Montag, 31. Dezember 2018

Mit einem Blick zurück in den Mai 2001 verabschiede ich mich aus dem Jahr 2018...

Zum Ende des - irgendwie durchwachsenen - Jahres werfe ich noch einmal einen Blick zurück... diesmal entführe ich Euch in den Mai 2001, der wohl den meisten Ultras, Fans und Sympathisanten des FC Bayern ewig in Erinnerung bleiben wird - ich sag nur Milano, San Siro, 23. Mai 2001! Ich hole jedoch etwas weiter aus, war doch damals einiges los in meinem Fußballkosmos...

34. Spieltag 1. Bundesliga am 19.05.2001
Ulrich-Haberland-Stadion... äh... BayArena Leverkusen
Bayer Leverkusen vs. VfL Bochum 1:0

Da es nach dem Gastspiel der Bochumer in Leverkusen mit dem Zug weiter nach Genova gehen sollte, wo am Sonntagnachmittag das Spitzenspiel der Serie B zwischen Sampdoria Genova und Venezia Mestra stattfinden sollte, machte ich mich bereits am Freitagabend mittels Deutscher Bahn AG auf den Weg nach Bochum... Als ich um kurz vor zwei am Bochumer Hauptbahnhof aus dem Inter City fiel... scheiß Alkohol... wurde ich bereits sehnsüchtig von einer Autobesatzung Ultras erwartet. Nachdem mir die Jungs offenbart hatten, dass bis dato keine einzige, der für das morgige Gastspiel in Leverkusen geplanten Plastikfähnchen fertig wäre, und wir darüber hinaus noch keine Räumlichkeiten... wie bereits erwähnt war es kurz vor zwei... hätten, um doch noch ein paar Fähnchen fertigzustellen. Letztendlich landeten wir um zwanzig nach drei in Ennos Bude... zuvor hatten wir Enno auf einer Studentenparty so lange genervt, bis er sich endlich bereit erklärt hatte, uns Unterschlupf zu gewähren... wo wir uns erst einmal ein Tässchen Bacardi Cola genehmigten, ehe wir uns endlich an die Arbeit machten... Um kurz nach acht verließen wir, völlig übermüdet und leicht verkatert, Ennos Bude mit rund vierhundert blauen und weißen Fähnchen im Gepäck... Nachdem wir im Stadtpark ein wenig Augenpflege betrieben hatten, zogen wir weiter in den Dorfbrunnen, wo sich nach und nach etliche Bekannte einfanden... Während die meisten Ultras den Weg nach Leverkusen erst um kurz nach eins mit dem Sonderzug antraten, machte ich mich bereits eine Stunde früher mit Fabian, der einmal mehr das ganze Material an Bord hatte, auf den Weg ins Rheinland... Obwohl die Eingangskontrollen zum Gästeblock einmal mehr ein wenig übertrieben waren... jeder zweite Bochumer musste seine Schuhe ausziehen... schafften es einige Herrschaften pyrotechnische Erzeugnisse mit ins Stadion zu nehmen... Zum Einlaufen der beiden Mannschaften siegen auf Leverkusener Seite schwarze, rote und weiße Luftballons 'gen Himmel. Des weiteren bahnten sich unzählige Wurfrollen den Weg in Richtung Spielfeld... Auf unserer Seite kamen die bereits erwähnten blauen und weißen Fähnchen, sowie die in den Block geschmuggelten pyrotechnischen Erzeugnisse zum Einsatz, was die sonst so übermotivierten Ordner nicht im geringsten tangierte... Während die Stimmung unter den zweitausend mitgereisten Bochumern über weite Strecken des Spiels mehr als ordentlich... bisweilen sogar genial... war, brachten die Leverkusener nicht sonderlich viel zu Stande... Leider vergaben unsere Herren Profis auch heute wieder viel zu viele Chancen, und so wurde es letztendlich nichts mit einem Punktgewinn im letzten Bundesligaspiel... Als auf der Anzeigetafel der Führungstreffer des Hamburger Sport Verein gegen die Bayern vermeldet wurde, herrschte im Gästeblock völlige Stille... Schalke Deutscher Meister - einfach grauenhaft... während der Jubel der restlichen zwanzigtausend Zuschauer im annähernd ausverkauften Ulrich-Haberland-Stadion... äh... der annähernd ausverkauften BayArena keine Grenzen kannte... Als wenig später der Ausgleich der Bayern in allerletzter Minute vermeldet wurde, pogte der Pöbel im Gästeblock übelst ab. Nicht etwa, weil die Bayern Meister geworden waren, sondern weil dem ach so geliebten Nachbarn aus Gelsenkirchen die schon sicher geglaubte Meisterschaft doch noch entrissen worden war... Nachdem wir uns bis um kurz vor sechs im Gästeblock herumgetrieben hatten, machten wir uns langsam auf den Weg zum Bahnhof Leverkusen-Mitte. Aufgrund der sommerlichen Temperaturen verspürte der eine oder andere Bochumer unterwegs Durst, woraufhin ein nahegelegener Kiosk überfallen... äh... aufgesucht wurde... Eine Stunde später verabschiedete ich mich in Köln von den Bochumer Zugfahrern, schließlich sollte es wenig später mit dem Zug via Karlsruhe, wo sich der Nürnberger Klaus zu mir gesellen wollte, und Basel nach bella Italia gehen...

35. Spieltag Serie B Italien am 20.05.2001
Stadio Luigi Ferraris Genova
US Sampdoria vs. Venezia Mestre FC 4:1

Leider klappte nicht alles wie geplant... Der Zug, für den ich mich entschieden hatte, bestand bis Karlsruhe nur aus Schlaf- und Liegewägen. Da diese erstens unbezahlbar waren... in meinem Geldbeutel herrschte bereits seit Wochen Ebbe... und zweitens sowieso restlos ausverkauft waren, blieb mir nichts anderes übrig, als einen späteren Zug zu nehmen, was zur Folge hatte, dass wir erst zwanzig Minuten vor Spielbeginn am Piazza Principe in Genova ankamen... Obwohl wir den Taxifahrer, der uns zum Stadio Luigi Ferraris bringen sollte, anspornten, sämtliche Verkehrsregeln zu missachten, erreichten wir unser Ziel erst sieben Minuten nach dem Anpfiff... Am Eingang zum Settore Ospiti wurden wir bereits sehnsüchtig von Tommaso erwartet, der sich freundlicherweise bereit erklärt hatte, uns Eintrittskarten zu organisieren... in Italien schließen die Kassenhäuschen meist unmittelbar nach Spielbeginn... Als wir uns wenig später zu den rund fünfhundert mitgereisten Arancioverdi gesellten, führten die Gastgeber bereits mit zwei zu null... Merda! Obwohl die Mannen aus der Lagunenstadt gegen die topmotivierten Genueser auf dem Spielfeld klar den Kürzeren zogen... womit der Kampf um den Aufstieg in die Serie A wieder spannend wurde... war die Stimmung im Settore Ospiti… sieht man einmal von den Vecchi Ultra ab, die Mitte der zweiten Halbzeit das Stadio Luigi Ferraris verließen... mehr als genial. Von den Gastgebern, die drei Wochen zuvor in Siena einen bleibenden Eindruck hinterließen, war ich mehr als enttäuscht, da es lediglich nach den vier Toren richtig laut wurde. Seit sich die Ultras Tito... die übrigens Besuch aus Marseille hatten... in den Oberrang der Curva Sud zurückgezogen haben, ist die Stimmung bei Heimspielen der Genueser eher mau... Nach dem Schlusspfiff mussten wir noch eine zwanzigminütige Blocksperre über uns ergehen lassen, ehe wir das Stadion endlich verlassen durften. Während sich Ultras Unione, Rude Fnas & Co. mit Bussen zum Bahnhof befördert wurden, trieben wir uns noch ein wenig rund ums Stadio Luigi Ferraris herum, ehe wir uns auf den Weg zum Hafen machten, schließlich wollte mein Begleiter, der bis dato noch nicht in Genova weilte, noch ein wenig Sightseeing betreiben. Um kurz vor sieben traten wir dann wieder die Heimreise an...

Finale Champions League am 23.05.2001
Stadio Guiseppe Meazza Milano
Bayern München vs. Valencia CF 6:5 n.E.

Am Dienstagnachmittag startete ich zusammen mit Nobber, Marco, Nils, Kathi, Sonja, Thomas und Bomber in Richtung Italien, wobei ich ein Kribbeln in der Magengegend nicht leugnen konnte... Um kurz nach acht hatten wir unser erstes Etappenziel, Bardolino am Lago di Garda erreicht. Nachdem wir unsere Zelte... nun ja, es war eigentlich nur ein Zelt, da Marco und ich es vorzogen, unter freiem Himmel zu schlafen, während Nils und Sonja im Kofferraum ihrer Familienkutsche nächtigen wollten... aufgebaut hatten, zog es uns ins Zentrum von Bardolino, wo wir zunächst unsere hungrigen Mägen in einer Pizzeria füllten, ehe wir den Abend bei einigen Cocktails in einer gemütlichen Gelateria am Ufer des Lago di Garda ausklingen ließen... Aus unerfindlichen Gründen erwachte ich am nächsten Morgen mit heftigen Kopfschmerzen... Nach ausgiebigem Frühstück und erquickender Dusche machten wir uns um kurz nach neun via Peschiera del Garda, wo wir vom Auto in den Zug umstiegen, auf den Weg nach Milano... Knapp zweieinhalb Stunden später saßen wir bereits beim Schotten... tja, wenn der Hamburger nur tausend Lire kostet... in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofes. Anschließend zogen wir weiter in die Innenstadt... Nachdem wir das rege Treiben am Domplatz... wo die Spanier, die permanent Böller zündeten, klar in der Überzahl waren... ein wenig auf uns wirken gelassen hatten, zog es uns zunächst ins Innere des Mailänder Doms, ehe wir selben per pedes bestiegen... Weiter ging es durch die Galleria Vittoria Emanuele zur weltberühmten Mailänder Scala, bevor wir uns in einem überaus gemütlichen Cafe in einer Seitenstraße ein wenig erholten... Um kurz nach drei machten wir uns dann mittels Straßenbahn auf den Weg zum Stadio Guiseppe Meazza… Vor dem Stadion tummelten sich bereits unzählige Fans... und solche, die sich dafür halten... des deutschen Rekordmeisters. Die nächsten Stunden verbrachten wir in geselliger Runde, ehe wir uns vierzig Minuten vor Öffnung der Stadiontore vor diesen einfanden. Hier wurden wir Zeugen, wie zwei Italiener über die nicht gerade niedrige Stadionumzäunung kletterten. Tja, an derartige Szenen hab ich mich in bella Italie mittlerweile gewöhnt... Wenig später durften auch wir das schönste Stadion Europas betreten, jedoch erst nachdem die Ordner unsere Eintrittskarten genau unter die Lupe genommen hatten. Wie wir später erfuhren, waren trotz der aufwendigen Sicherheitsmerkmale täuschendechte Fälschungen im Umlauf... In der Curva Sud, die heute den Anhang der Münchner Bayern beheimatete, herrschte bereits eineinhalb Stunden vor dem Anpfiff überaus gute Stimmung... Stimmungsfördernd war übrigens der Auftritt der Spider Murphy Gang, was man von der Opernsängerin, die wenig später ihren großen Auftritt hatte, nicht sagen konnte... Zum Einlaufen der Spieler erstrahlte in der Curva Sud der Europapokal der Landesmeister, umrahmt vom heutigen Datum. Des weiteren prangte am Mittelrang ein riesiges Transparent, auf dem aller Welt mitgeteilt wurde, dass heute ein guter Tag wäre, um Geschichte zu schreiben... In der Curva Nord, in der sich die Spanier breit gemacht hatten, kamen lediglich orange Papptafeln, sowie zwei kleine Blockfahnen zum Einsatz... Wenig später hatten die Pyromanen beider Lager ihren ersten großen Auftritt. Alles in allem ein mehr als genialer Auftakt... Was sich in den folgenden Stunden im Stadio Guiseppe Meazza abspielte, ist nur schwer in Worte zu fassen... Bereits in der dritten Minute der erste Schock für die Bayern... Führungstreffer für Valencia dank eines unberechtigten Elfmeters... Der zweite Schock folgte vier Minuten später, als Canizares den von Mehmet Scholl geschossenen Elfmeter halten konnte... In der fünfzigsten Minute war die rot-weiße Fußballwelt wieder in Ordnung... Stefan Effenberg konnte per Elfmeter ausgleichen... Da keiner der beiden Mannschaften ein weiterer Treffer gelingen wollte... weder in der regulären Spielzeit, noch in der Verlängerung... musste letztendlich das Elfmeterschießen über Sieg oder Niederlage entscheiden. Der vierzehnte Elfmeter... bis dato hatten Paulo Sergio und Patrik Andersson, sowie zwei Spanier verschossen... brachte letztendlich die Entscheidung zugunsten der Münchner Bayern... Durchgeschwitzt und mit den Nerven völlig am Ende sackte ich Sekunden später in mich zusammen. Erst Minuten später nahm ich den Jubel um mich herum bewusst war... Während die rund dreißigtausend Münchner ihre Helden in der Folgezeit ausgiebig feierten, zogen die Spanier mit gesenkten Köpfen von dannen. Eine Stunde nach dem Schlusspfiff kehrten wir der Stätte des Triumphs langsam den Rücken... Mit der Metro machten wir uns dann auf den Weg nach Milano Lambrate, wo um kurz vor  vier unser Zug zurück nach Peschiera del Garda abfahren sollte. Gegen sechs waren wir letztendlich wieder am Campingplatz in Bardolino, wo wir alsbald ins Reich der Träume entschwanden...

Hinspiel Finale Coppa Italia am 24.05.2001
Stadio Ennio Tardini Parma
AC Parma vs. AC Fiorentina 0:1

Während sich Nobber, Kathi, Marco... der mich eigentlich nach Parma begleiten wollte, es sich dann aber doch anders überlegt hatte... Bomber und Thomas wenige Stunden nach unserer Rückkehr aus Milano bereits in Richtung Heimat verabschiedeten, nutzten Nils, Sonja und ich den Vormittag, um unsere völlig leeren Akkus wieder aufzufüllen... Um kurz nach zwei brachte mich Nils dann zum Bahnhof nach Peschiera del Garda, wo sich unsere Wege trennten... Knapp viereinhalb Stunden später stand ich bereits vor dem Stadio Ennio Tardini. Gut zwei Stunden vor dem Anpfiff war hier noch nicht sonderlich viel los. Lediglich Polizia und Carabinieri waren bereits eifrig damit beschäftig, den Gästeblock hermetisch abzuriegeln... Nachdem ich die bestellte Karte abgeholt hatte, verzog ich mich alsbald ins Innere des knapp dreißigtausend Zuschauer fassenden Stadio Ennio Tardini… Während die Parmigiani das Hinspiel im Finale des Coppa Italia sowohl in der Kurve... die Boys Parma präsentierten neben ihrer Blockfahne ein Transparent mit der Aufschrift "NOI CON LA VOCE - COI CON IL CUORE - VINCEREMO"... "WIR MIT DER STIMME - IHR MIT DEM HERZEN - DANN GEWINNEN WIR"... als auch auf der Gegengeraden... neben blauen und gelben Folien hantierten die Parma Clubs mit einer Italienfahne auf der sich das Wort "VITTORIA"... "SIEG" befand... mit einer durchaus sehenswerten Aktion einläuteten, gab es seitens der rund fünftausend Gäste lediglich eine Schalparade. Die Jungs und Mädels aus der Toskana schienen mal wieder... oder noch immer... zu streiken, da sie ihre Zaunfahnen... bis auf eine Ausnahme... nicht mit nach Parma genommen hatten. Obwohl sich beide Mannschaften nicht gerade ein Bein ausrissen, war die Stimmung unter den knapp zwanzigtausend Zuschauern ganz ordentlich... Als ich mich bereits mit einem torlosten Unentschieden abgefunden hatte, gelang den Gästen in der Nachspielzeit doch noch der vielumjubelte Siegtreffer... Nach dem Schlusspfiff statte ich den Boys Parma... die sich gerade mit Bengalen und Steinen für die dritte Halbzeit eindeckten... noch einen kurzen Besuch ab, ehe ich mich per pedes auf den Weg zum Bahnhof machte... Hier durfte ich dann live miterleben, wie die Gäste von den Carabinieri in den bereitstehenden Sonderzug getrieben... äh... geprügelt wurden. Als Dankeschön flogen den Staatsdienern bei der Abfahrt des Zuges diverse Wurfgeschosse um die Ohren... Da ich die nächsten zwei Tage bei meinen Eltern, die mal wieder in der Nähe von Ravenna Urlaub machten, verbringen wollte, diese mich aber erst am nächsten Morgen vom Bahnhof in Cervia… etwa dreißig Kilometer südlich von Ravenna... abholen wollten, hatte ich das zweifelhafte Vergnügen, mir die Nacht in überfüllten Zügen um die Ohren zu schlagen...

36. Spieltag Serie B Italien am 27.05.2001
Stadio Pierluigi Penzo Venezia
Venezia Mestre FC vs. Chievo Verona 2:1

Um kurz nach sieben kutschierte mich mein alter Herr zum Bahnhof nach Cervia… wie bereits erwähnt, hatte ich den Freitag und Samstag zusammen mit meinen Eltern verbracht... Mit dem Zug ging es weiter nach Venedig. Da ich in Modena meinen Anschlusszug knapp verpasste, erreichte ich die Lagunenstadt erst um kurz vor zwei... Da das nächste Schiff nach S. Elena erst zehn Minuten später abfahren sollte, machte ich mich per pedes auf den Weg zum Stadio Pierluigi Penzo… Fünf Minuten vor dem Anpfiff passierte ich letztendlich die Stadiontore… Zum Einlaufen der beiden Mannschaften präsentierten die Ultra Unione, die auch heute wieder von ihren Gemellati aus Modena und Wien unterstützt wurden, zwei Schwenkfahnen, ein paar Doppelhalter und die eine oder andere Bengale, sowie ein Transparent mit der Aufschrift "ALL ASSALTO FINO ALL VITTORIA", was sinngemäß "KÄMPFT BIS ZUM SCHLUSS" heißt, während die Gäste aus Verona mit blauen und gelben Rauchfackeln hantierten... Knapp neuntausend Zuschauer sahen in den folgenden neunzig Minuten ein kampfbetontes Spiel, das die Gastgeber letztendlich für sich entscheiden konnten... Während die Arancioverdi den Sieg gegen den Tabellenführer ausgiebig feierten, machte ich mich alsbald auf den Weg zum Bahnhof...

32. Spieltag Serie A Italien am 27.05.2001
Stadio Mario Rigamonti Brescia
Brescia Calcio vs. Vicenza Calcio 2:1

Weiter ging es nach Brescia, wo um halb neun das zweite Spiel des Tages angepfiffen werden sollte. Da ich in Brescia geschlagene zwanzig Minuten auf ein Taxi warten musste, erreichte ich das Stadio Mario Rigamonti erst eine viertel Stunde nach dem Anpfiff... Während die Bresciani ihre Mannschaft bedingungslos nach vorne trieben, war von knapp vierhundert Gästen aus Vicenza nicht sonderlich viel zu hören… Als die Spieler das Spielfeld nach dem Seitenwechsel wieder betraten, versank die Curva Nord in einem Meer aus Wunderkerzen, während die Vecchio CUCN auf der Gegengerade mit Schwenkfahnen, Doppelhaltern und Bengalen hantierten... Spätestens nach dem zweiten Treffer der Gastgeber kannte der Jubel im Stadio Mario Rigamonti keine Grenzen mehr, schließlich war der Klassenerhalt nun zum Greifen nahe... Mehr als der Anschlusstreffer sollte den Gästen aus Vicenza an diesem Abend nicht mehr gelingen, womit der Sturz in die Serie B nur noch schwer abzuwenden ist... Unmittelbar nach dem Schlusspfiff kehrte ich dem bunten Treiben den Rücken, schließlich hatte ich bis zur Abfahrt meines Zuges nur noch eine knappe Stunde Zeit... Da ich rund ums Stadio Mario Rigamonti kein Taxi auftreiben konnte, blieb mir nichts anderes übrig, als die Beine in die Hand zu nehmen, und die nicht gerade kurze Strecke zum Bahnhof per pedes zu bestreiten. Letztendlich erreichte ich den Bahnhof drei Minuten vor der Abfahrt meines Zuges... Nicht auszudenken, was gewesen wäre, wenn ich den Zug verpasst hätte...

Wenn ihr Euch auch noch die letzten beiden Saisonspiele der Fioi (so der Spitzname des Venezia Mestre FC), in denen sie die Rückkehr in die Serie A perfekt machten, eine Vorstellung der inzwischen leider aufgelösten Vigilantes Vicenza, sowie unzählige weitere Spiele aus dem Mutterland der Ultras (vom VfL Bochum und den Münchner Bayern ganz zu schweigen) zu Gemüte führen wollte, dem lege ich den dritten Teil des (PF)LÄSTERSTEIN-Sammelbandes ans Herz, der für den Frühjahr 2019 geplant ist. Zudem soll es noch das eine oder andere "Gedruckte" aus dem Hause (PF)LÄSTERSTEIN im kommenden Jahr geben...
Jetzt wünsche ich Euch aber erst mal einen guten Rutsch und einen guten Start ins neue Jahr!

Solltet Ihr auf Geschichten und Bilder aus längst vergangenen Zeiten stehen, kann ich Euch die letzten Exemplare der zweiten Auflage meines Bildbandes "MOMENTAUFNAHMEN - ZWÖLF JAHRE "ANALOG" UNTERWEGS" wärmstens empfehlen!
Hier findet Ihr noch einmal alle Infos zum Bildband:

Samstag, 29. Dezember 2018

27. November 2018 - FC Bayern vs. Benfica Lissabon 5:1 (Champions League)

So, heute noch einen kleinen Nachtrag zur Champions League Gruppenphase der Bayern - damit wenigstens die Heimspielberichterstattung hier komplett ist...
Als unmittelbar nach der Auslosung der Gruppen die WhatsApp-Chats heiß liefen, kristallisierte sich schnell heraus, dass die meisten meiner Freunde Benfica als den "unattraktivste" Gegner einschätzen. Ich persönlich habe guter Erinnerungen an das Gastspiel des sechsunddreißigfachen portugiesischen Meister und zweimaligen Gewinner des Europapokals der Landesmeister  im November 1995 im  alt-ehrwürdigen Münchner Olympiastadion. Von der Haupttribüne (ich sag nur Eine-Mark-Ordner!) aus wurden wir Zeugen, wie die No Name Boys (damals mit Sicherheit eine der ganz großen Nummern in Europa) eine kleine aber feine Pyroshow boten, bei der jedoch auch eine ihrer Zaunfahnen in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Südkurve zeigte sich an jenem nasskalten Abend - mal abgesehen vom Haufen Supportwilliger, der sich damals im unteren Teil des Block "S" in der Südkurve breitmachte - nicht gerade von ihrer besten Seite, und das obwohl die Roten die Gäste klar mit vier zu eins abfertigten. Skurril waren die "zieht den Bayern die Lederhosen aus"-Gesänge im Gästeblock zu Beginn des Spiels - auch die rund hundert mitgereisten No Name Boys schauten sich irritiert um (tja, augenscheinlich tummeln sich in der bayrischen Landeshauptstadt zahlreiche Portugiesen)… Das Rückspiel in Lissabon (die Bayern gewannen übrigens erneut - eins zu drei hieß es nach neunzig Minuten) nutzte die Bayernszene, um ihrerseits ordentlich mit Fackeln zu hantieren. Unvergessen bleibt in diesem Zusammenhang ein gewisser Herr Hoeneß, der mit hochrotem Kopf und wild gestikulierend vor dem Gästeblock aufmarschiert ist...
Jetzt aber zurück zum hier und jetzt (na ja, besser gesagt zurück in den November) - No Name Boys (mit erschreckend wenigen Leuten) und Diabos Vermelhos standen mit gehörigem Abstand voneinander im optisch gut gefüllten Gästeblock (wobei sich die Mitmachquote definitiv nur auf die Mitglieder beider Gruppen beschränkte - diese hatten jeweils zwei große Zaunfahnen, jeweils der der eigentlichen Gruppenfahne nachempfunden im Gepäck... NN: E PLURIBUS UNUM - DV:SPORT LISBOA E BENFICA), was für die Stimmung beileibe nicht förderlich war. Na ja, viel Grund zur Freude hatten die Jungs und Mädels an jenem Abend eh nicht, ging ihre Mannschaft gegen die krisengeschüttelten Bayern mit eins zu fünf unter. Ausgelassene Stimmung in der Südkurve und (Wunder oh Wunder) auch in weiten Teilen der Arena... Klassiker des Tages zweifelsohne Jürgen Drews Song "Wieder alles im Griff"! - wieder alles im Griff, auf dem sinkenden Schiff. Keine Panik auf der Titanic. Land in Sicht, wir sterben nicht... ;-)

Aus der Kiste der Erinnerung... zwei Tage bella Italia!

So um die Weihnachtstage schwelgt man eh des Öfteren in Erinnerungen... ich weiß nicht warum, aber heute morgen geisterte aus unerfindlichen Gründen die Tour mit zwei Dachauer Freunden zum Champions League Spiel des ASV Dachau (Volleyball) bei Sisley Treviso in meinem Kopf umher. Jetzt - am Nachmittag - sitze ich hier, nachdem ich mal wieder meine alten Hefte durchforstet habe, und tippe Euch meinen damaligen Bericht ab...

4. Spieltag Volleyball Champions League am 05.02.1997
Palaverde Treviso
Sisley Treviso vs. ASV Dachau 3:0

Ursprünglich sollte uns diese Tour zum Champions League Spiel des ASV nach Treviso, sowie zum Freundschaftsspiel der Bayern in Bologna führen. Doch leider machte uns der italienische Verband einen Strich durch die Rechnung, musste Bologna an eben diesem Tag das, zwei Wochen zuvor ausgefallene Pokalspiel in Vicenza nachholen. Die Verantwortlichen der Bayern vereinbarten daraufhin ein Freundschaftsspiel am Dienstag in Perugia, was sich aber mit dem Spiel der Dachauer überschnitt. Nach kurzen Diskussionen entschlossen wir uns für das überaus wichtige Spiel des ASV und gegen eine gehörige Portion Spaß beim Spiel der Bayern in Perugia... Nicht nur, dass man Bonsai am Dachauer Bahnhof traf, nein, über zwanzig Bayernsupporter gaben uns auf dem Weg über den Brenner Geleitschutz, befanden sie sich doch auf dem Weg nach Umbrien. Logische FOlge war natürlich ein ziemlich feucht-fröhlicher Abend, der dermaßen ausartete, dass ich mich genötigt fühlte, mein Abendessen auf Herrn Freynicks Füße zu verteilen. Halb tot verabschiedeten wir uns in Verona von den Anderen, da wir von hier aus über Castelfranco, wo wir in einen Bummelzug umsteigen mussten, weiter nach Treviso fuhren. Um kurz nach neun hatten wir unser Ziel erreicht. Nun hieß es erst mal Geld wechseln, ehe wir uns nach dem Weg zur Halle erkundigten, um dort eventuell unsere Spieler zu treffen. Leider wurde daraus nichts, da an der Halle alles abgesperrt war. So ging es zurück in die echt wunderschöne City, wo man vor einer Mädchenschule (So ein Zufall aber auch! - der Tipper) erst einmal ein herrliches Frühstück , bestehend aus Semmeln, Dosenwurst und Bacardi Cola, zu sich nahm. In der Touristeninformation holten wir uns die Adresse eines echt günstigen Hotels nahe des Palaverde, bevor wir uns auf die Suche nach einer Pizzeria machten. Nachdem wir die eine oder andere Mafiatorte geschlachtet hatten, machten wir uns auf den Weg zu unserem Hotel, wo noch ein paar Minuten Augenpflege betrieben wurde, ehe es frischen Mutes zur Halle ging. Dort trafen wir bereits auf die ersten Dachauer, die per Bus angereist waren. Während die Anderen noch auf ihre Karten warteten, verschafften wir uns auf die übliche Weise Zutritt ins knapp fünftausend Zuschauer fassende Palaverde, das einen echt guten Eindruck hinterließ. Zum Anpfiff waren dann enttäuschende achthundert Leute in der Halle, darunter gut und gerne sechzig Dachauer, die heute für gute Stimmung sorgten. Auf Seiten der Gastgeber waren die zweihundertfünfzig, meist weiblichen "Supporter Orogranata" ununterbrochen am Singen, was echt gut rüberkam. Nicht vorzustellen, was hier los ist, wenn der Hassgegner aus Modena zu Gast ist... Unsere Halbgötter hatten heute aber nicht den Hauch einer Chance, und wurden in etwas mehr als einer Stunde gradewegs demontiert, was vor allem einem gewissen Herrn Freynick so auf die Nieren schlug, dass er sein Heil im Alkohol suchte. Nach dem Spiel sah man besagten Herrn, tiefdeprimiert und halb im Delirium, mit einer Sitzschale vor der Halle stehen, was einfach der Kult war. Ehe uns Bruno zum Hotel kutschierte, laberte man noch ein bisschen mit den Spielern (an dieser Stelle sei erwähnt, dass die damalige Mannschaft des ASV Dachau größtenteils aus Amateuren bestand, die nach den Spielen ausnahmslos noch mit den Treusten der Treuen auf ein oder zwei Bier im Vereinsheim saßen), während unsere Made versuchte, des Trainers Tochter mit dummen Sprüchen anzumachen, was dieser aber nicht zuzusagen schien. Wie komisch! Endlich zurück im Hotel beschloss "das am Boden zerstörte Etwas" sich im Bett abzulegen, aber nicht ohne, in Shorts und mit Pogon Stettin T-Shirt auf dem Balkon stehend, einer Nutte gute Nacht (!?!) zu sagen. Wie beiden Anderen ließen den Abend gemütlich bei nem Bierchen in der Hotelbar ausklingen, ehe uns der Sandmann auch ins Reich der Träume beförderte...
Hinspiel Halbfinale Coppa Italia am 06.02.1997
Stadui Romeo Menti Vicenza
Vicenza Calcio vs. Bologna FC 1:0

Irgendwann öffnete auch ich meine Äuglein wieder, und musste feststellen, dass die Anderen bereits voll auf der Höhe des Geschehens waren. Schnell raus aus den Federn und rein ins Bad, wo man dank einer eiskalten Dusche den Körper wieder in Schwung brachte. Dass dabei das halbe Zimmer unter Wasser gesetzt wurde liegt einzig und allein an der Dummheit des Installateurs, der anscheinend einen Knick in der Optik hatte... Aber halt, was hat das eigentlich noch mit Fußball zu tun? In der Innenstadt gönnten wir uns noch ein gepflegtes Frühstück und erfreuten uns an den weiblichen Schönheiten Trevisos, ehe es mit dem Zug nach Vicenza ging. Da wir unser Ziel erst nachmittags erreichten, hatten wir ein Problem bezüglich der Nahrungsaufnahme, hatten doch alle Pinten bereits dicht gemacht. So musste der italienische Bruder des Schotten herhalten, bevor wir uns, nach einem längeren Stadtbummel, auf den Weg zum Stadio Romeo Menti machten, das etwas außerhalb des Zentrums liegt. Hier traf man bereits auf die ersten Münchner, die sich dieses Spiel auch nicht entgehen lassen wollten. Im Stadioncafe, das sich unterhalb der Gegengerade befindet, machten wir es uns bequem, schließlich waren es noch etliche Stunden bis zum Kick Off. Irgendwann trafen dann auch die Sauerländer Jens & Pia-Maria ein, mit denen man sich gut unterhielt Während sich der Rest in die Kurven verzog begaben wir uns auf die Pressetribüne. Zu Beginn des Spiels zogen die "Vigilantes" eine geniale Show ab. So brannten am Zaun etliche Feuerwerkskörper, dazu präsentierten einige Ultras auf dem Spielfeld vor der Kurve ein riesiges Spruchband. Die rund tausendzweihundert Ultras aus Bologna hantierten mit einigen Bengalen, die irgendwann einfach auf den Platz flogen, Was das in Deutschland wohl für Folgen hätte? Das Spiel war dann typisch für Italien, so dass man mit einem eins-zu-null-Sieg für die Hausherren überaus zufrieden sein konnte. Einfach edel war der Support des Heimpublikums, das von der ersten bis zur letzten Minute am Pogen war. Da es sich bei diesem Match erst um das Hinspiel handelte, fiel heute keine Entscheidung, was dem Ganzen noch die Krönung gegeben hätte (bisweilen war mein Schreibstil damals schon ein bisschen wirr). Um nach dem Spiel zum zuvor vereinbarten Treffpunkt zu gelangen, mussten wir einen großen Umweg durch einige Seitenstraßen machen, hatten die Carabibieri den Bereich hinter der Gästekurve weiträumig abgesperrt, was wohl eine Reaktion auf das letzte Aufeinandertreffen beider Teams war, bei dem die Ultras aus Bologna übelst in der Innenstadt gewütet hatten. Wir wurden dann Zeuge, mit welcher Brutalität die italienischen Cops vorgehen, knüppelten sie doch die Busfahrer regelrecht in die Busse. Anschließend trieb man uns noch in ein Hotel, um uns vor den Zugfahrern, bei denen man einige üble Gestalten (mit der einen oder anderen dieser "Gestalten" hab ich inzwischen bestimmt schon mal ein Birra im "A Skeggia", in der Curva Andrea Costa oder sonstwo getrunken) ausmachen konnte, zu schützen. Jens brachte uns anschließend noch zum Bahnhof, so dass wir unseren Zug nach Verona ohne jegliche Sprinteinlage erreichten. Um kurz vor sieben war man dann endlich wider in München, wo man beschloss, zum Abschluss einer überaus gelungenen Tour, in Dachau noch gepflegt frühstücken zu gehen.

Freitag, 28. Dezember 2018

Rezension:SOGENANNTE FANS - Die Chronik zu 18 Jahren Ultras Dynamo

18 Jahre Ultras Dynamo, das sind 18 Jahre Geschichten und unvergessliche Momente. Einige dieser Momente haben wir nun versucht zu ordnen, zu bündeln und daraus ein Buch entstehen zu lassen um diese Eindrücke festzuhalten. Für uns selbst, aber auch für jeden anderen Dynamo-Fan. Entstanden ist ein hochwertiger Bildband mit insgesamt 652 Seiten und über 800 Bildern. Dazu gibt es zahlreiche Geschichten zu 18 Saisons und viele Anekdoten zu Themen, die die Gruppe bewegten.
Soweit die Ultras Dynamo zu ihrem Bildband. Ich muss schon sagen, der Wälzer ist aller Ehren wert - gerade die vielen Fotos aus den Anfangsjahren der Gruppe sind echt der Hammer. Wahnsinn, wie sich die Dresdner Szene im Allgemeinen und die Ultras Dynamo im Besonderen entwickelt haben. Neben unzähligen Fotos - mir als Nicht-Dresdener fehlen hier definitiv die Spielpaarungen als Bildunterschriften - gibt es zu jeder Spielzeit ein paar einleitende Wort (die Entwicklung der Gruppe spielt hier die zentrale Rolle), sowie Informationen zu dem einen oder anderen Thema, das Ultras Dynamo bewegt (hat). Zudem wird sowohl den Rivalen (Halle, Chemnitz, Magdeburg, Lok Leipzig, Aue und Rostock) als auch den Freunden (Zwickau und Sarajevo) respektive ehemaligen Freunden (Katowice und Gera) Platz eingeräumt. Natürlich dürfen Streetartfotos ebensowenig fehlen, wie das eine oder andere Mobfoto. Einen bitteren Beigeschmack für mich hat natürlich die Rubrik "Fanclub Diebische Elster" - tja, auch heute schmerzt der Verlust unserer ersten und wichtigsten Fahne immens! Dennoch kann ich das Buch jedem, der sich mit Fan-/Ultrakultur (auch nur im Entfernten) beschäftigt wärmstens empfehlen - für diejenigen, die noch "ohne" sind, kann ich nur hoffen, dass es eine zweite Auflage des Mammutwerkes gibt...
SOGENANNTE FANS - DIE CHRONIK ZU 18 JAHREN ULTRAS DYNAMO
Herausgeber: Forza Dynamo e.V.
Seiten: 652 - farbig
Preis: 39,90 Euro

Donnerstag, 27. Dezember 2018

Lest mehr Fanzines!

Wie versprochen nutze ich die "stade Zeit", um Euch ein "paar" Fanzines - in den letzten Wochen und Monaten bei mir eingetroffen - vorzustellen...
BASCH Ausgabe 220 und 221... 120 und 121 - jeweils 3,00 Euro

In Vorwort der "221 Ausgabe" ist den Machern des basch aufgefallen, dass sie ihr Heft mit der "Neuausrichtung" einfach hundert Ausgaben älter gemacht haben... Inhaltlich gibt es auch diesmal wieder aktuelle Spielberichte, einen sportlichen Ausblick, Ultra' Sankt Pauli Freundschaften (Ausgabe 120 AEK, Ausgabe 121 Girondins Bordaux), Berichte von Freundschaftsbesuchen (u.a. Ternana, Atalanta, Hapoel, Bayern, Sampdoria, Babelsberg, Marseille, Werder - puh, die Jungs und Mädels haben einiges zu tun, um "all" ihren Freunden Besuche abzustatten...) und Streetart. Des Weiteren berichtet man über die Wanderausstellung fan.tastic females - Football her.story, die Gedenkstättenfahrt nach Ausschwitz im Juli 2018 (beides Ausgabe 120), die Vorkommnisse rund um das Gastspiel der Baun-Weißen in Bielefeld (wo hunderte Gästefans am Bahnhof festgehalten wurden, und die Heimreise letztendlich ohne Besuch des Spiels antreten mussten), eine Vorstellung der "Maggis", drei Tage in München, ein Jahr in Mexiko (Reise-/Erfahrungsbericht) (alle vier in Ausgabe 121) und etliches mehr...  
Format: A5 - farbig
Seiten: jeweils hundert Seiten
Kontakt: basch@ultra-stpauli.de
_________________________________________________________

DER DAGGL Doppelausgabe 14/15 - 5,00 Euro

Mit Sehnsucht erwartet, konnte die Doppelausgabe des Daggls die in sie gesetzten Erwartungen voll und ganz erfüllen! Wie gehabt startet die Nürnberger Fanzinecrew mit einem Rückblick auf die Zeit seit dem erscheinen ihrer letzten Postille, ehe der geneigte Leser ohne Umschweife in die Welt des 1.FC Nürnberg respektive in die bunte Welt des Groundhopping entführt wird - neben allen Spielen des Glubb in der Spielzeit 2017/2018 gibt es Spielberichte aus sage und schreibe zweiunddreißig Ländern (darunter "Exoten" wie China, Südkorea, Japan, Thailand, Vereinigte Arabische Emirate, Bahrain, Nordkorea - für mich persönlich das absolute Highlight des Heftes - Israel, Palästina, Jordanien, Mali, Burkina Faso, Brunei-Darussalam, Philippinen, Guam, Panama, Costa Rica, Guatemala und El Salvador; aber auch ich als bekennender Italienfreak komme einmal mehr auf meine Kosten!), einen Rückblick auf fünfzig Jahre Seerose Nürnberg, ein Interview mit der Republikflucht-Redaktion, sowie die obligatorischen Reviews. Jungs, ich ziehe meinen Hut; und empfehle jedem, der gerne mal "auf Reisen geht", sich umgehend ein Exemplar der Doppelausgabe zu sichern, soweit noch nicht geschehen!
Format: A5 - s/w (Einband farbig)
Seiten:  260 Seiten
Kontakt: dagglmania@googlemail.com
_________________________________________________________

DIARIO DI CALCIO Ausgabe 1 - 5,50 Euro

Mit dem "Fußballtagebuch" (der italienische Name ist eine Huldigung des Autoren an das Mutterland der Ultras) erschien vor ein paar Monaten ein weiteres Groundhoppingheft (im Vorwort erwähnt Kalle übrigens, dass er in der Fanszene seines Vereins nicht mehr aktiv ist), das mir auf Anhieb gefiel. Auf Hundertzwanzig farbigen Seiten gibt es sechsunddreißig Spielberichte aus neunzehn Ländern - neben "Standarktkost" aus bella Italia, Belgien, Holland, England, Polen und Österreich, sowie dem Belgrader Deby (hiervon liest man gefühlt in jedem zweiten Heft, was das Spiel, geschweige denn den Besuch des selbigen, bei Leibe nicht abwerten soll), gibt es Erlebnisberichte aus Mazedonien, dem Baltikum, Weißrussland, Russland und Marokko; Länder die - zumindest für mich - noch einen Touch von "Exotik" besitzen. Alles in Allem kann man sagen, dass diese Erstausgabe eine durchwegs runde Sache ist; einzig der Preis von fünf Euro fünfzig bereitet mir doch ein wenig Bauchweh.
Format: A5 - farbig
Seiten: 120 Seiten
Kontakt: diariodicalcio@gmx.de
_________________________________________________________

DRÖHNBÜTEL Ausgabe 42 - 4,00 Euro

Ein Dino auf dem Fanzinemarkt ist der Dröhnbütel aus Hamburg. In gewohnter Manier berichten die Jungs aus der Hansestadt von ihren (teils feucht-fröhlichen) Erlebnissen rund um den Hamburger SV (ach ja, Willkommen in Liga zwei) und von den Reisen durch aller Herren Länder (glaubt man dem Vorwort, waren es diesmal fünfundzwanzig Länder, die innerhalb von sieben Monaten besucht wurden; stolze Zahl meine Herren!) - Exoten diesmal die Dominikanische Republik, Kenya, Uganda und Ruanda. Dazu Highlights (wobei hier ja ein jeder seine eigene Gewichtung hat) wie etwa "The old Firm", Rijeka vs. Split, das Schweizer Pokalfinale zwischen dem FC Zürich und den Young Boys Bern oder FK Zeljeznicar vs. FK Sarajevo. Der Bericht über den Besuch in Cierny Balog (der örtliche Verein/Ground dürfte zumindest den YouTube-Freaks unter Euch bekannt sein, gibt es doch ein Video auf dem eine Dampflok der Schwarzgranbahn einmal quer durchs Stadion fährt; bei laufendem Spielbetrieb versteht sich) erinnerte mich daran, dass ich dort auch mal hin wollte. Freunde der schlüpfrigen Unterhaltung kommen beim letzten Bericht des Heftes zweifelsohne auf ihre Kosten (Rülps - kennt das Schmuddelheft heute überhaupt noch einer - is back!). Auch wenn Herr Reschke im Vorwort kritisch angemerkt, dass die Schreibmotivation der Protagonisten schon mal ausgeprägter war (das kann und will ich jetzt gar nicht beurteilen), kann ich nur eine unbedingte Kaufempfehlung aussprechen.  
Format: A5 - s/w (Einband farbig)
Seiten: 132 Seiten
Kontakt: droehnbütel@web.de

_________________________________________________________

GEGEN DEN STROM Ausgabe 14 - 10,00 Euro

Zwei Jahre sind seit dem Erscheinen des letzten Gegen den Strom ins Land gezogen - da hat sich natürlich einiges an Material angesammelt. Und so ist es wenig verwunderlich, dass jetzt drei Hefte mit insgesamt fünfhundertsechsundfünfzig Seiten vor mir liegen... Im ersten Heft lässt die Schickeria die Saison 2015/2016 revue passieren, dazu gibt es einen Rückblick auf eine Saison im KRIEG mit DEM DFB, über ein Jahr keine große Choreografie in der Südkurve - der aktuelle Stand und die Hintergründe, Nein zum neuen Polizeiaufgabengesetz, Spruchbänder der Saison und viele Hintergrundinfos. Der zweite Teil beinhaltet die Saison 2016/2017 - neben den Spielberichten gibt es auch diesmal wieder unzählige Hintergrundinfos, die Spruchbänder der Saison, eine Ode an die Fanzines ("Warum Fanzines in Zeiten des Internets noch wichtig sind"), Gedanken zum Thema Ultras, das Spiel meines Lebens (berichtet wird vom letzten Spiel im alt-ehrwürdigen Olympiastadion gegen den Club aus Nürnberg), einen Rückblick auf die schwere Verletzung des Samb Tifosi/Ultra Luca, zugefügt durch Schläge der Staatsmacht und einen Text über die Wahl der Farbkombination rot, weiß, bordeaux in der Südkurve München. Schade finde ich es, dass die 15 Jahre Schickeria München Feier nur mittels Fotos für die Nachwelt festgehalten wurde - gerade hier hätte ich mir ein paar Zeilen erhofft... Heft Nummer drei beschäftigt sich - Wunder oh Wunder - mit der Saison 2017/2018. Auch diesmal gibt es Spielberichte, Hintergrundinfos (unter anderem ein offener Brief der Südkurve an den DFB, Liedtexte, die Erklärung zu den Aktionen beim Europapokalspiel in Paris, Solidarität für Luca, Südkurve hilft und Erinnerungstag 2018), Spruchbänder (ein Stilmittel, auf das man in der Münchner Südkurve seit eh und je großen Wer legt) und - wie auch schon in den beiden anderen Heften - unzählige Fotos (Hammer, was Ihr da raushaut!). Gegen Ende des Heftes gibt es den zweiten Teil aus der Reihe "LEBE ULTRA - LIEBE MÜNCHEN: Sendling", MÜNCHEN LEUCHTET, Rezensionen des Films "OASIS - SUPERSONIC", des Buches "Meuten, Swings & Edelweißpiraten", sowie der Platte "Whale City" der Gruppe Warmduscher... Obwohl ich das Heft respektive die Hefte schon vor einigen Wochen regelrecht verschlungen habe, bin ich noch heute vollkommen geflasht! Hoffentlich muss die geneigte Leserschaft auf die Nummer fünfzehn nicht soooo lang warten...
Format: A5 - farbig
Seiten: 556 Seiten (aufgeteilt in drei Hefte)
Kontakt: www.suedkurve-muenchen.de
_________________________________________________________

KAISERSCHMARRN Ausgabe 10 - 2,50 Euro

Mit der zehnten und (letzten) Ausgabe des Kaiserschmarrn trudelte mal wieder ein Heft aus Gelsenkirchen bei mir ein. Neben allen möglichen (und unmöglichen) Spielen der Königsblauen in der Saison 2017/2018 gibt es etliche Berichte von Besuchen bei den Freunde aus Skopje und einen Bericht von der Gedänkstättenfahrt nach Ausschwitz. Verpackt wird das Ganze im klassischen/schlichten Layout. Als Dankeschön für die "Treue" erhält jeder Besteller der Jubiläumsausgabe ein "Kaiserschmarrn"- Feuerzeug... 
Format: A5 - s/w
Seiten: 76 Seiten
Kontakt: kaiserschmarrn04@web.de
_________________________________________________________

KAVENTSMANN Ausgabe 8 - 4,00 Euro

Die Lorbeeren der letzten Rezension kann ich eigentlich gleich nochmal verteilen... kurzum, auch die achte Ausgabe des Münsteraner Groundhoppingzines konnte die Erwartungen bei Weitem erfüllen. Kurzweilige Reiseberichte aus Deutschland, Belgien, Argentinien, Uruguay, Paraguay, Chile, Spanien, Italien, den Niederlanden, Qatar, Marokko, Tschechien, Polen, England, Schweden, Österreich und der Slowakei lassen mit Sicherheit alle Hopperherzen höher schlagen. Auch diesmal hab ich den Kaventsmann, der auch in punkto Layout seinem (schlichten aber durchaus gelungenen) Stil treu geblieben ist, in einem Satz gelesen. Damals wie heute - absolute Kaufempfehlung... 
Format: A5 - s/w
Seiten: 128 Seiten
Kontakt: kaventsmann.fanzine@web.de
_________________________________________________________

LA COSA NOSTRA Doppelausgabe 27/28 - 3,90 Euro (s/w) / 13,40 Euro (farbig)

Eine weitere Doppelausgabe... ein weiteres Schwergewicht! Ganz ehrlich, das neue La Cosa Nostra ist der pure Wahnsinn. Geiles Layout (unglaublich mit wieviel Liebe aufs Detail Arne hier immer wieder zu Werke schreitet), locker-flockiger und dennoch überaus informativer Schreibstiel, viel Hintergrundwissen, massig Interviews und ein fetter Italienteil. Ich schwebe auf Wolke sieben - und fühle mich gleichzeitig meinen Lesern gegenüber in der Pflicht, hier auch nur annähernd heranzukommen... Da das LCN sich (auch) als Sprachorgan der Supporters Ulm 1999 versteht, findet der geneigte Leser alles Wissenswerte rund um den SSV Ulm (auch hier gibt es den einen oder anderen interessanten "Blick über den Tellerrand" - Stichwort "Völklingen" oder "Lieder aus der Kurve - Humba Täterä). Dazu Spielbesuche aus nah (sowohl der Hachinger Sportpark als auch das Grünwalder Stadion erfreuen sich großer Beliebtheit) und fern (Türkei, Shanghai, Philippinen - inklusive Interview mit den Sons of Mighty Kaya - Baltikum, Belgien, Portugal, Ukraine - inklusive Biertest Polen und Ukraine - VEA, Kuwait und Bahrain - ich hoffe ich hab jetzt nix vergessen), Fanzine- und Bücherrezensionen, einen ausführlichen Bericht über das Kurt-Landauer-Turnier im vergangenen Sommer, sowie ein fettes Italien-Spezial (sage und schreibe hundertachtzig Seiten stark), das neben ausführlichen Spielberichten mit massig Hintergrundinformationen (beleuchtet wird meist Vergangenheit und Gegenwart), "Stadtrundgängen", einem schier allumfassenden Spezial rund um Corto Maltese (der sympathische Seefahrer ziert übrigens Titelseite und den Hintergrund nahezu aller 384 Seiten (!) des LCN), Interviews (u.a. mit Matteo, Verantwortlicher der Internetseite sportpeople.net und von 1991 bis 2006 Mitglied der Teste Matte Manfredonia, und den Boys Parma - das Interview erschien bei sportpeople.net und wurde von Arne übersetzt), Kurvenvorstellungen und einer Hommage an den treuen italienischen Sonntagsbegleiter, den Caffè Borghetti… UNBEDINGT KAUFEN!
Format: A5 - je nach Geschmack farbig oder s/w (Einband farbig)
Seiten: 384 Seiten
Kontakt: ---
_________________________________________________________

PHÖNIX AUS DER ASCHE Ausgabe 29 - 4,00 Euro

Nachdem die bestellten Exemplare der letzten Ausgabe aus unerfindlichen Gründen "abhandengekommen" sind (leider gestaltete sich auch die Kommunikation zwischen Karlsruhe und Hebertshausen mehr als schwierig), wurde diesmal ein "Mittelsmann" eingeschaltet, um an die neunundzwanzigste Ausgabe des Karlsruher Ultrazines zu kommen. Inhaltlich dreht sich wie gehabt alles um die Spiele des Karlsruher SC, sowie deren Freunde aus Graz, Berlin und Strasbourg (für einen Besuch in Pisa scheint es diesmal nicht gereicht zu haben). Des Weiteren findet der geneigte Leser etliche Informationen zu fanspezifischen Themen (wie beispielsweise die zunehmende Kommerzialisierung, das leidige aber immens wichtige Thema "50+1" oder das neue Polizeiaufgabengesetz in Bayern, einen Bericht über die Gedenkstättenfahrt nach Ausschwitz (hatte ich heute schon mal), eine große Presseschau, Tattoobilder und vieles mehr.
Format: A5 - s/w (Einband innen und außen, sowie vier Seiten in der Mitte des Heftes farbig)
Seiten: 148 Seiten
Kontakt: www.ultra1894.de
_________________________________________________________

PLATTENPOST Ausgabe 9 - 4,00 Euro

Professionelles Layout, informative Texte und aussagekräftige Fotos - eigentlich ist damit (fast) alles über das Fanzines der Suptras Rostock gesagt. Ich muss zugeben, dass mich diese Ausgabe wieder mehr "mitnehmen" konnte als die letzte (da fehlte mir einfach oft das gewisse Etwas - ja, ich weiß, jammern auf hohem Niveau). Auf 272 farbigen Seiten wird die Saison 2017/2018 komplett aufgearbeitet (inklusive umfangreicher Presseschau vom Pokalspiel gegen Hertha BSC, Saisonrückblich der Blau Weiß Roten Hilfe, Krieg dem DFB). Zudem gibt es eine Zeitreise in die Saison 2001/2002 (Mönchengladbach vs. Hansa), Graffiti und Groundhopping (aufgeteilt in Ost- und Westeuropa). Alles in Allem ist und bleibt die Plattenpost definitiv eine Pflichtlektüre in jedem gut sortierten Fanzineregal!
Format: A5 - farbig
Seiten: 272 Seiten
Kontakt: plattenpost@plattenpost.de
________________________________________________________

REINES GEWISSEN Saisonrückblick 2017/2018 - 3,00 Euro

In ihrem Saisonrückblick blicken die Macher des Leverkusener "Kurvenblattes" auf die abgelaufene Spielzeit der Werkself zurück. Neben Spielberichten aller Pflichtspiele beinhaltet das farbige A5-Heft Berichte von Freundschaftsbesuchen in Offenbach, Brighton und Roßlau, ein Kießling-Spezial (inklusive Interview), Streetart, einen Rückblick auf zwanzig Jahre Young Boys, kritische Gedanken hinsichtlich Kommerz, Tradition und DFB, sowie ein paar Fanzinerezensionen. Ein gelungenes Layout und rechtkurzweilige Schreibe sprechen wohl für sich - wer einmal in den Kosmos Bayer Leverkusen blicken möchte, legt die drei Euro für dieses Heft definitiv nicht falsch an...
Format: A5 - farbig
Seiten: 132 Seiten
Kontakt: ---
_________________________________________________________

SCHMIERBLATT Ausgabe 5 - 5,00 Euro

Optisch macht das Heft des Crescendo Hohenlohe zweifelsohne einen guten Eindruck, aber irgendwie fehlt mir was... Klar, Hoppenheim ist nicht jedermanns Sache, aber da bin ich ja - zumindest was Hefte/Bücher betrifft - offen. Neben Spielberichten der Saison 2017/2018 (hier "klaue" ich mal eben eine Passage aus dem Bericht zum Gastspiel der TSG bei unseren Münchner Freunden: "Nicht desto trotz war die Vorfreude relativ hoch und mit der Unterstützung unserer Freunde aus Homburg machte man in kurzer Zeit 2 Busse voll und ab ging es in Richtung München. An für sich ist diese Auswärtsfahrt ja schon jedes mal ein Spektakel. Leute die man sonst eher selten sieht zeigen, dass sie es schaffen sich innerhalb kürzester Zeit sämtliche Lichter auszuschalten,..." "...,kurz gesammelt und dann ging es schon weiter zum nächsten schier gar unüberwindbaren Hindernis, den Treppenparcour hinauf zum Gästeblock, Der überaus motivierte Capo hatte etwas Entscheidungsschwierigkeiten und so irrte man etwas durch die Gegend bevor man sich schließlich im Gästeblock wiederfand." "Diese Zeit nutzte man kurzerhand um erstmal alles aufzubauen und einen Blick des Grauens durch die Arena schweifen zu lassen. Eine Schande für den Fußball trifft es ziemlich genau, mit dem Sahnehäufchen der Scheichs die in der Telekom Formation sitzen." - tja, noch Fragen? Und ich meine nicht die Schwäche des Autoren beim Setzen von Kommas!)  gibt es einen Rückblick der "Einstiegsgruppe" Nascenti über den jeweils schönsten und schlimmsten Moment der Saison, ein Interview mit dem Victuskollektiv, einen Rückblick auf die Saison mit den Freunden vom FC Homburg (ich sag's ja, lesen bildet - von dieser Freundschaft hatte ich bis dato nichts gehört), Tattoobilder, zwei Seiten U23 und U19 und zu guter Letzt fünf Seiten Groundhopping (wobei mir hier die Texte definitiv zu kurz sind!)... 
Format: A5 - farbig
Seiten: 124 Seiten
Kontakt: blog@crescendo-hohenlohe.de
_________________________________________________________

SEKTION BUMSKICK Ausgabe 1 - 3,86 Euro

Mein Kontaktmann in Mainz hatte mir folgendes Post-it aufs Heft geklebt: "Grüße, hiermit ein offizielles Sorry! Das Niveau des "Heftes" ist unterirdisch. Wenn ich nicht wüsste, dass es Dir hauptsächlich um die Sammlung geht, hätte ich ehrlich ein schlechtes Gewissen, was ich Dir da aufgeschwätzt habe..." Ich muss sagen, dass mein Interesse hiermit geweckt war... Zu Beginn des Heftes gibt es eine Statistik aller gesehenen Spiele der Redaktion zwischen April 2010 und Juni 2018, Berichte gibt es jedoch erst ab Mai 2017... zwischendurch gibt es immer wieder (genaugenommen zwölf mal) die Rubrik "Wenn ich an Spiele in anderen Ländern denke, erinnere ich mich an..." - nette Idee, aber die Ausführung lässt irgendwie zu wünschen übrig. Insgesamt reißt mich das Heft tatsächlich nicht vom Hocker; wenn ich mich an meine Anfänge als Zinemacher erinnere, relativiert sich das Ganze doch ein bisschen...
Format: A5 - s/w (Einband farbig)
Seiten: 322 Seiten
Kontakt: sb-2018@web.de
_________________________________________________________

SPREEATHENER BUSCHFUNK Ausgabe 18 - 3,00 Euro

In gewohnt locker-flockiger Manier berichtet die Hauptstadtmafia von ihren Erlebnissen rund um die Spiele der Berliner Hertha, sowie der Freunde aus Straßburg und Karlsruhe. Dazu gibt es noch ein wenig Groundhopping (Italien, was mich natürlich erfreut, Polen, Gibraltar und Marokko) und fertig ist das gute Teil - wie gehabt im schlichten aber dennoch gelungenen Oldschool-Design. Ein Heft, dass ich immer wieder gerne lese.
Format: A5 - s/w
Seiten: 88 Seiten
Kontakt: ---
_________________________________________________________

TORNADOS SPEZIAL Ausgabe 42 - 3,50 Euro

Kurz vor Weihnachten lag die zweiundvierzigste Ausgabe des Tornados Spezial in meinem Briefkasten (an dieser Stelle vielen Dank an Dominik). Wie man es inzwischen von den Tornados gewohnt ist, legt man großen Wert auf die Historie des SK Rapid. Diesmal gibt es alles wissenswerte zum "Schmelztiegel Rapid" (aus dem Leitbild des Vereins: "Unser legändere Zusammenhalt wurzelt in der Solidarität unter den Familien, Nachbarn und Arbeitern auf der Schmelz.") - im Mai dieses Jahres gab es für die aktive Fanszene einen Rundgang mit Domenico Jacono auf der Schmelz; alle Infos die Domenico hierbei preisgab, findet der geneigte Leser im Heft (der Mythos "Rapidviertelstunde" stammt übrigens auch aus der Zeit als die Grünen noch im 15. Bezirk ihre Spiele austrugen). Es folgt ein Rückblick auf das Leben des widersprüchlichen Mr. Rapid Dionys Schönecker, ehe es mit dem Abschied der lebenden Legende Steffen Hoffman weitergeht. Einleitend blicken die Tornados auf die fußballerische Laufbahn des "Hütteldorfer Fußballgotts" zurück, ehe ein siebenseitiges Interview mit dem "Deutschen" folgt. Anschließend gibt es Berichte über die Hauptversammlung der Rechtshilfe Rapid (eine Institution, die scheinbar von Tag zu Tag mehr zu tun hat - spätestens seit dem vollkommen überzogenen Polizeieinsatz beim Wiener Derby vor wenigen Tagen), den Besuch bei der VinziRast, eine Hütteldorfer Beislrally (auf gut Deutsch "Kneipentour"), die 30 Jahre Ultras Rapid Feier und die Mitgliederversammlung des SK Rapid. Die nächsten sechzehn Seiten widmet man den Freunden aus Budapest und Parma. Bevor die obligatorischen Spielberichte aus dem Frühjahr 2018 folgen, wird noch Christian Sommer alias Pumuckl on Tour (so viel ich weiß, die einzige Fahne der Rapidszene, die einer einzigen Person zuzuordnen ist) näher vorgestellt - ich liebe Fußball, denn nur hier ist eine derartige Integration und Akzeptanz möglich! Zu guter Letzt gibt es noch etwas Streetart, Rezensionen des aktuellen Block West Echo und des Saisonrückblick aus dem Hause Blickfang Ultra, sowie die "Sinnlos"-Seite. Alles in Allem wieder ein absolut gelungenes Werk aus dem Hause Tornados - einzig die etwas dunkel geratenen Fotos trüben das (optische) Gesamtbild... 
Format: A4 - farbig
Seiten: 84 Seiten
Kontakt: info@tornadosrapid.at
_________________________________________________________

UND NU? Ausgabe 1 - 4,00 Euro

Nach der Ausgliederung der Fußballabteilung des SC Preußen in eine Kapitalgesellschaft, und dem damit einhergehenden Rückzug der aktiven Fan-/Ultraszene hat sich bei acht Mitstreitern an der Omertà der Deviants die berechtigte Frage "und nu?" gestellt... Die Antwort liegt in Form eines neuen Heftes vor mir! Im Vorwort wird die kurz auf die Geschehnisse rund um den 14. Januar 2018 eingegangen, und wie die Gruppe Deviants damit umgeht, ebenso wie die Redaktion des UND NU? damit umzugehen gedenkt. Es folgt ein ausführlicher Rückblick auf die Ausgliederung (die, wie auch bei uns in Bochum vieles, wenn nicht sogar alles verändert hat), ehe es ans Eingemachte geht. Neben den Spielen des SC Preußen Münster (GmbH und Co KGaA) gibt es Groundhopping aus Deutschland, Italien, Belgien, Tschechien, Portugal, den Niederlanden, der Schweiz, Norwegen, Polen, der Ukraine und Frankreich. Abgerundet wird das überaus kurzweilig geschriebene Heft (aber der Stil hat mir schon in der Omertà zugesagt) mit dem ein oder anderen Konzertbericht, Besuchen beim Flutlicht Festival in Jena und der Copa Ultras in Bordeaux, sowie einem überaus interessanten Bericht über Repressionen und Reiseverbote in Frankreich. Leute, Daumen klar nach oben! Ich freue mich schon heute auf das Erscheinen der zweiten Ausgabe...
Format: A5 - s/w (Einband farbig)
Seiten: 140 Seiten
Kontakt: und.nu.fanzine@gmail.com
_________________________________________________________

UNTERWEGS Ausgabe 20 - 4,50 Euro

Auf sage und schreibe zwanzig Ausgaben hat es der Herr Gruber inzwischen gebracht - tja, bei dem Tempo in den letzten Jahren auch kein Wunder... Im Gegensatz zu den vorangegangenen Ausgaben haut Josef diesmal ordentlich Spielberichte raus - Dunajska Streda vs. Dinamo Minsk, Admira Wacker vs. Rapid, Spartak Trnava vs. Legia, Sarajevo vs. Atalanta, Slovan vs. Rapid, Spartak Trnava vs. Roter Stern (inklusive einem Special zu den ersten Jahren der Brigate), Rapid vs. Slovan (dem Spielbericht folgt ein Kurzinterview mit den Tornados Rapid bezüglich der gezeigten Choreographie), Rapid vs. Wacker Innsbruck, Chukrownik Chybie vs. Goral Zywiec, GKS Tychy vs. Bielsko Biala, Hutnik Krakau vs. Motor Lubin (vor dem Spiel machte Josef einen Abstecher ins mittlerweile verwaiste Stadion von Korona Krakau - ich bin mit ihm d'accord, eine wahre Perle! Im Anschluss an den Spielbericht findet Ihr ein Interview mit Jawor aus Belchatow über die Freundschaft zu Hutnik Krakau), Wisla Krakau vs. Lechia Gdansk und Ferencvaros vs. Ujpest… Abgesehen vom Gastspiel der "Dea" in Sarajevo, gibt es diesmal (leider) keine Spiele mit italienischer Beteiligung respektive aus Italien. Aber das ist bekanntlich Geschmacksache... an echt gelungen Fotos fehlt es trotzdem nicht! Richtig gelungen finde ich den achten Teil des Italien Lexikons, der mit zweiundvierzig Seiten knapp die Hälfte des Heftes einnimmt. Diesmal geht es um Sizilien, Italiens wohl bekanntester und berüchtigster Insel. Den einleitenden Worten folgt die Vorstellung der Region/Insel, ehe es mit den historischen aufgelösten Gruppen ans Eingemachte geht. Gibt es zur Brigate Ultra Nissa 1978 und der Fossa die Leoni 1988 Acireale jeweils eine gute halbe Seite, haut Josef im Zusammenhang mit den Fossa dei Giganti des SS Akragas ein fettes Interview mit Genna Vito, dem Herausgeber des Buches "AKRAGAS - DELLA FOSSA AL SETTORE GLI ULTRAS DELLA VALLE" (das im weiteren Verlauf ebenfalls vorgestellt wird - ebenso wie das Buch "QUANDO SAREMO TUTTI NELLA NORD" über die Curva Nord Catanias). Es folgt die Vorstellung von sage und schreibe siebenundzwanzig Vereinen samt deren Anhang (wie immer gibt es Infos über alle aktiven Gruppen, gute Kontakte, Freundschaften, Rivalitäten und politische Tendenz der Kurve). Leider kommen die beiden großen Vereine aus Palermo und Catania, gerade was die aufgelösten Gruppen (wie beispielsweise die Warriors Ultra Palermo oder die Falange d'Assalto - beides überaus namhafte Gruppen) zu kurz. Aber da setz ich meine Hoffnung auf das geplante große Italienlexikon...
Format: A5 - farbig
Seiten: 92 Seiten
Kontakt: gruberjosef.jg@hotmail.com
_________________________________________________________

WUHLEPRÄDIKAT WERTVOLL Ausgabe 12 - 3,00 Euro

Last but not least bleibt mir noch der Saisonrückblick 2017/2018 des Whulesyndikat aus Berlin-Köpenick. Zu Beginn gibt es unter dem Motto "Eine lebendige Zukunft braucht eine lebendige Vergangenheit" einen Rückblick auf die Oberliga-Aufstiegrunde 1982 (fand ich persönlich sauinteressant!), ehe die Aufarbeitung der Hinrunde und der erste Teil der Rückrunde der abgelaufenen Saison folgen. Anschließend gibt es den zweiten Gedankenanstoß unter dem Motto "Fick dich Konsum!", ein Interview mit Gerhart Kalweit über die Wendezeit, sowie den überaus interessanten Themenblock "Tattoos bei Union" (hierzu gibt es auch fünf farbige Fotoseiten - gefolgt zehn Seiten Streetart und fünf Seiten Choreos/Aktionen). Danach folgt der zweite Teil der Rückrunde 2017/2018 und die Testspiele vor der aktuellen Saison. Zu guter Letzt folgen Gedankenanstoß III (Alles auf Rot - Union oder nix!), ein Rückblick auf das FDGB Pokalfinale 1968, Spruchbänder als Stilmittel der Erinnerung, aufgewärmte Teste aus dem Spieltagsflyer "Wald-Seite" und die Top fünf Unionspiele von Rocco, einem altgedienten der Köpenicker Fanszene.
Format: A5 - s/w (Einband und zwanzig Seiten in der Heftmitte farbig)
Seiten: 124 Seiten
Kontakt: fanzine@wuhlesyndikat.de