Mittwoch, 15. Oktober 2025

30 anni Fantastic Supporters 1995

Blicke ich dreißig Jahre zurück, so spielten wir - wie heute - in der 2. Liga, jedoch standen wir nach zehn Spieltagen auf dem zweiten Tabellenplatz; am elften Spieltag der Saison sahen 24.700 Zuschauer ein Unentschieden gegen den ungeliebten Stadtrivalen. Eben jener 15. Oktober 1995 war darüber hinaus der Startschuss für einen neuen, durchaus ambitionierten Fanclub... wobei ich persönlich den Namen Fanclub bis zum heutigen Tage nicht passende finde... Gruppe gefiel mir schon damals besser, wollten wir doch etwas Neues, bis dato in Bochum nicht dagewesenes in die Ostkurve respektive in die Gästenblöcke der Republik tragen. Vorbild waren die bunten und lautstarken Kurven Italiens. In diese hatten wir uns während unserer zahlreichen Fußballtouren verliebt. Auch wenn die zu diesem Zeitpunkt bereits absteigende Fankultur auf der Insel zu diesem Zeitpunkt noch einen gewissen Reiz auf uns ausübte (und uns wohl den zweiten Teil unseres Namens bescherte), war Italien - zumindest für mich - bereits damals das Maß aller Dinge!

Die Faszination Italien im Allgemeinen und Ultrá im Besonderen zieht sich konsequent durch unsere inzwischen dreißigjährige Gruppengeschichte. Angefangen beim "Forza Bochum" und/oder "Forza Ragazzi", das ich als Vorsänger seinerzeit regelmäßig anstimmen durfte, über Slogans wie "la storia siamo noi", "sempre e ovunque dal 1995" oder das heute omnipräsente "Bochum per sempre" zieht sich die Hommage an die Väter der Ultrábewegung jenseits der Alpen wie ein roter Faden durch unsere Gruppengeschichte.

Während unserer Findungsphase in den Jahren 1995 und 1996 gab es nicht nur ein reges Kommen und Gehen bei uns Fantastic Supporters, sondern auch etliche Mitglieder, deren große Liebe eher im Süden der Republik, als im tiefen Westen lag. "Geschuldet" war das dem Mann, der maßgeblich für die Gründung unserer Gruppe war... Ralf Schikora, den ich bereits einige Jahre zuvor als Macher des Bochum und Bayern Freundschaftszines FANTASTIC und Mitglied des Fanclubs Blau-Weiße Union kennen und schätzen gelernt hatte.

Relativ schnell kristallisierte sich jedoch heraus, dass wir (Blau-Weißen) unser primäres Augenmerkt ausschließlich und mit aller Leidenschaft dem VfL widmen wollten! Geblieben ist die historische und gerade in den ersten sieben acht Jahren unserer Gruppe annähernd brach liegende Freundschaft zum FC Bayern München. Mit den Jungs und Mädels von der Dachau City, die wie wir auch in dieser schweren Zeit an diesem besonderen Bündnis festhielten, stehen wir seit nunmehr fast dreißig Jahren Seite an Seite. Wiederbelebt durch die Ultras beider Vereine feierte die Freundschaft zwischen beiden Fanszene Gastspiel unserer Mannen an der Isar im Frühjahr 2023 ihr fünfzigjähriges Bestehen; und das auf einer Ebene, von der wir seiner Zeit nur geträumt hatten!

Die Ultras… ein guter Zeitpunkt den Bogen ins Jahr 1999 zu spannen. Mit uns und den drei Jahre später gegründeten Supreme Corps verfügten wir Bochumer bereits relativ früh über zwei Gruppen, die sich (zu diesem Zeitpunkt) als Ultragruppen verstanden. Nach anfänglichen Reibereien zwischen den jungen Wilden und uns Alten (blicken wir heute zurück, ist es schon lustig, wie seinerzeit „alt“ und „jung“ definiert wurde – heute, zwei oder drei Fangenerationen später, ist eine derartige Klassifizierung definitiv passender) merkten beide Seiten relativ schnell, dass wir unsere durchaus hochtragenden Ziele wohl nur gemeinsam erreichen würden. Um die Kräfte zu bündeln und etlichen gruppenlosen (zu diesem Zeitpunkt hatten wir schon längst Abstand von einem offenen Mitgliedersystem genommen; aufgenommen wurde nur noch, wer unsere Werte hundertprozentig teilte und auch menschlich zu unserem doch sehr speziellen Haufen passte) eine Heimat zu bieten, gründeten wir gemeinsam die Ultras Bochum.

Von diesem Zeitpunkt an stellten wir zumindest optisch unsere Gruppe in den Hintergrund; von der einen oder anderen kleinen Geburtstagsaktion mal abgesehen. Das Ziel einer großen Gruppe… nein, einer großen an einem Strang ziehenden Ostkurve hatte für uns inzwischen oberste Priorität. Alle Kräfte gebündelt zum Wohle unseres Vereins!

Halten wir beim Thema Gruppenjubiläen kurz inne; mit Ausnahme unseres fünfjährigen Bestehens sollten wir diese – wie auch heute – ausnahmslos in Liga zwei feiern… so prekär wie aktuell war die Situation rund um unseren Herzensvereins jedoch bis dato noch nie!

Über Höhen und Tiefen hatte ich auf unserer Feier vor zehn Jahren bereits gesprochen; so belasse ich es heute bei einem Rückblick auf die letzten zehn Jahre. Fangen wir mit den Tiefen an; der Ausgliederung, mit all ihren möglichen (bis heute glücklicherweise nicht eingetretenen) Konsequenzen (und Bedrohungen) folgte die Corona-Pandemie. Mal abgesehen von unterschiedlichen Meinungen zum Umgang mit dieser per se, zeigte sich der Profifußball und damit auch unser Verein von seiner hässlich(st)en Seite! Schade, dass genau in diese Zeit auch die langersehnte (aber eher ins Fabelreich abgestempelte) Rückkehr in die Beletage des Deutschen Fußballs fiel. Einen Aufstieg außerhalb des Stadions/der Stadien zu erleben (und zu feiern) ist mit Sicherheit nicht das, was wir Fans uns gewünscht haben. Glücklicherweise sollten uns nach der Rückkehr der Fans in die Stadien noch einige Spiele im Oberhaus bleiben; bleiben werden mit Sicherheit Erinnerungen an den genialen Sieg im Dortmunder Westfalenstadion (mit einhergehendem Klassenerhalt), der Sieg der aktiven Fanszene gegen den Investoreneinstieg in der DFL und/oder der irre Klassenerhalt in Düsseldorf.

Was mir in den letzten Jahren persönlich jedoch am besten gefallen hat, ist die Tatsache, dass sowohl wir als Fantastic Supporters als auch die Fan- und Ultraszene wieder enger zusammengewachsen ist, was sich insbesondere in etlichen gemeinsamen Aktion/Fahrten/Feiern zeigt.

Zu guter Letzt würde ich gerne noch einmal unseren aktuellen und ehemaligen Mitgliedern an Herz legen, nie die Werte unserer Gruppe, die definitiv ein wichtiges Puzzlestück der ersten Generation von Ultras in Deutschland war, aus den Augen zu verlieren. Denn auch ohne den Untertitel "Ultras Bochum 1995" leben viele von uns ihr Leben 24/7 für den VfL… und hier kommen wir zum bereits erwähnten roten Faden zurück: Bochum per sempre!

Dieser Text ist eine minimal abgewandelte "Sammlung meiner Gedanken" - niedergeschrieben in den frühen Morgenstunden des 11. Oktober 2025, dem Tag unserer (aufgrund der Länderspielpause um vier Tage verfrühten) 30-Jahre-Feier, hatte sich doch, wie schon vor zehn Jahren kein anderer Redner (FaBu wollte nur ein paar einleitende und organisatorische Worte an die Gäste richten) gefunden; letztendlich kamen außer mir im Rahmen der offiziellen Rede auch noch Ralf und ein Mitglied der Dachau City (mehr oder minder freiwillig) zu Wort. Über die Feier will und werde ich hier aber kein (weiteres) Wort verlieren; ich denke, dass alle Beteiligten einen durchaus unterhaltsamen Abend hatten... 😉

Montag, 21. Juli 2025

Mit dem VfL durchs (Tiroler) Unterland...

Nach vier Jahren im Südtiroler Gais (der Ort liegt unweit von Bruneck im Pustertal) mit etlichen Testspielen in Brixen (manch einer konnte die, eigentlich herrlich gelegene Sportzone Süd nicht mehr sehen; schade, dass es nie für ein Testspiel im Ahrstadion des ASC Sankt Georgen, der ja immerhin in der italienischen Serie D gespielt hat) und einem Aufeinandertreffen mit unseren Freunden aus Bologna anlässlich eines "Blitzturniers" im Bozener Drusus Stadion (neben dem FC Bologna und unserem VfL nahm noch der FC Südtirol teil), zog es unsere Equipe in diesem Sommer nach Scheffau am Wilden Kaiser. Sowohl für die zahlreichen Trainingslagerfahrer als auch für mich ein durchaus reizvolles Ziel, sollten doch aufgrund der räumlichen Nähe die meisten Testspiel machbar sein; einzig das abschließende Spiel gegen Metalist Kharkiv sollte aufgrund "privater Verpflichtungen" nicht machbar sein.

Der erste Aufgalopp am frühen Nachmittag des 12. Juli gegen Viktoria Pilsen kollidierte (leider) mit dem Kurt-Landauer-Turnier, so dass im Grenzland-stadion sich in der Kufstein-Arena (warum man hier den Namen ändern musste, bleibt wohl eine der vielen unbeantworteten Fragen) relativ wenige Bochumer eingefunden hatten. Ich selbst hatte mich bereits um kurz nach sieben mit Nils von der Dachau City auf den Weg in Richtung Tirol gemacht, sollte es doch vor dem Spiel noch schnell auf den Pendling gehen, von dem übrigens nicht nur einen herrlichen Blick aufs Kaisergebirge und die Stadt Kufstein hat, sondern auch auf die Austragungsstätte des heutigen Spiels; zuletzt verweilte ich hier übrigens beim Erstrundenmatch des SK Rapid im ÖFB-Cup anno 2018. Rund fünfhundert Zuschauer (neben rund vierzig Bochumern hatten sich auch zehn Tschechen und etliche Herthaner, deren Mannschaft es in diesem Sommer nach Kitzbühel verschlagen hatte) sahen ein munteres Spiel, in dem der tschechische Vizemeister lange Zeit klar das Sagen hatte, jedoch letztendlich über ein Unentschieden (den Führungstreffer der Pilsener in Durchgang eins konnte der viel gescholtene Moritz Broschinski mit einem Traumtor in der 61. Spielminute egalisieren) nicht hinauskommen sollte. Während der Bochumer Tross (dem auch eine Handvoll Fantastic Supporters angehörte) nach dem Spiel in Richtung Scheffau weiterzog, machten wir uns auf den Weg an den Starnberger See, wollten wir doch zumindest noch für ein paar Stunden beim Einladungs-turnier der Schickeria vorbeischauen.





Am Mittwoch stand dann der zweite Ausflug ins Tiroler Unterland auf dem Programm; ursprünglich war für diesen Tag nur ein Testspiel angesetzt, um 18 Uhr erwarteten uns in der Silberstadt Arena in Schwaz die Young Boys aus Bern. Bereits beim Testspiel gegen Pilsen am Samstag kursierte jedoch das Gerücht, dass im Vorfeld noch ein zweites Testspiel gegen Waldhof Mannheim ausgetragen werden sollte; was sich am selben Abend dann auch bestätigen sollte. Angepfiffen sollte dieses Spiel bereits um 13 Uhr werden; Austragungsort war das kurz hinter Kufstein gelegene Angerberg. Da ich bis kurz nach zwölf arbeiten musste, war eine pünktliche Ankunft so gut wie unmöglich; letztendlich sollte ich Mitte der ersten Halbzeit in der durchaus schicken Anlage des SV Angerberg (dessen erste Mannschaft übrigens in der Gebietsliga Tirol Ost spielt) eintreffen. Nachdem ich die letzten Minuten des ersten Durchgangs mit FaBu und Kai (die es sich auf Seiten der 2½ Tribünen bei den Fahnen gemütlich gemacht hatten) ausgetauscht hatte, verzog ich mich mit dem Pausenpfiff auf den gegenüberliegenden Graswall, wo Ultras Bochum sich niedergelassen hatte. Unsere B-Elf sollte einen zwei Tore Rückstand nach rund einer Stunde letztendlich noch drehen, und vor etwas mehr als dreihundert Zuschauern den Platz als Sieger verlassen. Aufgrund mangelnder Vignetten zog der Tross anschließend auf Tirols Landstraßen weiter in Richtung Schwaz. Während Ultras Bochum sich zur Stärkung im Gasthof zur Krippe "Tippeler" traf, zog es uns in die Stadionpinte des SC Schwaz (aus unerfindlichen Gründen konnte ich den Rest der "Alten Garde" nicht zu einem kleinen Spaziergang überreden 😕); das Preis-/Leistungsverhältnis konnte uns hier definitiv überzeugen! Ach ja, am Rande konnten wir zudem noch die zweite Halbzeit des Spiels der B-Elf der Young Boys gegen Huddersfield Town (die im Gegensatz zu den Schweizern von etlichen Schlachtenbummlern begleitet wurden) verfolgen. Mehr als turbulent sollte es ab 18 Uhr auf dem satten Grün zugehen. Nach einer unterirdischen ersten Halbzeit führte der Tabellendritte der Schweizer Super League Saison 2024/2025 durchaus verdient mit vier zu eins gegen unsere Jungs, ehe diese nach dem Seitenwechsel groß aufspielten; letztendlich konnte der zweite Sieg (dem 3:2 am Nachmittag folgte ein 5:4) des Tages eingefahren werden. Puh, Siege (vor allem gegen favorisierte Mannschaften) in der Vorbereitung bedeuten bei uns in Bochum ja meist nix Gutes! Bleibt zu hoffen, dass diese (langjährige) These in der kommenden Saison endlich mal ad absurdum geführt wird. Während sich die Trainingslagerfahrer auf den Weg in Richtung Scheffau machten, ging es für mich zurück in Richtung Heimat.









Am Freitag hatte ich mit FaBu noch eine "kleine" Bergtour ins Auge gefasst (mit oder ohne anschließendem Besuch des Mannschaftstrainings und/oder des Fanabends), aber leider musste der gnädige Herr wichtige vereinspolitische Entscheidungen treffen, so dass es letztendlich allein auf die Hintere Goinger Halt ging. Beim abschließenden Testspiel gegen Metalist Kharkiv (gespielt wurden übrigens zwei Mal sechzig Minuten), das ebenfalls in Schwaz ausgetragen wurde, fielen übrigens keine Tore.

Sonntag, 25. Mai 2025

As time goes by... KINGS OF THE CUP 2013!

Nach den beiden Rückblicken auf die verlorenen Finale von 2010 und 2012 nun endlich der Blick zurück auf jeden denkwürdigen 25. Mai 2013, als die Bayern im Londoner Wembley Stadium das Finale gegen den BVB mit zwei zu eins für sich entscheiden konnten, und sich nach zwölf Jahren endlich wieder die Krone des europäischen Fußball aufsetzen konnten. Der Bericht stammt abermals aus dem zweiten Band der "MOMENTAUFNAHMEN".
Aller guten Dinge sind drei… so lautete zumindest das Motto unter zahlreichen Roten (natürlich auch bei unseren Dachauer Freunden)! Nach den verlorenen Finalspielen in Madrid 2010 und München 2012 sollte (gegen Dortmund war es wohl eher ein MUSS) der Henkelpott endlich wieder an die Isar geholt werden. Obwohl die Bayern auch diesmal die begehrten Karten (mehr oder weniger) verlosten, schafften es wohl letztendlich die Meisten an eines der begehrten Tickets zu kommen (ich sag noch mal ein fettes "Vergelt‘s Gott" an die Jungs von der Dachau City)… Nachdem wir bezüglich der Anreise ein paar Varianten durchgespielt hatten, entschieden wir uns letztendlich für einen der Club Nr. 12 Busse - Nils wurde zwecks "Platzsicherung" nach Niederbayern geschickt, so dass wir uns letztendlich in den ersten zwei Reihen im Obergeschoß des Doppeldeckers breit machen konnten… Die Fahrt verlief nicht nur feucht-fröhlich (das nächste Mal müssen wir jedoch definitiv mehr Dösken mitnehmen), sondern auch recht kurzweilig. Für Spannung sorgte nur die Grenzkontrolle vor der Einfahrt in den Eurotunnel, da sich ein blinden Passagier vom Inferno unter unserem "Krempel" versteckt hatte - entdeckt wurde er nicht ;-) Als wir gerade die Stadtgrenze Londons erreicht hatten, ereilte uns die Info über den Dortmunder "Angriff" auf die Münchner Ultrabusse am Wembley Stadium, bei dem letztendlich nicht viel passiert ist. Am Parkplatz angekommen unterhielten wir uns ein wenig mit den zahlreich anwesenden Bekannten, ehe sich unser Haufen zwecks Nahrungsaufnahme auf den Weg in die Innenstadt machte, wo auch noch ein wenig an der Themse herumgeschlendert wurde. Anschließend teilten wir uns. Während die Einen (unter anderem meine Wenigkeit) noch beim offiziellen Treffpunkt der Bayernszene vorbeischauen wollten, zog es die anderen noch zur Towerbridge… Kurz vor der Öffnung der Stadiontore trafen wir uns wieder am Bus, ehe es (zumindest für mich zum ersten Mal) ins umgebaute Wembley Stadium ging. Ganz ehrlich, mir hat das alte bei Weitem besser gefallen, auch wenn ich zugeben muss, das der Neubau auch was hat… Zusammen mit Fabu (neben Peter der dritte Fantastic Supporter, der die Roten nach London begleitet hatte) wurde noch schnell die Fahne der Dachau City mit einem blau-weißen Stück Stoff verschönert, ehe wir uns (ich bis kurz nach dem Anpfiff - Fabu sollte "etwas" länger bleiben) auf der Haupttribüne breit machten. Nach der opulenten und "gewaltverherrlichenden" Eröffnungszeremonie (wofür braucht man eigentlich so 'nen Scheiß?) startete die Kurve der Roten mit einer (trotz Hindernis - der kleine Mittelrang, in dem sich Sponsoren und VIPs ihren fetten Hintern platt drückten, musste frei bleiben!) durchaus gelungenen Choreographie. In der Mitte wieder der Europa pokal, links und rechts daneben die Jahre in denen dieser gewonnen werden konnte. Vervollständigt wurde das Ganze mit zwei (an das siegreiche Finale von Mailand angelehnten) Transparenten, auf denen stand, dass heute wieder ein guter Tag wäre… Die Borussen verzichteten aufgrund der Beschränkungen auf eine Choreographie - Hut ab, für diese konsequente Haltung! Stimmungstechnisch konnten beide Seiten über weite Strecken des Spiels überzeugen, wobei man ehrlicherweise sagen muss, dass die Dortmunder aufgrund der Positionierung im Unterrang leichte Vorteile hatten. Dafür konnten Schickeria, Inferno & Co. nach dem Seitenwechsel mit einer feinen Pyroshow glänzen. Spätestens nach dem Siegtreffer durch Arjen Robben zwei Minuten vor Schluss (bis dahin erlebte man ein Wechselbad der Gefühle) rastete die Kurve der Roten kollektiv aus! Nach der Siegerehrung verweilten wir noch ne Zeit im Stadion, ehe es zurück zum Bus ging… Party on!

Montag, 19. Mai 2025

Finale dahoam anno 2012

Der Traum vom "Finale dahoam 2.0" ist nach dem unglücklichen Aus gegen Inter für unsere Münchner Freunde leider wie eine Seifenblase geplatzt; dennoch wage ich einen Blick zurück ins Jahr 2012. Nachdem die Bayern die Gruppenphase mit dreizehn Punkten auf Platz eins abgeschlossen hatte (die Klingen kreuzte man hierbei mit dem SSC Neapel, Manchester City und dem FC Valencia), wurden im Achtel- und Viertelfinale der FC Basel und Olympique Marseille klar bezwungen, ehe der Finaleinzug gegen Real Madrid "erst" im Elfmeterschießen klar gemacht werden konnte. Nachdem die Kartensituation wie erwartet katastrophal war, hatte ich mich eigentlich schon damit abgefunden, dem erste europäische Finale unserer Freunde (während meiner aktiven Fankariere) nicht live erleben zu können, sollte mir letztendlich der "Zufall" doch noch ein Tor öffnen. Meine Erlebnisse von der mehr als unglücklichen (und vor allem unverdienten) Niederlage gegen den FC Chelsea stammt einmal mehr aus dem zweiten Band der "MOMENTAUFNAHMEN".
Zwei Tage nach dem Damenfinale zwischen Lyon und Frankfurt im Münchner Olympiastadion, das viele Ältere nutzten, um mit ihren Kindern die alte Heimat der Bayern zu besuchen oder einfach in Erinnerung zu schwelgen, war es endlich soweit - Finale dahoam! Dank der mehr als katastrophalen Kartenverteilung der Roten standen viele treue und langjährige Fans ohne Tickets da… in meinen Augen ein Unding! Für mich startete der Tag mit einer Handvoll Dachauer, die bei der Kartenverlosung (in dem Zusammenhang ein UNWORT!) ebenfalls leer ausgegangen waren, bereits am frühen Samstagmorgen, schließlich wollte man (wenigstens) das Finalflair in der Münchner Innenstadt voll auskosten (natürlich wollten wir uns hierbei auch nach bezahlbaren Karten umschauen). Nach Frühstück am Viktualienmarkt und gemütlichen Stunden im Hofgarten (zwischendurch flanierten wir natürlich durch die Fußgängerzone und die Schillerstraße, die wie auch beim Länderspiel 2001 fest in englischer Hand war) landeten wir mehr oder weniger zufällig auf der Sponsorenparty der holländischen Brauerei Heineken in einem Münchner Nobelrestaurant…😉 Leider konnten auch hier keine Karten "erbeutet" werden, auch wenn man ein ums andere Mal kurz davor war… Irgendwann wurde es dann aber Zeit den Weg nach Fröttmaning anzutreten, um hier vielleicht doch noch an eine der begehrten Karten zu kommen… Während meine Begleiter letztendlich vor den Toren der heimischen Arena bleiben mussten (unheimlich bitter, wenn man bedenkt, wohin die Jungs die Roten schon überall begleitet hatten), schaffte ich es doch noch in den Genuss des Finales zu kommen (vielen Dank an alle Münchner, die das ermöglicht haben!)… Auch heute war der zentrale Teil der Bayernchoreographie das Objekt der Begierde umrandet von roten und weißen Pappen, dazu gab es im Mittelrang etliche Wahrzeichen Münchens zu sehen, sowie im Ober- und Unterrang die Transparente "UNSERE STADT - UNSER STADION - UNSER POKAL". Gefiel mir richtig gut! Auf Seiten der "Gäste" gab es lediglich vom Verein verteilte Fahnen (gab es bei Bayern übrigens offiziell auch) - mehr hatte ich aber auch nicht erwartet… Stimmungstechnisch gaben die Bayern das komplette Spiel über den Ton an, lediglich nach dem völlig unverdienten Ausgleich zwei Minuten vor Schluss (Thomas Müller hatte die Bayern, die Spiel und Gegner klar dominierten, in der 83. Minute in Führung gebracht) durch Didier Drogba und nach dem gewonnenen Elfmeterschießen (nachdem Arjen Robben bereits in der Verlängerung vom Punkt aus gescheitert war, "versagten" im finalen Elfmeterschießen Ivica Olic und Bastian Schweinsteiger) konnten sich die Engländer ordentlich Gehör verschaffen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit gab es seitens der Münchner Ultras wieder eine durchaus sehenswerte Pyroshow! Während Chelsea den mehr als glücklichen Triumph in der Königsklasse mit seinem Anhang noch ausgiebig feierte, verließen die meisten Roten die Arena recht bald mit hängenden Köpfen…

Montag, 5. Mai 2025

02. Mai 2025 - 1.FC Heidenheim vs. VfL Bochum 0:0

Nach sechs sieglosen Spielen, in denen unser Mannschaft lediglich vier Tore auf der Habenseite verbuchen konnte (und das bei vierzehn Gegentoren), musste in Heidenheim unbedingt gewonnen werden, um noch halbwegs realistische Chancen auf das Erreichen des Relegationsplatzes zu haben; in der eigenen Hand hatten wir das nach dem durchaus enttäuschenden Unentschieden im Heimspiel gegen die Eisernen aus Köpenick (in dem sich einmal mehr zeigte, dass die Mannen von Trainer Dieter Hecking zwar alles in die Waagschale geworfen haben, es aber letztendlich nicht nur am Fortune, sondern auch an der fehlenden Qualität des Kaders scheiterte - hier hatte man nach den Abgängen von Kevin Stöger, Keven Schlotterbeck, Takuma Asano und Patrick Osterhage den Kader definitiv nicht gleichwertig "aufgefüllt") ohnehin nicht mehr. Für mich der Moment, in dem der letzte Hoffnungsschimmer zu schwinden begonnen hatte; auch wenn man sich ja gerade als langjähriger leiderprobter VfLer bekanntlich an jeden Strohhalm klammert!
Um die Mannschaft noch einmal ordentlich zu puschen, war das Abschlusstraining am 1. Mai auf Wunsch der aktiven Fanszene ins Ruhrstadion verlegt worden; weit über viertausend Fans versuchten die Spieler hinter der "Immer vorwärts VfL Bochum" Zaunfahne für das alles entscheidende Spiel noch einmal richtig heiß zu machen. Heiß her gehen sollte es auch bei der Abfahrt des Spielerbusses in Richtung Ostalb.
Ich muss zugeben, dass meine Anspannung auf dem Weg nach Heidenheim von Minute zu Minute größer wurde; zumindest das nötige Feuer scheine ich in all den Jahren noch nicht verloren zu haben (auch wenn ich zugeben muss, dass die Flamme zwischenzeitlich nur noch auf Sparflamme loderte; man nehme beispielsweise die Ausgliederung im Oktober 2017 oder die "Entfremdung" des Profifußballs während der Corona-Pandemie). Für ein wenig Ablenkung sorgten die vielen Bekannten, die sich nach und nach vor dem Gästeblock des Albstadions einfanden (aufgrund einer Buspanne und dem damit verbundenen "Umstieg" auf Autos und Neuner kam Ultras Bochum "tröpfchenweise" an). Ein Riesendank an dieser Stelle an die große Abordnung unserer Münchner Freunde, die uns bei diesem "Schicksalsspiel" unterstützten! Knapp vierzig Minuten vor dem Anpfiff wurde es dann langsam aber sicher Zeit sich in die Schlange vor dem Einlass zum Gästeblock einzureihen. Zum Warmlaufen der Spieler wurde es bei uns das erste Mal richtig laut; ganz ehrlich, mir lief es eiskalt den Rücken 'runter! Als beide Mannschaften um kurz vor halb neun das Spielfeld betraten präsentierte das Ruhrstadtkollektiv eine Fähnchenchoreographie unter dem Motto "SCHIESS EIN TOR - LASS UNS TRÄUMEN", bei der neben besagter Folienfahnen (in den drei Blautönen der Gruppe) auch Konfettishouter zum Einsatz kamen. Was die gut zweitausend mitgereisten Bochumer in den folgenden hundertneun (allein in Halbzeit zwei gab es aufgrund der schweren Verletzung des Heidenheimer Keeper Kevin Müller, der nach einem Zusammenstoss mit Ibrahima Sissoku bewusstlos zu Boden ging, vierzehn Minuten Nachspielzeit; im ersten Durchgang erlitt Philipp Hofmann einen Rippenbruch, wobei sich die Rippe ins Rippenfell bohrte und so einen Lungenkollaps auslöste) Minuten in punkto Stimmung ablieferten war definitiv erstligareif (in meinen Augen der beste Auswärtsauftritt seit dem Klassenerhalt 2022 beim Nachbarschaftsduell in Dortmund). Obwohl unsere Mannen auch heute der Wille keinesfalls abzusprechen war, schaffte man es nicht, eine der wenigen Chancen (hundertprozentige hatten wir meines Wissens nach exakt zwei; erst traf Myron Boadu nur den Pfosten, ehe er in der Nachspielzeit den Ball neben das Tor lupfte, anstatt den Ball auf den mitgelaufenen Moritz Broschinski quer zu legen; wobei ich mir nicht sicher bin, ob der ehemalige Dortmunder dann nicht auch wieder über die eigenen Beine gestolpert wäre - unglaublich, was dieser Kerl auf dem Platz zusammen-stolpert!) in Zählbares umzumünzen, so dass es letztendlich bei einem torlosen Unentschieden blieb. Zum (vorzeitigen) Sterben zu viel, zum Leben zu wenig! Obwohl ich - wie eingangs berichtet - nach dem Unentschieden gegen Union innerlich schon mit dem Klassenerhalt abgeschlossen hatte, drohten mich nach dem Schlusspfiff meine Gefühle doch (noch einmal) zu übermannen. Scheiße; nie war es einfacher die Liga zu halten als in dieser Saison.
Rechnerisch ist es ja noch immer möglich, einzig der Glaube (wobei die zwei Siege der eigenen Mannschaft in meinen Augen unrealistischer sind, als die notwendigen Patzer von Kiel und Heidenheim) daran fehlt.





 (alle Fotos Photomafia Bochum)

Mittwoch, 9. April 2025

Ein Blick zurück... Champions League Finale anno 2010

Am 22. Mai 2010 trafen der FC Bayern München im Finale der Champions League auf Inter Mailand; ausgetragen wurde das Spiel im Stadio Santiago Bernabéu in Madrid. Hier der Bericht zu diesem Spiel aus dem zweiten Band meiner "MOMENTAUFNAHMEN".
Nach dem fulminanten Halbfinale gegen Olympique Lion fieberte die komplette Bayernszene (und mit ihr unzählige Freunde) auf das große Finale im Stadio Santiago Bernabéu… Für mich sollte es mit einem Teil unserer Dachauer Freunde mit dem Bus der Red Munichs in die spanische Hauptstadt gehen - und dass mit angerissenem Kreuzband und 'nem ordentlichen Meniskusschaden! Aber mit dem einen oder anderen Cuba Libre sollte zumindest die Hinreise reibungslos über die Bühne gehen… Vielen Dank an jeden einzelnen Businsassen für die unvergesslichen Stunden. Unvergessen bleibt für mich Bonsais Ansprache an die Dachauer bezüglich möglicher exhibitionistischer Anwandlungen - die Dachau City scheint ja diesbezüglich ihren Ruf weg zu haben… 😊 In Madrid angekommen legte ich mich erst einmal in unmittelbarer Nähe der Bayernkurve (vor ner Luxusboutique) zum chillen ab, während sich die anderen mit Hilfe von Nils Schwester (lebte ne Zeit in Madrid und war an jenem Tag zufällig vor Ort) auf die Suche nach dem abgeschleppten Choreoneuner des Club Nr. 12 machten, zu dessen Insassen ein weiterer Dachauer zählte. Anschließend ging es noch gemütlich in eine Tapasbar, ehe es langsam aber sicher Zeit wurde, das Stadion zu betreten. Schnell noch die Auswärtsfahne der Fantastic Supporters über die große Fahne der Dachau City (das Dachau musste übrigens auf Geheiß der UEFA überklebt werden, da es aus Sicht der verkalkten Herren ein rechtsradikales Symbol darstellt - alles klar! Das Thema Dachau/UEFA sollte unsere Freunde in der Folgezeit noch ordentlich beschäftigen…) gehängt, und schon befand ich mich Bonsai unvergessen! auf der Suche nach einem geeigneten Fotoplatz. Fündig wurde ich nach einigem Hin und Her auf der Gegengeraden… Bayern wählte, wie auch schon 2001, als Hauptelement der Choreographie den Europapokal der Landesmeister, daneben auf rot-weiß gestreiftem Hintergrund die Initialen "FCB". Dazu gab es mittels Transparent, die klare Ansage, dass es heute Nacht nicht ohne den Henkepott nach Hause gehen würde. Inter präsentierte mittels Blockfahne das Vereinswappen mit dem Champions League Logo als "Krone". Auf großen Transparenten links und rechts daneben war zu lesen, dass man jetzt zusammen seinen "Traum" krönen wolle. Alles in allem ordentliche Intros auf beiden Seiten, auch wenn mir persönlich das letzte "Extra" gefehlt hat. Aber das ist jammern auf hohem Niveau… Stimmungstechnisch hatten die Bayern, angetrieben durch die Ultras im dritten Rang, zumindest bis zum null zu eins (mach einer meinte sogar bis zum alles entscheidenden zweiten Tor der Interisti) klar die Nase vorn - von den Nerazzuri hatte ich mir bei Leibe mehr erwartet! Lediglich in den letzten zwanzig Minuten konnten sie mich einigermaßen überzeugen - tja, die Curva Nord scheint auch nicht mehr das zu sein, was sie zur guten alten Zeit (in bella Italia) einmal war… Nach dem Seitenwechsel präsentierte die Schickeria erst ihre rot-weiß gestreifte Blockfahne, ehe es im Oberrang der Bayernkurve ordentlich brannte - ein geiler Anblick! Inter verzichtete auf Pyro und hantierte stattdessen mit unzähligen Fähnchen… Nach der Siegerehrung holte ich schnell meine sieben Sachen aus dem Bus, sagte "Servus" zu meinen Mitstreitern - heim ging es knieschonend mit dem Choreoneuner des Club Nr. 12. Seit der Heimfahrt hab ich übrigens nen Ohrwurm - "Dancing with tears in my eyes" - vielen Dank hierfür an unseren Fahrer! 😉






8. April 2025 Bayern München vs. Internationale FC 1:2

Auf dem Weg zum "Finale Dahoam" sollte der FC Bayern die Klingen mit den Nerazzuri aus der lombardischen Hauptstadt kreuzen. Ein Duell mit langer Tradition. Ich erinnere mich insbesondere an das Aufeinandertreffen im UEFA-Cup 1988, als die Bayern eine 0:2-Heimniederlage im San Siro noch drehen konnten (die Bayern siegten durch Tore von Jürgen "Cobra" Wegmann, Klaus Augenthaler und Roland Wohlfahrt mit drei zu eins - damals standen bei Inter Legenden wie Walter Zenga, Giuseppe Bergomi, Andreas Breme, Lothar Matthäus, Nicola Berti und Aldo Serena auf dem Platz), das Champions League Finale 2010 (das die Mailänder als haushoher Favorit mit zwei zu null für sich entscheiden konnten), sowie Aufeinandertreffen im Achtelfinale der Königsklasse anno 2011 (dem 1:0-Sieg in Mailand folgte eine 2:3-Niederlage in München; damals fand noch die Auswärtstorregel Anwendung). Von drei entscheidenden Duellen konnten die Italiener zwei für sich entscheiden; höchste Zeit also, um diese Statistik auszugleichen!
Mit einer Mischung aus Vorfreude und Anspannung ging es mit einer Autobesatzung der Dachau City, die anlässlich des Geburtstages unseres leider viel zu früh verstorbenen Freundes Bonsai dessen "Gedenkfahne" mal wieder im Gepäck hatten (ebenso wie die, zum dreißigjährigen Bestehen neu erstellte Zaunfahne; ja, mit der optischen Präsenz im Stadion haben es unsere Dachauer Freunde nicht mehr so 😅). Zum Einlaufen wurde in der Südkurve eine "Kings of the Cup"-Fahne über alle drei Ränge präsentiert; sah gerade mit den Schatten, die das "Wehen" der Fahne symbolisieren sollte, richtig geil aus! Sowohl auf dem Rasen als auch auf den Rängen legten die Roten los wie die Feuerwehr. Leider schafften es weder Michael Olise noch Harry Kane ihre Hochkaräter im Gehäuse von Yann Sommer unterzubringen, und so kam es in Minute 38 wie es kommen musste; mit der ersten richtigen Chance erzielte Lautaro Martinez den Führungstreffer für die Schwarzblauen, sehr zur Freude der mitgereisten Interisti (die Curva Nord befindet sich seit Ende letzten Jahres - im Rahmen einer groß angelegten Razzia wurden am 30. September neunzehn führende Personen der beiden Mailänder Kurven wegen dem Aufbau mafiöser Strukturen zur systematischen Bereicherung auf Kosten der eigenen Vereine festgenommen - in einer Art Findungsphase, die durch Einschränkungen und Repressionen erschwert wird). Diese hatten aufgrund von Repressionen und der "beschämenden" Erhöhung der Ticketpreise im heimischen San Siro die ersten zwanzig Minuten geschwiegen; mit der Aufnahme des Tifo hatte sie ein Fahne mit der Aufschrift "Noi abbiamo l'Inter nel cuore" (Wir tragen Inter im Herzen) vor ihrem Block befestigt. Während das Gegentor und später ein medizinischer Zwischenfall der Südkurve ein wenig den Wind aus den Segeln nahm (in dieser Phase schaffte man es auch nicht das restliche Publikum "mitzunehmen"). Mitte der zweiten Halbzeit, als der Ausgleich aufgrund der schier unzähligen Chancen der Hausherren eigentlich permanent in der Luft lag, wurde es dann wieder richtig laut. Man hatte das Gefühl, dass sowohl Südkurve als auch der Rest des Stadions den Ball mit seinen Gesängen förmlich ins Tor tragen wollte. In der 85. Spielminute explodierte das Stadion, als dem kurz zuvor eingewechselte Thomas Müller doch noch der hochverdiente Ausgleich gelang. Leider sollten die Bayern, die in den letzten Minuten unbedingt auch das zweite Tor erzielen wollten (und dies auch fast geschafft hätten), von Inter kurz vor Schluss nach einem perfekt gespielten Konter eiskalt bestraft. So geht es in der kommenden Woche mit einer durchaus vermeidbaren Niederlage als Hypothek nach Mailand; aber warum sollte sich die Geschichte (denkt das Aufeinandertreffen im UEFA-Cup anno 1988) nicht wiederholen?