Donnerstag, 12. März 2020

Geisterspiele, Solidarität und das liebe Geld...

Kein Thema beschäftigt die Menschen momentan wohl mehr als "Covid-19", gemeinhin auch "Coronavirus" genannt... Täglich werden wir mit "Hiobsbotschaften", Zahlen von Neuinfizierten und drastischen Maßnahmen gegen die "ungebremste" Verbreitung bombardiert. Da ich mich weder mit Viren, noch mit Epidemien respektive Pandemien auskenne, erlaube ich mir an dieser Stelle kein Urteil über den Sinn (oder Unsinn) der getroffenen (staatlichen) Maßnahmen; erlaube mir aber doch folgende zwei Fragen zu stellen... erstens - warum schafft es Europa nicht an einem Strang zu ziehen? zweitens - worin besteht bitte der Unterschied zwischen einem Fußballstadion (nach Lust und Laun auch gegen Konzert oder eine andere Sportveranstaltung zu ersetzen) und einem gefüllten Zug (im öffentlichen Nahverkehr)? Von der "mehr als tausend Personen"-Regel ganz zu schweigen...
Bei "Gesprächen" (inzwischen kommuniziert man ja meist mittels Nachrichtendiensten) mit Freunden in Italien scheint einiges Sinn zu machen, ist die Situation dort doch vieler Orten überaus kritisch. Was ich/wir aber von den Italienern (in meinem Fall natürlich insbesondere von den Ultras) lernen kann/können, ist Solidarität wichtiger den je ist - auch wenn es bestimmt nicht leicht fällt, so sollte man doch ebenfalls das eigene Sozialleben zum Wohle der "Gefährdeten" (sprich Alten und Risikogruppen) in Zeiten wie diesen hinten anstellen, um sowohl eine (rasche) Verbreitung des Virus, als auch eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. In diesem Zusammenhang sollte man sich selbst fragen, ob es unbedingt nötig ist, seinem Verein (auch wenn es zweifelsohne schwer fällt) zu den Geisterspielen in den kommenden Wochen (oder Monaten) zu folgen...
Und somit wären wir auch schon beim Thema "Geisterspiele". In meinen Augen ein Unding; ja ein Schlag ins Gesicht all derer, die Woche für Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr Geld und Freizeit opfern, um ihrem Herzensverein rund um die Welt (na ja, im Falle des VfL Bochum beschränkt sich der Radius zumeist auf Deutschland und bestenfalls aufs benachbarte Ausland) zu folgen. Sinnvoller wäre es in meinen Augen, den kompletten Spielbetrieb bis auf weiteres vollkommen auszusetzen, denn was ist denn der Fußball ohne seine Fans? Geisterspiele kosten zudem nicht nur den Heimvorteil der eigenen Elf, sondern reißen aufgrund der entgangenen Einnahmen (Eintrittskarten, Catering, etc.) gerade bei den kleineren Vereinen riesige Löcher in die (meist eh klammen) Kassen. Und was ist, wenn sich wie in Hannover oder Turin Spieler infizieren, und (eigentlich) die ganze Mannschaft in Quarantäne muss? Aber wahrscheinlich ist das schädlich für die Fernsehmillionen, die ja unter anderem die (eh schon prallen) Kassen der Verbände füllen. Das einfachste wäre es doch, die unnötige aufgeblähte Europameisterschaft um ein Jahr zu verschieben, um so Luft für eine faire und für alle Beteiligten schönere Austragung der restlichen Saison zu gewährleisten!

Eine überaus lesenswerte Erklärung des Club Nr. 12 und der Gruppen der Südkurve zu diesem Thema findet Ihr hier.