Montag, 31. Dezember 2018

Mit einem Blick zurück in den Mai 2001 verabschiede ich mich aus dem Jahr 2018...

Zum Ende des - irgendwie durchwachsenen - Jahres werfe ich noch einmal einen Blick zurück... diesmal entführe ich Euch in den Mai 2001, der wohl den meisten Ultras, Fans und Sympathisanten des FC Bayern ewig in Erinnerung bleiben wird - ich sag nur Milano, San Siro, 23. Mai 2001! Ich hole jedoch etwas weiter aus, war doch damals einiges los in meinem Fußballkosmos...

34. Spieltag 1. Bundesliga am 19.05.2001
Ulrich-Haberland-Stadion... äh... BayArena Leverkusen
Bayer Leverkusen vs. VfL Bochum 1:0

Da es nach dem Gastspiel der Bochumer in Leverkusen mit dem Zug weiter nach Genova gehen sollte, wo am Sonntagnachmittag das Spitzenspiel der Serie B zwischen Sampdoria Genova und Venezia Mestra stattfinden sollte, machte ich mich bereits am Freitagabend mittels Deutscher Bahn AG auf den Weg nach Bochum... Als ich um kurz vor zwei am Bochumer Hauptbahnhof aus dem Inter City fiel... scheiß Alkohol... wurde ich bereits sehnsüchtig von einer Autobesatzung Ultras erwartet. Nachdem mir die Jungs offenbart hatten, dass bis dato keine einzige, der für das morgige Gastspiel in Leverkusen geplanten Plastikfähnchen fertig wäre, und wir darüber hinaus noch keine Räumlichkeiten... wie bereits erwähnt war es kurz vor zwei... hätten, um doch noch ein paar Fähnchen fertigzustellen. Letztendlich landeten wir um zwanzig nach drei in Ennos Bude... zuvor hatten wir Enno auf einer Studentenparty so lange genervt, bis er sich endlich bereit erklärt hatte, uns Unterschlupf zu gewähren... wo wir uns erst einmal ein Tässchen Bacardi Cola genehmigten, ehe wir uns endlich an die Arbeit machten... Um kurz nach acht verließen wir, völlig übermüdet und leicht verkatert, Ennos Bude mit rund vierhundert blauen und weißen Fähnchen im Gepäck... Nachdem wir im Stadtpark ein wenig Augenpflege betrieben hatten, zogen wir weiter in den Dorfbrunnen, wo sich nach und nach etliche Bekannte einfanden... Während die meisten Ultras den Weg nach Leverkusen erst um kurz nach eins mit dem Sonderzug antraten, machte ich mich bereits eine Stunde früher mit Fabian, der einmal mehr das ganze Material an Bord hatte, auf den Weg ins Rheinland... Obwohl die Eingangskontrollen zum Gästeblock einmal mehr ein wenig übertrieben waren... jeder zweite Bochumer musste seine Schuhe ausziehen... schafften es einige Herrschaften pyrotechnische Erzeugnisse mit ins Stadion zu nehmen... Zum Einlaufen der beiden Mannschaften siegen auf Leverkusener Seite schwarze, rote und weiße Luftballons 'gen Himmel. Des weiteren bahnten sich unzählige Wurfrollen den Weg in Richtung Spielfeld... Auf unserer Seite kamen die bereits erwähnten blauen und weißen Fähnchen, sowie die in den Block geschmuggelten pyrotechnischen Erzeugnisse zum Einsatz, was die sonst so übermotivierten Ordner nicht im geringsten tangierte... Während die Stimmung unter den zweitausend mitgereisten Bochumern über weite Strecken des Spiels mehr als ordentlich... bisweilen sogar genial... war, brachten die Leverkusener nicht sonderlich viel zu Stande... Leider vergaben unsere Herren Profis auch heute wieder viel zu viele Chancen, und so wurde es letztendlich nichts mit einem Punktgewinn im letzten Bundesligaspiel... Als auf der Anzeigetafel der Führungstreffer des Hamburger Sport Verein gegen die Bayern vermeldet wurde, herrschte im Gästeblock völlige Stille... Schalke Deutscher Meister - einfach grauenhaft... während der Jubel der restlichen zwanzigtausend Zuschauer im annähernd ausverkauften Ulrich-Haberland-Stadion... äh... der annähernd ausverkauften BayArena keine Grenzen kannte... Als wenig später der Ausgleich der Bayern in allerletzter Minute vermeldet wurde, pogte der Pöbel im Gästeblock übelst ab. Nicht etwa, weil die Bayern Meister geworden waren, sondern weil dem ach so geliebten Nachbarn aus Gelsenkirchen die schon sicher geglaubte Meisterschaft doch noch entrissen worden war... Nachdem wir uns bis um kurz vor sechs im Gästeblock herumgetrieben hatten, machten wir uns langsam auf den Weg zum Bahnhof Leverkusen-Mitte. Aufgrund der sommerlichen Temperaturen verspürte der eine oder andere Bochumer unterwegs Durst, woraufhin ein nahegelegener Kiosk überfallen... äh... aufgesucht wurde... Eine Stunde später verabschiedete ich mich in Köln von den Bochumer Zugfahrern, schließlich sollte es wenig später mit dem Zug via Karlsruhe, wo sich der Nürnberger Klaus zu mir gesellen wollte, und Basel nach bella Italia gehen...

35. Spieltag Serie B Italien am 20.05.2001
Stadio Luigi Ferraris Genova
US Sampdoria vs. Venezia Mestre FC 4:1

Leider klappte nicht alles wie geplant... Der Zug, für den ich mich entschieden hatte, bestand bis Karlsruhe nur aus Schlaf- und Liegewägen. Da diese erstens unbezahlbar waren... in meinem Geldbeutel herrschte bereits seit Wochen Ebbe... und zweitens sowieso restlos ausverkauft waren, blieb mir nichts anderes übrig, als einen späteren Zug zu nehmen, was zur Folge hatte, dass wir erst zwanzig Minuten vor Spielbeginn am Piazza Principe in Genova ankamen... Obwohl wir den Taxifahrer, der uns zum Stadio Luigi Ferraris bringen sollte, anspornten, sämtliche Verkehrsregeln zu missachten, erreichten wir unser Ziel erst sieben Minuten nach dem Anpfiff... Am Eingang zum Settore Ospiti wurden wir bereits sehnsüchtig von Tommaso erwartet, der sich freundlicherweise bereit erklärt hatte, uns Eintrittskarten zu organisieren... in Italien schließen die Kassenhäuschen meist unmittelbar nach Spielbeginn... Als wir uns wenig später zu den rund fünfhundert mitgereisten Arancioverdi gesellten, führten die Gastgeber bereits mit zwei zu null... Merda! Obwohl die Mannen aus der Lagunenstadt gegen die topmotivierten Genueser auf dem Spielfeld klar den Kürzeren zogen... womit der Kampf um den Aufstieg in die Serie A wieder spannend wurde... war die Stimmung im Settore Ospiti… sieht man einmal von den Vecchi Ultra ab, die Mitte der zweiten Halbzeit das Stadio Luigi Ferraris verließen... mehr als genial. Von den Gastgebern, die drei Wochen zuvor in Siena einen bleibenden Eindruck hinterließen, war ich mehr als enttäuscht, da es lediglich nach den vier Toren richtig laut wurde. Seit sich die Ultras Tito... die übrigens Besuch aus Marseille hatten... in den Oberrang der Curva Sud zurückgezogen haben, ist die Stimmung bei Heimspielen der Genueser eher mau... Nach dem Schlusspfiff mussten wir noch eine zwanzigminütige Blocksperre über uns ergehen lassen, ehe wir das Stadion endlich verlassen durften. Während sich Ultras Unione, Rude Fnas & Co. mit Bussen zum Bahnhof befördert wurden, trieben wir uns noch ein wenig rund ums Stadio Luigi Ferraris herum, ehe wir uns auf den Weg zum Hafen machten, schließlich wollte mein Begleiter, der bis dato noch nicht in Genova weilte, noch ein wenig Sightseeing betreiben. Um kurz vor sieben traten wir dann wieder die Heimreise an...

Finale Champions League am 23.05.2001
Stadio Guiseppe Meazza Milano
Bayern München vs. Valencia CF 6:5 n.E.

Am Dienstagnachmittag startete ich zusammen mit Nobber, Marco, Nils, Kathi, Sonja, Thomas und Bomber in Richtung Italien, wobei ich ein Kribbeln in der Magengegend nicht leugnen konnte... Um kurz nach acht hatten wir unser erstes Etappenziel, Bardolino am Lago di Garda erreicht. Nachdem wir unsere Zelte... nun ja, es war eigentlich nur ein Zelt, da Marco und ich es vorzogen, unter freiem Himmel zu schlafen, während Nils und Sonja im Kofferraum ihrer Familienkutsche nächtigen wollten... aufgebaut hatten, zog es uns ins Zentrum von Bardolino, wo wir zunächst unsere hungrigen Mägen in einer Pizzeria füllten, ehe wir den Abend bei einigen Cocktails in einer gemütlichen Gelateria am Ufer des Lago di Garda ausklingen ließen... Aus unerfindlichen Gründen erwachte ich am nächsten Morgen mit heftigen Kopfschmerzen... Nach ausgiebigem Frühstück und erquickender Dusche machten wir uns um kurz nach neun via Peschiera del Garda, wo wir vom Auto in den Zug umstiegen, auf den Weg nach Milano... Knapp zweieinhalb Stunden später saßen wir bereits beim Schotten... tja, wenn der Hamburger nur tausend Lire kostet... in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofes. Anschließend zogen wir weiter in die Innenstadt... Nachdem wir das rege Treiben am Domplatz... wo die Spanier, die permanent Böller zündeten, klar in der Überzahl waren... ein wenig auf uns wirken gelassen hatten, zog es uns zunächst ins Innere des Mailänder Doms, ehe wir selben per pedes bestiegen... Weiter ging es durch die Galleria Vittoria Emanuele zur weltberühmten Mailänder Scala, bevor wir uns in einem überaus gemütlichen Cafe in einer Seitenstraße ein wenig erholten... Um kurz nach drei machten wir uns dann mittels Straßenbahn auf den Weg zum Stadio Guiseppe Meazza… Vor dem Stadion tummelten sich bereits unzählige Fans... und solche, die sich dafür halten... des deutschen Rekordmeisters. Die nächsten Stunden verbrachten wir in geselliger Runde, ehe wir uns vierzig Minuten vor Öffnung der Stadiontore vor diesen einfanden. Hier wurden wir Zeugen, wie zwei Italiener über die nicht gerade niedrige Stadionumzäunung kletterten. Tja, an derartige Szenen hab ich mich in bella Italie mittlerweile gewöhnt... Wenig später durften auch wir das schönste Stadion Europas betreten, jedoch erst nachdem die Ordner unsere Eintrittskarten genau unter die Lupe genommen hatten. Wie wir später erfuhren, waren trotz der aufwendigen Sicherheitsmerkmale täuschendechte Fälschungen im Umlauf... In der Curva Sud, die heute den Anhang der Münchner Bayern beheimatete, herrschte bereits eineinhalb Stunden vor dem Anpfiff überaus gute Stimmung... Stimmungsfördernd war übrigens der Auftritt der Spider Murphy Gang, was man von der Opernsängerin, die wenig später ihren großen Auftritt hatte, nicht sagen konnte... Zum Einlaufen der Spieler erstrahlte in der Curva Sud der Europapokal der Landesmeister, umrahmt vom heutigen Datum. Des weiteren prangte am Mittelrang ein riesiges Transparent, auf dem aller Welt mitgeteilt wurde, dass heute ein guter Tag wäre, um Geschichte zu schreiben... In der Curva Nord, in der sich die Spanier breit gemacht hatten, kamen lediglich orange Papptafeln, sowie zwei kleine Blockfahnen zum Einsatz... Wenig später hatten die Pyromanen beider Lager ihren ersten großen Auftritt. Alles in allem ein mehr als genialer Auftakt... Was sich in den folgenden Stunden im Stadio Guiseppe Meazza abspielte, ist nur schwer in Worte zu fassen... Bereits in der dritten Minute der erste Schock für die Bayern... Führungstreffer für Valencia dank eines unberechtigten Elfmeters... Der zweite Schock folgte vier Minuten später, als Canizares den von Mehmet Scholl geschossenen Elfmeter halten konnte... In der fünfzigsten Minute war die rot-weiße Fußballwelt wieder in Ordnung... Stefan Effenberg konnte per Elfmeter ausgleichen... Da keiner der beiden Mannschaften ein weiterer Treffer gelingen wollte... weder in der regulären Spielzeit, noch in der Verlängerung... musste letztendlich das Elfmeterschießen über Sieg oder Niederlage entscheiden. Der vierzehnte Elfmeter... bis dato hatten Paulo Sergio und Patrik Andersson, sowie zwei Spanier verschossen... brachte letztendlich die Entscheidung zugunsten der Münchner Bayern... Durchgeschwitzt und mit den Nerven völlig am Ende sackte ich Sekunden später in mich zusammen. Erst Minuten später nahm ich den Jubel um mich herum bewusst war... Während die rund dreißigtausend Münchner ihre Helden in der Folgezeit ausgiebig feierten, zogen die Spanier mit gesenkten Köpfen von dannen. Eine Stunde nach dem Schlusspfiff kehrten wir der Stätte des Triumphs langsam den Rücken... Mit der Metro machten wir uns dann auf den Weg nach Milano Lambrate, wo um kurz vor  vier unser Zug zurück nach Peschiera del Garda abfahren sollte. Gegen sechs waren wir letztendlich wieder am Campingplatz in Bardolino, wo wir alsbald ins Reich der Träume entschwanden...

Hinspiel Finale Coppa Italia am 24.05.2001
Stadio Ennio Tardini Parma
AC Parma vs. AC Fiorentina 0:1

Während sich Nobber, Kathi, Marco... der mich eigentlich nach Parma begleiten wollte, es sich dann aber doch anders überlegt hatte... Bomber und Thomas wenige Stunden nach unserer Rückkehr aus Milano bereits in Richtung Heimat verabschiedeten, nutzten Nils, Sonja und ich den Vormittag, um unsere völlig leeren Akkus wieder aufzufüllen... Um kurz nach zwei brachte mich Nils dann zum Bahnhof nach Peschiera del Garda, wo sich unsere Wege trennten... Knapp viereinhalb Stunden später stand ich bereits vor dem Stadio Ennio Tardini. Gut zwei Stunden vor dem Anpfiff war hier noch nicht sonderlich viel los. Lediglich Polizia und Carabinieri waren bereits eifrig damit beschäftig, den Gästeblock hermetisch abzuriegeln... Nachdem ich die bestellte Karte abgeholt hatte, verzog ich mich alsbald ins Innere des knapp dreißigtausend Zuschauer fassenden Stadio Ennio Tardini… Während die Parmigiani das Hinspiel im Finale des Coppa Italia sowohl in der Kurve... die Boys Parma präsentierten neben ihrer Blockfahne ein Transparent mit der Aufschrift "NOI CON LA VOCE - COI CON IL CUORE - VINCEREMO"... "WIR MIT DER STIMME - IHR MIT DEM HERZEN - DANN GEWINNEN WIR"... als auch auf der Gegengeraden... neben blauen und gelben Folien hantierten die Parma Clubs mit einer Italienfahne auf der sich das Wort "VITTORIA"... "SIEG" befand... mit einer durchaus sehenswerten Aktion einläuteten, gab es seitens der rund fünftausend Gäste lediglich eine Schalparade. Die Jungs und Mädels aus der Toskana schienen mal wieder... oder noch immer... zu streiken, da sie ihre Zaunfahnen... bis auf eine Ausnahme... nicht mit nach Parma genommen hatten. Obwohl sich beide Mannschaften nicht gerade ein Bein ausrissen, war die Stimmung unter den knapp zwanzigtausend Zuschauern ganz ordentlich... Als ich mich bereits mit einem torlosten Unentschieden abgefunden hatte, gelang den Gästen in der Nachspielzeit doch noch der vielumjubelte Siegtreffer... Nach dem Schlusspfiff statte ich den Boys Parma... die sich gerade mit Bengalen und Steinen für die dritte Halbzeit eindeckten... noch einen kurzen Besuch ab, ehe ich mich per pedes auf den Weg zum Bahnhof machte... Hier durfte ich dann live miterleben, wie die Gäste von den Carabinieri in den bereitstehenden Sonderzug getrieben... äh... geprügelt wurden. Als Dankeschön flogen den Staatsdienern bei der Abfahrt des Zuges diverse Wurfgeschosse um die Ohren... Da ich die nächsten zwei Tage bei meinen Eltern, die mal wieder in der Nähe von Ravenna Urlaub machten, verbringen wollte, diese mich aber erst am nächsten Morgen vom Bahnhof in Cervia… etwa dreißig Kilometer südlich von Ravenna... abholen wollten, hatte ich das zweifelhafte Vergnügen, mir die Nacht in überfüllten Zügen um die Ohren zu schlagen...

36. Spieltag Serie B Italien am 27.05.2001
Stadio Pierluigi Penzo Venezia
Venezia Mestre FC vs. Chievo Verona 2:1

Um kurz nach sieben kutschierte mich mein alter Herr zum Bahnhof nach Cervia… wie bereits erwähnt, hatte ich den Freitag und Samstag zusammen mit meinen Eltern verbracht... Mit dem Zug ging es weiter nach Venedig. Da ich in Modena meinen Anschlusszug knapp verpasste, erreichte ich die Lagunenstadt erst um kurz vor zwei... Da das nächste Schiff nach S. Elena erst zehn Minuten später abfahren sollte, machte ich mich per pedes auf den Weg zum Stadio Pierluigi Penzo… Fünf Minuten vor dem Anpfiff passierte ich letztendlich die Stadiontore… Zum Einlaufen der beiden Mannschaften präsentierten die Ultra Unione, die auch heute wieder von ihren Gemellati aus Modena und Wien unterstützt wurden, zwei Schwenkfahnen, ein paar Doppelhalter und die eine oder andere Bengale, sowie ein Transparent mit der Aufschrift "ALL ASSALTO FINO ALL VITTORIA", was sinngemäß "KÄMPFT BIS ZUM SCHLUSS" heißt, während die Gäste aus Verona mit blauen und gelben Rauchfackeln hantierten... Knapp neuntausend Zuschauer sahen in den folgenden neunzig Minuten ein kampfbetontes Spiel, das die Gastgeber letztendlich für sich entscheiden konnten... Während die Arancioverdi den Sieg gegen den Tabellenführer ausgiebig feierten, machte ich mich alsbald auf den Weg zum Bahnhof...

32. Spieltag Serie A Italien am 27.05.2001
Stadio Mario Rigamonti Brescia
Brescia Calcio vs. Vicenza Calcio 2:1

Weiter ging es nach Brescia, wo um halb neun das zweite Spiel des Tages angepfiffen werden sollte. Da ich in Brescia geschlagene zwanzig Minuten auf ein Taxi warten musste, erreichte ich das Stadio Mario Rigamonti erst eine viertel Stunde nach dem Anpfiff... Während die Bresciani ihre Mannschaft bedingungslos nach vorne trieben, war von knapp vierhundert Gästen aus Vicenza nicht sonderlich viel zu hören… Als die Spieler das Spielfeld nach dem Seitenwechsel wieder betraten, versank die Curva Nord in einem Meer aus Wunderkerzen, während die Vecchio CUCN auf der Gegengerade mit Schwenkfahnen, Doppelhaltern und Bengalen hantierten... Spätestens nach dem zweiten Treffer der Gastgeber kannte der Jubel im Stadio Mario Rigamonti keine Grenzen mehr, schließlich war der Klassenerhalt nun zum Greifen nahe... Mehr als der Anschlusstreffer sollte den Gästen aus Vicenza an diesem Abend nicht mehr gelingen, womit der Sturz in die Serie B nur noch schwer abzuwenden ist... Unmittelbar nach dem Schlusspfiff kehrte ich dem bunten Treiben den Rücken, schließlich hatte ich bis zur Abfahrt meines Zuges nur noch eine knappe Stunde Zeit... Da ich rund ums Stadio Mario Rigamonti kein Taxi auftreiben konnte, blieb mir nichts anderes übrig, als die Beine in die Hand zu nehmen, und die nicht gerade kurze Strecke zum Bahnhof per pedes zu bestreiten. Letztendlich erreichte ich den Bahnhof drei Minuten vor der Abfahrt meines Zuges... Nicht auszudenken, was gewesen wäre, wenn ich den Zug verpasst hätte...

Wenn ihr Euch auch noch die letzten beiden Saisonspiele der Fioi (so der Spitzname des Venezia Mestre FC), in denen sie die Rückkehr in die Serie A perfekt machten, eine Vorstellung der inzwischen leider aufgelösten Vigilantes Vicenza, sowie unzählige weitere Spiele aus dem Mutterland der Ultras (vom VfL Bochum und den Münchner Bayern ganz zu schweigen) zu Gemüte führen wollte, dem lege ich den dritten Teil des (PF)LÄSTERSTEIN-Sammelbandes ans Herz, der für den Frühjahr 2019 geplant ist. Zudem soll es noch das eine oder andere "Gedruckte" aus dem Hause (PF)LÄSTERSTEIN im kommenden Jahr geben...
Jetzt wünsche ich Euch aber erst mal einen guten Rutsch und einen guten Start ins neue Jahr!

Solltet Ihr auf Geschichten und Bilder aus längst vergangenen Zeiten stehen, kann ich Euch die letzten Exemplare der zweiten Auflage meines Bildbandes "MOMENTAUFNAHMEN - ZWÖLF JAHRE "ANALOG" UNTERWEGS" wärmstens empfehlen!
Hier findet Ihr noch einmal alle Infos zum Bildband: