweise in Luft auf, da wir den Schaffner überzeugen konnten, dass der VfL Bochum bereits für unsere Überfahrt bezahlt hätte... Sowohl die Überfahrt nach Norddeich, als auch die anschließende Fahrt nach Aurich verliefen überaus geruhsam... Während ich mich alsbald auf der Terrasse der Familie Lühder (die Eltern von Enno und Heike hatten uns leichtsinnigerweise Asyl angeboten) ablegte... mein Akku war einfach leer... ließ der Rest den Abend in gemütlicher Runde ausklingen... Ach ja, der Sohn des Hauses (Heiko - Enno weilte schon damals im Ausland) hatte noch seinen großen Auftritt... Wovon er nun zu viel konsumiert hatte sei mal dahingestellt... Plötzlich sprang er von seinem Gartenstuhl auf, rannte planlos hin und her, frage, ob er günstig stände, und schon ließ er sich noch mal alles durch den Kopf gehen... "Und kotzt mir ja nicht auf die Terrasse", höre ich ihn noch heute sagen...

Samstag, 13.07.2002
Am nächsten Morgen ging zuerst die Sonne auf und dann wurde es hell... oder war es etwa umgekehrt? Auf jeden Fall gelang es ihr sogar bis zu mir vorzudringen und mich wach zu kitzeln. Nach erquickender Dusche machte ich es mir mit Fabian im Wintergarten der Familie Lüder bequem, wo uns ein mehr als geniales Frühstück erwartete... Nach und nach fanden sich auch Heiko, Marcel, Cobi und Dani ein... Irgendwann machten wir uns dann auf den Weg in die Innenstadt Aurichs, schließlich mussten unsere Vorräte... vor allem die flüssigen... aufgefüllt werden, und eine Pinte... oder ähnliches... für den Abend ausfindig gemacht werden... Eher zufällig stach uns ein Flyer von Dinis Disko ins Auge... AUA... auf dem etwas von wegen Beach-Party und Sangria aus Eimern stand... Klar, dass wir da hin mussten... Am Nachmittag wollten wir jedoch noch schnell in Firrel vorbeischaun, wo folgendes Spiel ausgetragen werden sollte...

Vorbereitungsspiel am 13.07.2002
Sportplatz Grün-Weiß Firrel
Concordia Ihrhove vs. Hertha BSC (A) 0:0

Da wir viel zu früh in Firrel eintrafen, kamen wir in den zweifelhaften Genuss eines Damenspiels, das auf einem Nebenplatz stattfand... Einziges Highlight der schwachen Darbietung war der Name des Trikotsponsors der Grün-Weißen... Fugendichtungsarbeiten Müller... Nach dem Schlusspfiff wechselten wir zusammen mir einem Herren aus dem Dunstkreis der Eastside Bremen... tja, Leute, dat war eine echt merkwürdige Gestalt... den wir mit allerlei Schauermärchen über die ach so bösen Bochumer gut schocken konnten, auf den Hauptplatz... oder besser gesagt... zum Bierstand... Da uns das Spiel zwischen Concordia Ihrhove und den Amateuren der Berliner Hertha... nach Fans des Hauptstadtclubs suchten wir übrigens vergeblich... nicht gerade vom Hocker riss, verließen wir den Ort des Geschehens mit dem Pausenpfiff... Die Fahrt zurück nach Aurich verlief überaus unterhaltsam, was vor allem an zwei überaus albernen Gestalten lag... Unmittelbar nach unserer Rückkehr heizte Heiko den Grill im elterlichen Garten an, schließlich galt es acht hungrige Mäuler zu stopfen... Anschließend machten wir uns dann ausgehfertig... Short und T-Shirt mussten herhalten, schließlich sollte es ja auf eine Beach-Party gehen... Was sich in den folgenden Stunden in Dinis Disko abspielte ist nur schwer in Worte zu fassen... Bisweilen tanzten einige Herrschaften nur mit Boxershorts bekleidet auf den Tischen, der Sangria war um halb eins ausverkauft und... ach, fahrt doch das nächste Mal einfach mit... Irgendwann wurde dann zum Rückzug geblasen... Zu ein paar unschönen Szenen kam es vor Dinis Disko, als ein paar Helden meinten, uns unbedingt ans Bein pissen zu müssen... Tja Jungs, aber nicht mit uns... Während Fabian die erste Ladung zum Hause Lüder beförderte, kippten Kai, Marcel und ich noch schnell ein Bierchen in einer urigen Pinte... Während ich mich, wie auch schon am Vorabend alsbald ins Reich der Träume verabschiedete, feierte der Rest der illustren Gesellschaft noch ein bisschen weiter...

Sonntag, 14.07.2002
Als ich am nächsten Morgen aus den Federn... äh... dem Schlafsack kroch, quälten mich starke Kopf- und Rückenschmerzen. Zweifelsohne die Folgen des abendlichen Umtrunks und des harten Fußbodens... tja, ich hatte die Nacht auf dem Fußboden des Wintergartens verbracht... Nach rund zehn Minuten unter der eiskalten Dusche kehrten meine Lebensgeister langsam wieder zurück... Wie auch schon am Vortag verwöhnte uns Heikos Mutter mit allerlei kulinarischen Köstlichkeiten. Komisch nur, dass heute dem Einen oder Anderen der rechte Appetit fehlte... Nach dem Frühstück wurde noch schnell  eine kleine Gedächtnisstütze für unseren Trainer gepinselt... "PEDDA MACH DIE KISTE VOLL"... ehe wir uns auf den Weg zum Stadion am Ellernfeld machten. Natürlich nicht, ohne uns von unseren Gastgebern gebührend zu verabschieden...

Vorbereitungsspiel am 14.07.2002
Stadion am Ellernfeld Aurich
SpVgg Aurich vs. VfL Bochum 2:1

Unmittelbar nach unserer Ankunft im Stadion am Ellernfeld, das über eine überdachte Tribüne auf der einen Geraden und ein paar Stufen auf der anderen verfügt, kümmerten wir uns erst einmal um unsere Fahnen... Kai verspürte hierbei plötzlich das Verlangen, aufs Stadiondach zu klettern - tja, jedem das seine... ehe wir am Bierstand dem Anpfiff entgegenfieberten. Ach ja, Cobi, Marcel und Kai veranstalteten noch schnell einen Schwenkfahnenwettlauf. Unglaublich aber wahr... Zum Einlaufen der Spieler hantierten wir mit den eben erwähnten Schwenkfahnen und ein paar farbigen Rauchfackeln. War die Stimmung beim Spiel auf Norderney noch ganz ordentlich, schwächelten wir heute auf ganzer Linie, was wohl nicht zuletzt an der vorabendlichen Beach-Party lag... In der Halbzeitpause wurde kurzerhand das Spielfeld gestürmt, um unserer Forderung nach dem, von Herrn Neururer versprochenen Kasten Bier Nachdruck zu verleihen... Nach kurzer Diskussion einigten wir uns darauf, die Angelegenheit nach dem Spiel zu klären. Apropos Spiel. Was unsere Herren Profis hier und heute boten, grenzte schon fast an Arbeitsverweigerung... Letztendlich war man mit der knappen Niederlage mehr als gut bedient... Nach dem Spiel wartete ich noch ein paar Minuten mit den restlichen Bochumern auf Herrn Neururer, der erst einmal seinen Mannen die Leviten lesen wollte, ehe ich mich mit einem Bochumer und einem Bremer... letzterer hatte sich spontan bereit erklärt mich zum Bremer Hauptbahnhof zu kutschieren... auf den Weg in die Hansestadt machte... Die anschließende Zugfahrt in die Heimat verbrachte ich mehr oder weniger schlafend... Abschließend möchte ich mich noch einmal bei allen Beteiligten für dieses unvergessliche Wochenende bedanken...

Donnerstag, 4. Juli 2019

Haching, Innsbruck, Verona... ein eher unspektakuläres Wochenende anno 2001

Keine Ahnung, warum ich gerade über diese Wochenende gestolpert bin - liegt vielleicht daran, dass der ein oder andere ehemalige/ältere Bochumer Ultra aktuell in der "Kiste der Erinnerung" wühlt...

24. Spieltag 1. Bundesliga am 03.03.2001
Sportpark Unterhaching
SpVgg Unterhaching vs. VfL Bochum 2:1

Mit der S-Bahn zum Auswärtsspiel... Relativ früh machte ich mich zusammen mit Nils auf den Weg nach Unterhaching. Am Ostbahnhof verließen wir die S-Bahn... obwohl diese weiter nach Unterhaching fuhr... um im Augustinerstüberl noch schnell das eine oder andere Bierchen zu trinken... Knapp zwei Stunden später standen wir bereits im überfüllten... äh... in meine natürlich im gähnend leeren Gästeblock des Unterhachinger Sportparks. Lediglich eine Handvoll Bekannter konnte zu dieser frühen Stunde - bis zum Anpfiff waren es zu diesem Zeitpunkt noch eineinhalb Stunden - begrüßt werden, während wir auf die Zugfahrer noch ein wenig warten mussten... Irgendwie scheint bei uns die Luft raus zu sein, oder warum fanden sich nur knapp zweihundert Bochumer im Münchner Süden ein, um ihre Mannschaft bei diesem immens wichtigen Spiel den Rücken zu stärken... Obwohl die Bochumer das Geschehen auf dem Rasen über weite Strecken des Spiels klar beherrschten... was man von uns nicht gerade behaupten kann... standen wir letztendlich wieder einmal mit leeren Händen da. Tja, wer selbst hundertprozentige Chancen vergibt, braucht sich nicht zu wundern... Unmittelbar nach dem Schlusspfiff machte ich mich zusammen mit Peter, Franzi und Welli auf den Weg nach Innsbruck...

23. Spieltag Bundesliga Österreich am 03.03.2001
Stadion Tivoli Neu Innsbruck
Wacker Innsbruck vs. Schwarz-Weiß Bregenz 4:1

Nach relativ kurzweiliger Fahrt... dank diverser Alkoholika besserte sich mein Gemütszustand langsam wieder... erreichten wir die Olympiastadt von 1964 und 1976 knapp zwanzig Minuten vor Beginn des Spiels. Schnell noch die bestellten Karten abgeholt, und schon befanden wir uns auf der Haupttribüne des neuen Tivoli Stadions... Unmittelbar nachdem wir unsere Plätze eingenommen hatten, pfiff der Schiedsrichter das Spiel an... Sie Stimmung auf der überaus gut gefüllten Nordtribüne war am heutigen Abend überaus gut, was wohl nicht zuletzt an der überragenden Leistung der eigenen Mannschaft lag. Von den knapp hundert mitgereisten Gästen war hingegen so gut wie nichts zu hören... Mitte der zweiten Halbzeit teilten die Verrückten Köpfe ihren Widersachern auf der Südtribüne mit, dass sie von der nicht gerade fairen Aktion... von zwanzig Bregenzern gegen vier Innsbrucker war die Rede... einiger Schweizer... äh... Vorarlberger beim Hallenturnier im Januar nicht sonderlich begeistert waren. Ferner versprachen sie den Bregenzern einen heißen Tanz nach dem Schlusspfiff... Da wir dem neuen Tivoli Stadion unmittelbar nach dem Schlusspfiff den Rücken kehrten, kann ich euch leider nicht berichten, ob die Innsbrucker ihr Versprechen gehalten haben... Da sich unsere Mägen langsam zu Wort meldeten... hallo in bin dein Magen... machten wir uns unmittelbar nach der deutsch-österreichischen Grenze auf Nahrungssuche. Zehn Minuten später saßen wir in einer echt urigen Pizzeria... Um kurz nach elf ging es dann weiter nach Hebertshausen, wo wir den Abend bei einem kühlen Bierchen ausklingen ließen...

21. Spieltag Serie A Italien am 04.03.2001
Stadio Marc Antonio Bentegodi Verona
Hellas Verona vs. Atalanta Bergamo 2:1

Um kurz nach acht quälte ich mich aus dem kuscheligen Bett... äh... erhob ich mich vom Sofa... mein Bett hatte ich ja Peter und Franzi zu Verfügung gestellt.. und zwanzig Minuten später befand ich mich bereits auf dem Weg nach Ampermoching, wo mich Nobber bereits sehnsüchtig erwartete... Knapp sechs Stunden später parkte ich mein Spaßmobil in unmittelbarer Nähe der Veroneser Arena. Bei frühlingshaften Temperaturen... in der Sonne hatte es nachmittags bestimmt achtzehn Grad... streiften wir ein wenig durch die Innenstadt Veronas, ehe wir uns auf den Weg zum Stadio Marc Antonio Bentegodi machten. Nachdem wir die bestellten Karten abgeholt hatten, machten wir es uns in einer Kneipe hinter der Curva Sud bequem. Unglaublich, was sich hier für Gestalten herumtrieben... Irgendwann verzogen wir uns dann auf die Haupttribüne des WM-Stadions von 1990... Etwa 22.000 Zuschauer wollten sich das heutige Spiel nicht entgehen lassen, darunter etwa1.500 Gäste aus Bergamo... Zum Einlaufen der beiden Mannschaften präsentierten BNA, WKA & Co. lediglich ein paar Doppelhalter, sowie drei oder vier Bengalen. In der Curva Sud hing einzig ein Transparent mit der Aufschrift "SOLI CONTRO TUTTI"... "ALLEIN GEGEN ALLE"... womit die eher rechtslastige Kurve wohl zum Ausdruck bringen wollte, dass sie ihren eingeschlagenen Kurs auch gegen den Willen anderer fortsetzen will... In den Medien war die Curva Sud in den letzten Wochen immer mehr in die Schusslinie geraten, nachdem Giambattista Pastorello, seines Zeichens Präsident von Hellas Verona, öffentlich bekannt gegeben hatte, dass eine Verpflichtung des Kameruner Patrick Mboma nicht möglich wäre, da der Hellasanhang einen schwarzen Spieler nicht dulden würde... Obwohl die Gäste den Veronesi ebenbürtig waren, blieben die drei Punkte letztendlich in Verona, was die Heimfans gebührend zu feiern wussten. Überhaupt war die Stimmung auf beiden Seiten die kompletten neunzig Minuten über ganz ordentlich... Mitte der zweiten Halbzeit hatten die Carabinieri ihren großen Auftritt. Nachdem es im Gästeblock zu einigen Pöbeleien gegen die Staatsdiener gekommen war, stürmten diese den Block, woraufhin es zu einem fast zehnminütigen Austausch von Nettigkeiten kam... Nach dem Schlusspfiff kehrten wir dem Stadio Marc Antonio Bentegodi alsbald den Rücken, schließlich wollten wir nicht all zu lange im Abfahrtsstau stehen... Bis auf einen kleinen Zwischenstopp in Kiefersfelden, wo wir die gestern entdeckte Pizzeria ansteuerten, verlief die Rückfahrt ebenso unspektakulär wie die Hinfahrt...