Donnerstag, 31. Oktober 2024

VICINI ALLA FOGGIA ULTRAS... wenn die schönen Dinge in den Hintergrund rücken

Zu feiern gab es in den letzten Wochen und Monaten einiges; 25 Jahres Ultras Bochum, 50 Jahre Forever Ultras Bologna...
Hatte ich mich dazu entschieden, über ein unvergessliches Wochenende mit unseren Brüdern und Schwestern in Bologna ein paar Worte zu verlieren, so bin ich der Meinung, dass das hier und heute irgendwie nicht passt. Während wir im Outback von Bologna am Samstagnachmittag/-abend (am Freitagabend gab es schon ein Stelldichein der bis dato angereisten Bochumer - ein Mitglied der Red Fanatics war bereits ebenfalls vor Ort; eine weitere Autobesatzung sollte am Samstag folgen - und einer größeren Anzahl der "Bolos"; wobei ich mich persönlich am meisten über die Anwesenheit von Dadda freute - den Samstag hatte ich zusammen mit Tajczak ganz gemütlich mit einem Bummel durch die Stadt eingeläutet) mit den Forever Ultras und den anderen anwesenden Gästen ein (be)rauschendes Fest feierten, ereignete sich in der rund sechshundert Kilometer entfernten Provinz Basilicata eine Tragödie; auf der Rückfahrt vom Auswärtsspiel bei Potenza Calcio wurde eine Autobesatzung mit Ultras der Curva Nord Foggia in einen folgenschweren Verkehrsunfall verwickelt. Drei Tote (Samuele Del Grande, 13 Jahre alt, Michele Biccari, 17 Jahre alt, und Gaetano Gentile, 21 Jahre alt) und sieben Schwerverletzte standen nach der frontalen Kollision zweier Autos (aus den Zeitung geht hervor, dass sich der Unfall beim Überholmanöver eines Buses auf der Staatsstraße Potenza-Melfi ereignet hatte) zu Buche. An dieser Stelle kommen einem Erinnerungen an den einen oder anderen brenzligen Moment in den Kopf, den man selbst auf Fußballfahrten erlebt hat; und auch der Gedanke, dass es vielleicht auch hätte ins Auge gehen können, respektive daran, wie schnell doch alles vorbei sein kann... 
Was mich in den folgenden Tagen wahnsinnig beeindruckte, war die Solidarität, die den Foggiani aus ganz (Ultrá)Italien entgegengebracht wurde; ebenso wie die Trauerfeier am 17. Oktober im Stadio Pino Zaccheria. Organisiert von den Ultras 1980 wurde den drei Verstorbenen (deren Särge noch einmal vor ihrer Curva Nord aufgebahrt wurden) noch einmal im ganz besonderen Ambiente gedacht. Es war eine Mischung aus Stille, Gesängen, Applaus und der typischen Stadionfolklore. Zudem hielten zwei alten Ultras der Curva Nord Reden zu Ehren der drei (viel zu früh) Verstorbenen, bei denen der ganze Pathos der Ultráwelt zum tragen. Ich finde es immer wieder faszinierend, was unsere Bewegung für ein Zusammengehörigkeitsgefühl inne hat; was für eine (positive) Macht hinter ihr steckt...

“La morte non conosce colori, appartenenze e rivalità. Chi crede nei vecchi valori ha mostrato rispetto e solidarietà… Lunga vita agli ULTRAS!!!”